Tiefbaufacharbeiter – Ausbildung und Beruf

Schon als Kind hast du auf dem Spielplatz am liebsten mit dem Bagger gespielt? Dann ist möglicherweise die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter genau die richtige für dich. In dieser 2-jährigen Ausbildung lernst du nicht nur, wie du Baustellen vorbereitest und Baugruben aushebst, sondern auch wie du große Baustellengeräte und Maschinen bedienst.
Rohrleitungsbau-Baustelle

Tiefbaufacharbeiter:innen sind auf der Baustelle zu finden. Hier baggern sie Gräben und Kanäle und verlegen z. B. Rohre. Foto: Adobe Stock / Photoagriculture

Tiefbaufacharbeiter:in

Das Wichtigste auf einen Blick

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Physik

empfohlener Schulabschluss

Hauptschulabschluss

Ø Ausbildungsgehalt

1.030 Euro

Was ist ein Tiefbaufacharbeiter?

Der Tiefbaufacharbeiter ist ein 2-jähriger Ausbildungsberuf, der im Bauwesen angeboten wird. Tiefbaufacharbeiter:innen sind Multifunktionstalente, wenn es um das Ausheben von Baugruben, Bedienen von Baustellenfahrzeugen und Erdbauarbeiten geht.

Ob unter der Erde oder unter freiem Himmel – Tiefbaufacharbeiter:innen sind im Bauwesen nicht wegzudenken.

Keinen Bock, so viel zu lesen?

Hier gibt’s alle Infos zum Tiefbaufacharbeiter im Schnelldurchlauf.

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Aufgaben: Was macht ein Tiefbaufacharbeiter?

Als Tiefbaufacharbeiter:in ist dein Arbeitsplatz die Baustelle. Du arbeitest sowohl unter der Erde als auch an der frischen Luft und sorgst dafür, dass auf der Baustelle alle Gerätschaften und Materialien vorhanden sind. Je nach Schwerpunkt des Betriebes übernimmst du unterschiedliche Aufgaben in der Bauphase.

Ob Schaufel oder große Maschinen: Auf der Baustelle kannst du dich auf verschiedene Weisen einbringen. Worauf hast du Lust?

Rohrnetze bauen und sanieren

Tiefbaufacharbeiter:innen sind wichtige Spezialist:innen, wenn es um unterirdische Rohrnetze geht. Um Wasser, Gas, Fernwärme in jedes Haus zu transportieren, werden Rohrleitungen gebraucht. Natürlich müssen die auch erstmal gebaut, erneuert und saniert werden.

Während der zweijährigen Ausbildungszeit lernt der Tiefbaufacharbeiter alles, um Rohrnetze instand zu halten und zu sanieren.

Ob steiniger oder sandiger Boden: Tiefbaufacharbeiter:innen kennen sich mit den unterschiedlichen Bodentypen aus und setzen die richtigen Werkzeuge und Geräte ein. Durch ihr Fachwissen ist auch der schwierigste Untergrund kein Hindernis.

Wenn die Arbeit in der Baugrube abgeschlossen und alle Rohre verlegt sind, verfüllt und verdichtet der Tiefbaufacharbeiter die Grube.

Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter gibt es mit verschiedenen Schwerpunkten

  • Rohrleitungsbau: Als Tiefbaufacharbeiter:in mit dem Schwerpunkt Rohrleitungsbau verlegst du Gas- und Wasserleitungen sowie Kabelschächte.
  • Brunnen- und Spezialtiefbau: Du installierst Wasserförderungsanlagen.
  • Kanalbau: Hier hebst du Kanäle aus und baust Einstiegsschächte.
  • Straßenbau: Als Tiefbaufacharbeiter:in im Straßenbau planierst und asphaltierst du Straßen.
  • Gleisbau: Mit dem Schwerpunkt Gleisbau verlegt der Tiefbaufacharbeiter Schienen.

