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Umwelttechnolog:innen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sind Spezialisten für Wertstoffe – denn Müll ist nicht gleich Müll. Mit deiner Arbeit schonst du wichtige Ressourcen, indem du Abfallprodukte sammelst, sortierst und recycelst. Damit trägst du dazu bei, dass unsere Welt sauberer wird.
Foto: Canva
Das Wichtigste auf einen Blick
3 Jahre
Kommunkationsfreude, Sorgfalt, Konzentration
Realschulabschluss
1.197 Euro
Als Umwelttechnolog:in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft kennst du dich mit Müll bestens aus. Du sammelst, sortierst und verarbeitest all das, was andere aussortieren und wegwerfen.
Du weißt, welche Abfallstoffe wieder verwertet werden können und was zu nichts mehr zu gebrauchen ist und nur noch als Restmüll verbrannt werden kann. Du weißt Bescheid, welche Gefahrstoffe es gibt und wie sie entsorgt werden müssen. Firmen und private Personen berätst du rund um das Thema Entsorgung.
Damit trägst du dazu bei, dass keine giftigen Stoffe in die Umwelt und das Trinkwasser gelangen. Auch sorgt deine Arbeit dafür, dass der ökologische Fußabdruck minimiert wird, indem du Stoffe trennst und recycelst.
Deshalb gehört der Beruf auch zu den Umweltschutzberufen.
Vielleicht kennst du den Ausbildungsberuf des Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft schon unter dem Namen Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Es handelt sich dabei um die gleiche Ausbildung. Aufgrund der Veränderungen durch Klimawandel und Digitalisierung muss auch die Ausbildung und der Ausbildungstitel inhaltlich an die neuen Herausforderungen angepasst werden.
Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Als Umwelttechnolog:in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft arbeitest du sowohl drinnen im Büro oder Labor als auch draußen an der frischen Luft. Dort überwachst und kontrollierst du Deponien und Anlagen.
Im Büro erstellst du Statistiken und Berichte über Abfallmengen und Recyclingquoten. Im Labor überprüfst du z. B. den pH-Wert einer Kompostanlage oder analysierst das Sickerwasser einer Deponie. Die Aufgaben sind also vielseitig und abwechslungsreich.
Arbeitest du bei der Stadtreinigung planst du den Fahrzeugeinsatz der Müllabfuhr genauso wie die Touren für die Entleerung der Abfall-Sammelbehälter. Du berätst Kunden und Unternehmen in punkto Abfallentsorgung. Auch Öffentlichkeitsarbeit und die Planung von Veranstaltungen wie einen Tag der offenen Tür gehören zu deinen Aufgaben als Umwelttechnolog:in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft.
Auf Recyclinghöfen oder Wertstoffhöfen achtest du darauf, dass alles in den richtigen Containern landet. Du wiegst Rest- und Sondermüll mit Hilfe spezieller Waagen und in Schutzkleidung. Am Schluss rechnest du mit den Kunden ab.
In einem Entsorgungsunternehmen zählt der Gabelstapler auf jeden Fall zu deinen wichtigsten „Werkzeugen“, denn Tag für Tag werden große Mengen an Material bewegt: Das Stapeln von Papier- oder Plastikballen, Reifen etc. ist ohne den Gabelstapler nicht zu schaffen.
Kurz zusammengefasst
Die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist für dich geeignet, wenn du dich für umwelttechnische Themen interessierst, nicht den ganzen Tag im Büro hinter einem Bildschirm sitzen, sondern auch mal draußen zupacken möchtest.
Wenn du schon in der Schule gut in Mathematik und Naturwissenschaften, insbesondere in Chemie bist, ist das von Vorteil. Außerdem solltest du verantwortungsbewusst und sorgfältig sein, denn in deinem Alltag kommst du immer wieder mit verschiedensten Gefahrstoffen in Kontakt.
Dass deine Hände mal schmutzig werden, stört dich genauso wenig wie ab und zu mal strengere Gerüche zu riechen. Da du häufig auch Kontakt zu Kunden hast, diese berätst und informierst, ist es gut, wenn du zudem kommunikativ bist. Wenn du außerdem tatkräftig und gleichzeitig konzentriert an einer Sache arbeiten kannst, dann passt die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft genau zu dir.
In der Regel benötigst du einen mittleren Bildungsabschluss (Realschulabschluss), um die Ausbildung als Umwelttechnolog:in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu beginnen. Aber auch mit einem Hauptschulabschluss hast du gute Chancen, wenn du gute Noten in relevanten Fächern wie Mathematik, Chemie, Physik und Biologie vorweisen kannst.
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Kurz zusammengefasst
Dein Ausbildungsgehalt kann sich sehen lassen. Die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zählt zu den am besten bezahlten Ausbildungsberufen. Schon im ersten Lehrjahr liegt dein Durchschnittgehalt mit 1.067 ganz knapp über dem bundesweiten Durchschnitt von 1.066 Euro.
Während der drei Ausbildungsjahre kannst du mit einem durchschnittlichen monatlichen Bruttogehalt von 1.197 Euro rechnen. Unterschiede im Gehalt ergeben sich durch Faktoren wie Bundesland, Region und Unternehmen.
