Mit dem Realschulabschluss stehen dir viele gute Ausbildungsberufe offen. Dennoch kann es gute Gründe geben, nach der Realschule noch das Abitur zu machen. Vielleicht möchtest du doch studieren. Oder du brauchst noch Zeit, um dir über deine berufliche Zukunft im Klaren zu werden. Mit dem erfolgreichen Abschluss nach der 10. Klasse steht dir der Weg zum Fachabitur bzw. zum allgemeinen Abitur frei. Wir erklären hier, wie du nach der Realschule das Abitur machen kannst, welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst und wie lange der Weg zum Abi dauert.
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Kann man mit einem Realschulabschluss noch Abitur machen? Ja, man kann! Im Jahr 2020 haben allein rund 900 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Schule mit dem Fachabitur beendet (Quelle Statista 2022). Allerdings geht das nicht auf der Realschule selbst. Um das Abitur bzw. das Fachabitur zu erlangen, musst du nach der 10. Klasse eine weiterführende Schule besuchen. Das erfordert hohe Leistungsbereitschaft und gute Noten. Die längere Schulzeit und der Aufwand lohnen sich vor allem dann, wenn du noch studieren möchtest. Aber auch für manche Ausbildungsberufe wird das Fachabitur bzw. das Abitur vorausgesetzt. Berufe, die du mit Abi machen kannst, findest du auf unserer Themenseite Ausbildung mit Abitur.
Ob Fachabitur oder Abitur – beide Abschlüsse ebnen dir den Weg in ein Studium. Mit Fachabitur kannst du fachgebundene Studiengänge an Fachhochschulen wählen oder ein duales Studium aufnehmen. Das Abitur verschafft dir Zugang zu allen Universitäten und (Fach)Hochschulen. Letzteres ist in der Regel aber auch mit einer noch längeren Schulzeit – plus ein Jahr – verbunden.
Das Fachabitur wird auch als Fachhochschulreife bezeichnet. Mit der allgemeinen Hochschulreife ist das Abitur gemeint.
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Grundsätzlich ist die Ausbildung zum Abitur etwas breiter gefächert als die zum Fachabitur. Deshalb stehen dir mit Abitur auch alle Studienfächer offen. Das Fachabitur ist, wie der Name schon sagt, fachgebunden und inhaltlich etwas enger ausgerichtet. Das heißt aber nicht, dass es leichter als das Abitur ist.
Die folgenden Schulen kannst du nach der mittleren Reife besuchen. Je nach Schulform beendest du die Schulzeit dann mit dem Fachabitur oder dem Abitur.
Die Gesamtdauer der Schulzeit beträgt dann 12 Jahre: 10 Jahre bis zum Realschulabschluss plus die 11. und 12. Klasse der Berufsschule oder der Fachoberschule. Mit Fachabitur hast du Zugang zu fachgebundenen Studiengängen an Fachhochschulen oder zu einem dualen Studium.
Die Gesamtdauer der Schulzeit bis zum Abitur beträgt dann in der Regel 13 Jahre: 10 Jahre bis zum Realschulabschluss plus die 10., 11. und 12. Klasse am Gymnasium. Aber Achtung: Informiere dich am besten immer direkt bei deiner Schule, wie die genauen Abläufe sind. Denn je nach Bundesland gibt es hier Unterschiede im System (Stichwort G8 oder G9). Mit dem Abitur hast du Zugang zu allen Universitäten und (Fach-)Hochschulen.
Für das Fachabitur musst du zwei weitere Jahre eine weiterführende Schule besuchen. Für das allgemeine Abitur sind es drei Jahre.
Um nach der Realschule das Abitur an einem Gymnasium zu machen, brauchst du einen guten Notendurchschnitt und darfst zum Stichtag 30. September maximal 18 Jahre alt sein. Gute Noten bedeutet, dass du in deinem Abschlusszeugnis am Ende der 10. Klasse in allen Fächern mindestens eine 3 (befriedigend) bekommen haben musst. