Google for Jobs ist die Google-eigene Jobsuchmaschine. Als das Google-Feature 2019 in den deutschsprachigen Suchergebnissen ausgerollt wurde, hat es etablierte Stellenbörsen und Jobportale in Alarmstimmung versetzt. Nicht ohne Grund, denn für viele Jobsuchende beginnt die Recherche nach Stellenangeboten in der Google-Suche. Entstand hier also gerade eine gewaltige Konkurrenz, die herkömmliche Stellenportale obsolet macht?
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Ganz so drastisch ist es nicht. Trotzdem sollten sich Arbeitgeber und Recruiter ernsthaft mit Google for Jobs befassen. Denn wer hier mit seinen Stellenangeboten sichtbar ist, profitiert von kostbarer zusätzlicher Reichweite.
Was es mit Google for Jobs konkret auf sich hat, wie man mit seinen Stellenanzeigen darin erscheint und welche Potenziale die Job-Suchmaschine für Sie und Ihr Unternehmen hat, das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Google for Jobs ist kein Jobportal im herkömmlichen Sinne. Man kann hier keine Stellenpakete buchen. Es handelt sich vielmehr um eine spezielle Jobsuchmaschine von Google.
Gibt ein User in der Google-Suche eine entsprechende Suchanfrage ein, sucht der Suchalgorithmus auf Webseiten und in Jobportalen nach relevanten Stellenanzeigen. Diese werden dann in einer eigenen Job-Box in den Google-Suchergebnissen ausgespielt.
Ein Beispiel: Gibt ein Jobsuchender in der Google-Suche „anlagenmechaniker rohrsystemtechnik jobs“ ein, zeigt Google dazu passende Stellenangebote in der Job-Box ganz oben in den Suchergebnissen an.
Suchergebnisse für die Google-Suche nach „anlagenmechaniker rohrsystemtechnik jobs“
Noch größere Relevanz bekommen die Job-Ergebnisse von Google dadurch, dass sie jedem User standortbezogen angezeigt werden. Im meinem Beispiel sehen Sie, dass mir Jobs „in der Nähe von Rheinbach“ angezeigt werden. Wenn Sie in München sind und dort ebenfalls nach „anlagenmechaniker rohrsystemtechnik jobs“ suchen, werden Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit andere Jobs angezeigt.
Google for Jobs zeigt Stellenangebote passend zum Standort der suchenden Person.
Mit einem Klick auf die blau hinterlegte Box gelangt man in die Übersicht der Job-Suchergebnisse. Hier können weitere Filter gesetzt und die Jobsuche z. B. durch eine Umkreissuche weiter verfeinert werden. Außerdem können hier interessante Stellenanzeigen gespeichert und E-Mail-Benachrichtigungen für konkrete Stellengesuche abonniert werden.
Verschiedene Filtermöglichkeiten, um die Jobsuche zu verfeinern
Um zu verstehen, wie Stellenanzeigen in der Job-Box von Google erscheinen können, müssen wir ein wenig in die Welt der Suchmaschinenoptimierung eintauchen. Es braucht ein bisschen Technik und ein bisschen inhaltliche Arbeit.
Damit Google eine Stellenanzeige überhaupt als solche erkennt, muss diese mit sogenannten „strukturierten Daten“ versehen sein. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.
Strukturierte Daten bedeuten, dass die Stellenanzeige und ihre einzelnen Inhaltselemente jeweils mit einem für Google lesbaren „Schild“ versehen werden. Typische Inhaltselemente sind z. B. die Stellenbezeichnung, die Aufgabenbeschreibung, das gewünschte Profil und der Arbeitsort. Mit Hilfe der strukturierten Daten werden diese Inhaltselemente nun in „Google-Sprache“ übersetzt.
Der Titel der Stellenanzeige „Anlagenmechaniker Rohrsystemtechnik“ bekommt sozusagen ein Schild, auf dem in Google-Sprache steht: „Das ist der Titel der Stellenanzeige“. Der Arbeitsort bekommt das Schild „Das ist der Arbeitsort“ usw.
Die Anwendung von strukturierten Daten auf Ihre Stellenanzeigen ist Grundvoraussetzung dafür, dass sie überhaupt in Google for Jobs erscheinen können.
Viele Stellenportale, wie z. B. unseres der Berufswelten Energie & Wasser, zeichnen ihre Stellenanzeigen mit dem sogenannten Job-Markup aus. Sogar StepStone und Indeed sind im November 2022 eingeknickt und haben sich nach langem Sträuben für die Sichtbarkeit in Google for Jobs entschieden. Auch die Businessnetzwerke XING und LinkedIn sorgen dafür, dass die bei ihnen veröffentlichten Job-Angebote für Google als solche erkennbar sind.
Viele Stellenportale wie die Berufswelten Energie & Wasser zeichnen ihre Stellenanzeigen mit strukturierten Daten aus. So können sie in Google for Jobs angezeigt werden. Seit November 2022 sind auch StepStone und Indeed dabei.
Trotzdem sollten Sie das Feld nicht nur Dritten überlassen, sondern auch auf Ihrer eigenen Website für das entsprechende Markup sorgen. Meiner Erfahrung nach sind viele der Stellenanzeigen auf Unternehmenswebseiten der Energie- und Wasserwirtschaft bisher nicht mit strukturierten Daten ausgezeichnet. Damit verpassen Sie nicht nur die Chance auf zusätzliche und kostenlose Reichweite. Jobsuchende, die auf die Stellenanzeige mit Ihrer Unternehmensdomain stoßen, werden auch auf Ihre Unternehmenswebsite geführt. Damit haben Sie die Chance, die Interessenten mit weiteren Informationen über Ihr Unternehmen, Ihre Benefits oder andere Stellenangebote zu informieren.
Das Einfügen von strukturierten Daten ist kein Hexenwerk. Fragen Sie am besten einfach Ihre Websiteverantwortlichen, ob sie das für Sie erledigen können. Alternativ können Sie auch uns fragen. Vereinbaren Sie einfach einen kostenlosen 30-minütigen Beratungstermin, damit wir Ihre Fragen klären können.
Wenn die technischen Voraussetzungen für Google for Jobs erfüllt sind, sollten Sie bei der Formulierung von Stellenanzeigen ein paar Dinge beachten. Manche Inhaltselemente werden von Google zwingend erfordert, während andere empfohlen werden.
Zu den zwingend erforderlichen Elementen gehören:
Empfohlene Inhaltselemente einer Stellenanzeige sind z. B.:
Falls Sie das im Detail nachlesen möchten, finden Sie hier die ausführliche Dokumentation für strukturierte Daten für Stellenausschreibungen.
Je ausführlicher Ihre Stellenanzeige ist und je mehr konkrete Informationen sie für potenzielle Bewerber:innen bietet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Google als relevant eingestuft und in den Job-Suchergebnissen angezeigt wird.
Der Podcast rund um das Recruiting und Human Resources in der Energie- und Wasserwirtschaft.
Mit fast 90 Prozent Marktanteil ist Google nach wie vor die Nummer 1 unter den Suchmaschinen. Millionen von Menschen suchen hier tagtäglich nach Informationen. Und auch immer mehr Bewerber:innen starten ihre Jobsuche via Google. Im Jahr 2020 waren es schon drei von zehn Kandidat:innen, die Suchmaschinen für die Jobsuche verwendet haben (Quelle: Universität Bamberg, 2020).
Bei entsprechenden Suchanfragen landet die Job-Box in den Suchergebnissen meistens ganz oben. Und weil die obersten Suchergebnisse auch immer die meisten Klicks bekommen, gibt es keinen Grund, warum man nicht dort erscheinen möchte. Zumal das Ganze sogar kostenlos ist, wenn man erstmal für die strukturierten Daten auf der eigenen Website gesorgt hat.
Die Sichtbarkeit in Google for Jobs erhöht damit auch die Chance, dass mehr Jobsuchende auf Ihre Karriere-Website gelangen. Und wo können Sie Bewerber:innen besser von sich und Ihrem Unternehmen überzeugen als auf der eigenen Webseite!
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es geradezu fahrlässig, auf die zusätzliche Reichweite als Arbeitgeber durch Google zu verzichten. Googles Jobintegration ist hier ein einfacher und kostengünstiger Anfang. Legen Sie am besten noch heute damit los!
Heike Gruber ist begeisterte SEO-Managerin mit einer Leidenschaft für kreativen Content. Viele Jahre war sie als Chefredakteurin für die Fachzeitschrift DVGW energie | wasser-praxis tätig, bevor sie in den digitalen Bereich wechselte. Heute ist sie für die SEO- und Content-Strategie des Berufsweltenportals verantwortlich. Ihr Anspruch: digitale Inhalte mit hohem Nutzwert, die gefunden werden und dabei auch noch gut aussehen.