Dein Gehalt direkt nach der Ausbildung liegt bei ca. 2.200 bis 2.800 Euro brutto im Monat.
Die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft dauert in der Regel drei Jahre und ist eine duale Ausbildung. Das heißt du arbeitest von Anfang an in einem Betrieb und besuchst gleichzeitig die Berufsschule. So kannst du die gelernte Theorie gleich in der Praxis einsetzen.
Nach etwa der Hälfte deiner Ausbildungszeit findet eine Zwischenprüfung statt. Die Zwischenprüfung ist für dich eine gute Gelegenheit zu erkennen, auf welchem Stand dein Wissen ist. So hast du genug Zeit bis zur Abschlussprüfung eventuelle Lücken zu schließen.
Unternehmen nutzen das Ergebnis der Zwischenprüfung auch häufig, um zu entscheiden, ob es möglich ist, die Abschlussprüfung wegen guter Leistungen vorzuziehen und damit die Ausbildung kürzer zu gestalten.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die Ausbildung zu verkürzen. Das geht z. B. dann, wenn du bereits eine Ausbildung in einem verwandten Ausbildungsberuf oder einen höheren Schulabschluss (Fachhochschul- oder Hochschulreife) hast. Dazu stellst du einen Antrag bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.
Achtung: Beantragst du nachträglich eine Kürzung deiner Ausbildungszeit, musst du darauf achten, dass im Anschluss deine Ausbildung noch mindestens ein Jahr weiterläuft. Einfacher ist es, wenn die Verkürzung bereits in deinem Ausbildungsvertrag eingetragen ist. Dann musst du keinen Antrag mehr stellen.
Am Ende deiner Ausbildungszeit legst du deine Abschlussprüfung ab und erhältst bei Bestehen deinen Gesellenbrief. Dein Arbeitgeber meldet dich zur Prüfung an und zahlt auch die Prüfungsgebühren. Fahrt- und Übernachtungskosten muss dein Arbeitgeber allerdings nicht übernehmen. Um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden, sind drei Dinge wichtig:
Du lernst in deiner dreijährigen Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, wie Abfälle nachhaltig und umweltgerecht entsorgt werden, um so den Materialkreislauf zu schließen. Dazu zählt unter anderem das Wissen, welche verschiedenen Arten von Abfällen es gibt: Siedlungsabfälle, Sonderabfälle, industrielle Abfälle etc.
Die unterschiedlichen Vorschriften und Verfahren, mit denen Abfälle behandelt werden, stehen ebenso auf dem Lehrplan wie die Steuerung und Überwachung der verschiedenen Anlagen zur Abfallbehandlung.
Des Weiteren sammelst du Erfahrung im Labor: Du lernst, wie du Proben analysierst, um beispielsweise die Schadstoffbelastung des Sickerwassers oder des Bodens zu ermitteln. Der Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung und Sicherheitsvorschriften in Theorie und Praxis sind genauso Teil deiner dualen Ausbildung wie die Bedienung und Wartung von Sammelfahrzeugen und -behältern.
Weitere Ausbildungsinhalte sind:
Kontroll- und Prüfverfahren
Betriebsabläufe und Organisation
Rechtliche Grundlagen und Umweltrecht
duale Ausbildung
Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt
Ausbildungsdauer
3 Jahre, Verkürzung möglich
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach der Hälfte der Ausbildungszeit; Abschlussprüfung am Ende der Ausbildungszeit
Als fertig ausgebildeter Spezialist in Sachen nachhaltiges Management und effiziente Nutzung von Ressourcen, stehen dir verschiedene Wege offen, dich weiterzubilden als:
Du vertiefst dein Wissen in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft und bereitest dich auf Führungsaufgaben vor.
Als gelernter Umwelttechnologe kannst du dich zum Umweltschutzfachwirt weiterqualifizieren.
Umweltschutzfachwirte sind auf die Umsetzung von Abfall- und Gewässerschutzbestimmungen im Betrieb spezialisiert. Du schulst die Geschäftsführung und die Kolleg:innen zum Thema Umweltschutz und entwickelst Konzepte für eine ressourcenschonende Produktion.
Diese Weiterbildung zielt darauf ab, dein technisches Wissen im Bereich Umweltschutz weiter zu vertiefen. Neben der Abfallwirtschaft spielen die Wasserwirtschaft und erneuerbare Energien eine Rolle.
Diese Weiterbildung verbindet betriebswirtschaftliches Wissen mit spezifischen Kenntnissen im Bereich Abfallwirtschaft und Recycling. Wenn du Managementaufgaben übernehmen möchtest, ist das die richtige Weiterbildung.
Auch steht dir nach deiner abgeschlossenen Ausbildung der Weg an eine Hochschule offen. Hier bieten sich Fächer wie Umweltwissenschaften, Umwelttechnik oder Nachhaltigkeitsmanagement an.
Du kannst die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowohl bei privaten als auch kommunalen Entsorgungsunternehmen machen. Auch Recyclinghöfe und Deponiebetriebe sowie große Industrieunternehmen mit eigenen Entsorgungsabteilungen bieten diese Ausbildung an.