Kurz zusammengefasst

Deine Aufgaben als Tiefbaufacharbeiter:in im Überblick

Absichern & Vorbereiten

  • Du bereitest die Baustelle vor.

  • Du sicherst die Baustelle ab.

  • Du stellst die Verkehrswege auf der Baustelle her.

  • Du leitest den Verkehr um.

Planen & Organisieren

  • Du planst den Materialienbedarf, der für die Baustelle benötigt wird.

  • Du kümmerst dich um die Lagerung und Auswahl der Baustoffe und der Bauhilfsstoffe.

  • Du organisierst Baustellenmaschinen und -geräte.

  • Du misst die Baustelle aus.

Bauen & Anschließen

  • Du planst & asphaltierst Straßen.

  • Du verlegst Gas- und Wasserleitungen.

  • Du hebst Kanäle und Schächte aus.

  • Du installierst du Wasserförderungsanlagen.

  • Du bedienst die Maschinen.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter

Als Tiefbaufacharbeiter:in kommt es auf deine körperliche Stärke und deine Teamfähigkeit an. Du hebst und schiebst schwere Baustoffe und bist bei verschiedenen Witterungsbedingungen auf der Baustelle.

Wie bei den meisten Handwerksberufen bist du bei all dem aber nicht allein, sondern immer mit deinen Kolleg:innen zusammen. Jede:r packt dort an, wo er seine Fähigkeiten einsetzen kann.

Empfohlener Schulabschluss

Als Tiefbaufacharbeiter:in kommt es auf dein handwerkliches Geschick und deine körperliche Fitness an. Trotzdem solltest du mindestens einen Hauptschulabschluss haben. 

Hier findest du andere Berufe mit Hauptschulabschluss.

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn du

Gehalt: Wie viel verdient ein Tiefbaufacharbeiter?

Tiefbaufacharbeiter:innen verdienen durchschnittlich etwa 37.000 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne reicht dabei von 30.000 bis rund 42.000 Euro. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 34.111 Euro.

Als Tiefbaufacharbeiter:in kannst du dich im Rahmen eines dritten Lehrjahres auch noch zum Rohrleitungsbauer weiter qualifizieren. Damit verbunden ist dann auch ein höheres Gehalt.

Gehalt in der Ausbildung

In der zweijährigen Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter verdienst du im Durchschnitt über die gesamte Ausbildung hinweg ca. 1.030 Euro brutto im Monat.

Damit gehört der Beruf des Tiefbaufacharbeiters zu unseren Top 6 der gut bezahlten Berufe mit Hauptschulabschluss.

Je nach Betriebsgröße und Region kann das Gehalt auch mal höher oder niedriger ausfallen. Genaue Informationen erhältst du von den jeweiligen Unternehmen.

Als Auszubildender zum Tiefbaufacharbeiter wirst du oftmals nach dem betrieblichen Geltungsbereich des Bundesrahmenvertrags für das Baugewerbe (BRTV-Baugewerbe) vergütet.

Ausbildungsvergütung im Überblick

BRTV-Baugewerbe, Stand: Januar 2022

Westdeutschland

1. Lehrjahr: 920 Euro
2. Lehrjahr: 1.230 Euro

Ostdeutschland

1. Lehrjahr: 855 Euro
2. Lehrjahr: 1.060 Euro

Gehalt auf einen Blick

Das verdient ein Tiefbaufacharbeiter (brutto / Monat)

1. Lehrjahr
855 € – 920 €
2. Lehrjahr
1.060 € – 1.230 €
Einstiegsgehalt
2.647 € – 2.751 €
mit Berufserfahrung:
2.797 € – 3.007 €

Quelle: BRTV-Baugewerbe, Stand: Januar 2022, StepStone, gehalt.de

Das lernst du in der Ausbildung

In der Berufsschule lernst du, wie du Baustellen absicherst, Baustellen vorbereitest und Bauteile herstellst. Parallel dazu lernst du in deinem Ausbildungsbetrieb die Praxisinhalte.

Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:

  • Arbeits- und Ablaufpläne erstellen
  • Baustellen einrichten
  • Baustellenteile und -geräte prüfen und lagern
  • Messungen durchführen
  • Bauteile und Baukörper herstellen
  • Baugruben ausheben
  • wie Ver- und Entsorgungssysteme funktionieren
  • wie du nachhaltig und ressourcenschonend arbeitest

Vom Tiefbaufacharbeiter zum Rohrleitungsbauer

Du möchtest dein Wissen aus der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter vertiefen?

Dann spezialisiere dich im Aufbaujahr zum Rohrleitungsbauer.  Hier bist du verantwortlich für das Verlegen und Vernetzen von Rohrleitungen.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter dauert zwei Jahre. Vor dem Ende des ersten Ausbildungsjahres erfolgt die Zwischenprüfung. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr folgt die Abschlussprüfung.

Anschließend kannst du dich in einer Aufbauausbildung spezialisieren, z. B. als Rohrleitungsbauer:in. So kannst du noch mehr Verantwortung übernehmen und lernst neue Fertigkeiten. Die Aufbauausbildung dauert ein Jahr.

Die Ausbildung ist dual aufgebaut. D. h., du verbringst einen Teil deiner Ausbildung in deinem Ausbildungsbetrieb, um die praktischen Fähigkeiten zu erlernen. Der andere Teil der Ausbildung findet in der Berufsschule statt.

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung

Ausbildungsbetrieb und Berufsschule


Ausbildungsdauer

2 Jahre


Abschlussprüfung

Zwischenprüfung nach 1. Lehrjahr, Abschlussprüfung nach 2. Lehrjahr

Wo kann ich die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter machen?

Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter kannst du in Baufirmen mit Spezialisierung auf Tiefbau oder in der Bauindustrie machen.

Diese Unternehmen bieten die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter an

Berufsfeld Bauwesen

Hier wird die Infrastruktur gebaut, ohne die in der Energie- und Wasserwirtschaft gar nichts läuft.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Tiefbaufacharbeiter

Nach deiner Ausbildung stehen dir verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst an Weiterbildungen teilnehmen, deine Ausbildung um ein Jahr verlängern und dich spezialisieren, den Meistertitel erwerben oder studieren.

Aufbauausbildung

So kannst du dich mit einer einjährigen Ausbildung auf ein Gebiet spezialisieren:


Durch die Spezialisierung kannst du ein höheres Gehalt erwarten. Du trägst dann entsprechend deiner Aufbauausbildung einen spezialisierten Titel.

Qualifizierungslehrgänge

Eine weitere Option sind Qualifizierungslehrgänge. Mit diesen vertiefst du dein Wissen auf bestimmten Gebieten, z. B. im Rohrleitungsbau, im Arbeitsschutz oder in der Bohrmaschinenführung. Auf Baustellen nimmst du durch dein erworbenes Wissen eine leitende Position auf diesen Gebieten ein und verdienst auch mehr Geld.

Meister oder Techniker

Wenn du deine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit der angeschlossenen Aufbauausbildung erfolgreich abgeschlossen und Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du den Meistertitel erwerben oder dich zum Techniker weiterbilden. Je nach Spezialisierung in deiner Aufbauausbildung kannst du dich entweder zum Brunnenbaumeister, Straßenbaumeister oder Industriebaumeister im Gleisbau qualifizieren.

Als Techniker:in kannst du die Bautechnik wählen und dich auf Tiefbau oder Baubetrieb spezialisieren.

Weiterbildung durch Studium

Wenn du einen entsprechenden Schulabschluss und die Ausbildung in der Tasche hast, kannst du auch einen Studiengang im Ingenieurwesen oder Maschinenbau wählen. Dadurch stehen dir im Berufsleben noch einmal weitere Berufspositionen offen.

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