Ergebnisse der BDEW-Jugendstudie 2024

Wie die Wasserwirtschaft die Gen Z erreichen kann

Der Fachkräftemangel spitzt sich auch in der Energie- und Wasserwirtschaft weiter zu. Um junge Menschen als Nachwuchskräfte zu gewinnen, ist es wichtig zu wissen, was diese von ihrem beruflichen Umfeld erwarten und wie die Branche die Generation am besten erreichen kann. Antworten dazu liefert die aktuelle BDEW-Jugendstudie. Wir sprechen mit Ulf Merkel, dem Projektleiter der Studie, über zentrale Erkenntnisse zur Berufsorientierung, zu den Erwartungen an Arbeitgeber und über die Rolle der Wasserwirtschaft im Wettbewerb um Nachwuchskräfte.

Unser Gast in dieser Folge

Ulf Merkel leitet seit 2023 (inter)nationale Projekte im Industriesektor und in der Gesundheitsbranche bei der prolytics market research GmbH. Er schätzt die abwechslungsreichen Einblicke in Märkte und stetige neue Herausforderungen. Für den BDEW agierte er als Projektleiter für die 2024 durchgeführte Jugendstudie, die Erkenntnisse für die Wasserwirtschaft liefert.

Warum echte Einblicke zählen

Jugendliche fühlen sich in der Berufsorientierung von der Fülle digitaler Informationen oft überfordert. Auch wenn sie digitale Kanäle intensiv nutzen, suchen sie Orientierung vor allem im direkten Austausch. Gespräche mit Eltern, Freund*innen oder jungen Erwachsenen, die bereits im Berufsleben stehen, schaffen Vertrauen und helfen bei der Entscheidung.

Praktika, Werkstudierendenjobs oder Schulkooperationen ermöglichen authentische Einblicke und bieten Unternehmen die Chance, um junge Talente frühzeitig zu gewinnen.

Oft wird unterschätzt, wie wichtig konkrete Erfahrungen sind.

Ulf Merkel
Projektleiter der BDEW-Jugendstudie

Sichtbarkeit als Schlüssel

Trotz guter Jobbedingungen hat die Wasserwirtschaft ein Sichtbarkeitsproblem: Zwar kennen viele junge Menschen regionale Versorger, konkrete Berufsbilder oder Studienangebote der Wasserwirtschaft bleiben jedoch oft diffus. Dabei wird die Branche durchaus positiv bewertet, sofern sie überhaupt wahrgenommen wird.

Niedrigschwellige, authentische und zielgruppengerechte Kommunikation kann hier den entscheidenden Unterschied machen.

Je spezifischer der Ausbildungsberuf wurde, desto geringer war auch die Bekanntheit.

Ulf Merkel
Projektleiter der BDEW-Jugendstudie

Ergebnisse der BDEW-Jugendstudie 2024

Die ausführlichen Ergebnisse der BDEW-Jugendstudie, Hintergrundinformationen zu den befragten jungen Menschen und Handlungsempfehlungen erhalten Sie in unserem Magazinbeitrag.

Ein Wassertropfen zieht Kreise, oben links sind einige Diagramme eingezeichnet.

Zielgruppen verstehen, Potenziale nutzen

Nicht alle Jugendlichen sprechen auf das gleiche Angebot an. Die Studie unterscheidet fünf Gruppen junger Menschen mit sehr unterschiedlichen Erwartungen: von Sicherheit über Nachhaltigkeit bis hin zu Flexibilität. Wer Nachwuchs gewinnen will, sollte gezielt kommunizieren: Für wen ist das eigene Unternehmen attraktiv und für wen eher nicht.

Für die Wasserwirtschaft heißt das: Potenziale nutzen, wo sie passen und realistisch bleiben, wo sie nicht greifen.

Für alle Gruppen gibt es auch universelle Ansprüche wie Gehalt, Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance und Arbeitsplatzsicherheit.

Ulf Merkel
Projektleiter der BDEW-Jugendstudie

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