Technischer Produktdesigner – Ausbildung und Beruf

Du hast ein Auge für Details und arbeitest gerne grafisch und technisch, um deine Gedanken und Ideen zu präsentieren? Dich interessiert, wie Bauteile konstruiert werden und du möchtest am liebsten selbst die (Zeichen-)Steuerung übernehmen? Dann solltest du jetzt weiterlesen, um mehr über die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner für Maschinen- und Anlagenkonstruktion zu erfahren.
Mann und Frau vor technischer Zeichnung am PC

Technische Produktdesigner:innen entwerfen technische Konstruktionspläne und erstellen präzise Zeichnungen von Anlagenteilen. Foto: istockphoto.com/gorodenkoff

Technischer Produktdesigner

Das Wichtigste auf einen Blick

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Physik, Informatik

empfohlener Schulabschluss

(Fach-)Abitur

Ø Ausbildungsgehalt

1.033 Euro

Berufsbild Technischer Produktdesigner

Technische Produktdesigner – früher bekannt als Technische Zeichner – designen technische Geräte, Maschinen und Anlagen. Ein kreativer Beruf, der viel am PC und in technischen Zeichenprogrammen erledigt wird. Sie modellieren Bauteile und Bausätze, sprechen sich mit Ingenieuren ab und modifizieren Anlagen.

In der Energie- und Wasserwirtschaft arbeiten Technische Produktdesigner oft im Bereich Maschinen- und Ausrüstungstechnik. Sie modellieren Geräte und Anlagen, die in der Versorgung genutzt werden.

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Welche Aufgaben hat ein Technischer Produktdesigner?

Technische Produktdesigner:innen sind die kreativen Köpfe hinter den Anlagen und Maschinen, die wir aus Produktionshallen, Versorgungswerken und Betrieben der Energie- und Wasserwirtschaft kennen.

Sie arbeiten eng mit Ingenieur:innen und anderen Produktdesigner:innen zusammen, um Proto- und Serientypen zu erstellen. Erste Ideen werden grob skizziert und später am Tablet oder PC technisch gezeichnet.

Technische Produktdesigner:innen arbeiten dabei viel mit CAD-Programmen, um sowohl 2D- als auch 3D-Modelle konzipieren zu können.

Berechnen & Analysieren

Sobald die technischen Rahmenbedingungen geklärt sind, beginnt der kreative Prozess. Die Technischen Produktdesigner:innen entwickeln aus der groben Skizze eine technische Zeichnung am PC und konstruieren die Anlage oder Maschine.

Für eine bessere Einsicht in das Endprodukt erstellen sie ein 2D- und 3D-Modell, damit die Zeichnung aus allen Perspektiven betrachtet werden kann. Wichtig ist, dass die Produktdesigner:innen in diesem Schritt auch schon die Steuerungs- und Elektrotechnik mit einbeziehen, damit am Ende der Prototyp nicht mangelhaft ist.

Viele der Tätigkeiten setzen handwerkliches Geschick voraus. Nicht umsonst zählt der Beruf auch zu den handwerklichen Berufen.

Dokumentieren & Präsentieren

Wesentlicher Aufgabenbestandteil der Arbeit von Technischen Produktdesigner:innen ist die Dokumentation der Arbeit. Damit bei Serienprodukten nicht jedes Mal komplett bei Null angefangen werden muss, müssen sie jeden einzelnen Arbeitsschritt dokumentieren und Fertigungszeichnungen erstellen.

Sie dokumentieren außerdem die verwendeten Normen und Montagetechniken. Das dient auch der Fehlerbehebung, wenn die Konstruktion am Ende nicht für die Praxis taugt.

Wenn ein erster Prototyp fertig ist, präsentieren die Produktdesigner:innen diesen dem Auftraggeber und holen sich Feedback ab.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Technische:r Produktdesigner:in

Berechnen & Analysieren

  • enge Zusammenarbeit mit Ingenieur:innen und anderen Produktdesigner:innen

  • Berechnungen für die Konstruktion durchführen

  • Betreuung von Prototypen und Serienprodukten

  • Konstruktion planen

  • Werkstoff und Bedarf analysieren

  • Prototypen erstellen

Zeichnen & Konstruieren

  • grobe Zeichnungen erstellen

  • technische Zeichnungen mit 2D- und 3D-Programmen erstellen

  • grafische Umsetzung technischer Ideen

  • Nutzung von CAD-Software

  • Steuerungs- und Elektrotechnik miteinbeziehen

Dokumentieren & Präsentieren

  • Fertigungszeichnungen konzipieren

  • Normen und Montagetechniken dokumentieren

  • Prototypen präsentieren

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner

Grundlage für die Ausbildung ist ein kreativer Kopf und die Freude und das Talent am Designen, Tüfteln und Gestalten.

Außerdem solltest du kein Problem mit langer Arbeit am PC haben und dich schnell auf neue Projekte einlassen können.

Wichtig ist auch, dass du konstruktive Kritik gut vertragen kannst. Nicht immer ist der erste Entwurf ein Erfolg, und es kommen unter Umständen einige Korrekturschleifen zusammen, bis ein Prototyp erstellt oder ein Projekt abgeschlossen werden kann.

Produktdesign ist oft Teamarbeit, daher solltest du gut im Team arbeiten können.

Auch gute Fähigkeiten in Mathe und Physik dürfen dir nicht fehlen. Bei Konstruktionen kommt es auf richtige Berechnungen und die Beachtung physikalischer Einwirkungen auf Werkstoffe an.

Empfohlener Schulabschluss

Für die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner solltest du mindestens das (Fach-)Abi vorweisen. 

Hier findest du weitere Berufe mit Abitur.

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn du

Gehalt: Was verdient ein Technischer Produktdesigner?

Technische Produktdesigner:innen verdienen im Durchschnitt rund 38.500 Euro brutto im Jahr. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 30.000 Euro brutto im Jahr.

Gehalt in der Ausbildung

Während der Ausbildung kannst du mit einem guten Gehalt rechnen. Bezieht man tarifliche und nicht-tarifliche Vergütungen für diese Ausbildung mit ein, kannst du im Schnitt etwa 1.033 Euro brutto im Monat verdienen.

Ausbildungsvergütung im Überblick

Quelle: BIBB, Stand 2022 und TVAöD Stand 2022

Westdeutschland

1. Lehrjahr: 932 Euro
2. Lehrjahr: 1.011 Euro
3. Lehrjahr: 1.109 Euro
4. Lehrjahr: 1.212 Euro

Ostdeutschland

1. Lehrjahr: 884 Euro
2. Lehrjahr: 994 Euro
3. Lehrjahr: 1.111 Euro
4. Lehrjahr: 1.167 Euro

TVAöD** in der Energie- und Wasserwirtschaft

1. Lehrjahr: 1.068,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.118,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.164,02 Euro
4. Lehrjahr: 1.227,59 Euro

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Technische Produktdesigner:innen in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)

1. Lehrjahr
884 € – 1.068 €
2. Lehrjahr
994 € – 1.118 €
3. Lehrjahr
1.109 € – 1.164 €
4. Lehrjahr
1.167 € – 1.227 €
Einstiegsgehalt
2.300 € – 2.700 €
mit Berufserfahrung:
2.900 € – 3.400 €
im Öffentlichen Dienst nach TV-V
2.878 € – 3.691 €

Quellen: BIBB 2021, TVAöD, TV-V, gehalt.de – Stand 2022. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

Das lernst du in der Ausbildung

Während der Ausbildung zum Technischen Produktdesigner lernst du den Umgang mit technischen Zeichenprogrammen und die Modellierung in 2D und 3D. Außerdem lernst du die verschiedenen Werkstoffe kennen und für welchen Gebrauch welches Material am besten geeignet ist.

Du lernst, große Maschinen und kleine Bauteile zu planen, zu konzipieren und zu designen. Dabei wirst du Schritt für Schritt an das Produktdesign herangeführt und lernst in der Zusammenarbeit mit Ingenieur:innen und anderen Produktdesigner:innen kreative Ideen gestalterisch umzusetzen.

Kurz zusammengefasst

Ausbildungsinhalte im Überblick

Konstruktion

Montagetechniken

Präsentationen

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner dauert 3,5 Jahre. In dieser Zeit lernst du im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule die Fähigkeiten, um eigene Objekte und Modelle zu konstruieren.

Nach dem 2. Ausbildungsjahr musst du eine Zwischenprüfung absolvieren. Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab.

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule


Ausbildungsdauer

3,5 Jahre


Abschlussprüfung

Zweiteilige Abschlussprüfung: Teil 1 nach dem 2. Lehrjahr, Teil 2 am Ende der Ausbildung

Wo kann ich die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner machen?

Die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner kannst du überwiegend in Ingenieur- und Planungsbüros machen.

Weiterbildung und Aufstieg nach der Ausbildung zum Technischen Produktdesigner

Wenn du die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du dich in verschiedenen Richtungen beruflich weiterbilden. Du kannst im Unternehmen aufsteigen und mehr Verantwortung übernehmen oder du startest mit dem Studium einen neuen Weg.

Gestalter / Techniker Fachrichtung Produktdesign

Wenn du 5 Jahre Berufspraxis vorweisen kannst, ist eine Option die Weiterbildung zum Techniker im Bereich Produktdesign. Du übernimmst mehr Verantwortung in deinem Betrieb und leitest eigene Projekte.

Studium

Wenn dich der akademische Weg interessiert, kannst du dich in einer Fachhochschule oder Uni einschreiben, um dort dein Wissen zu vertiefen.

  • Konstruktionstechnik
  • Industrial-Design
  • Maschinenbau

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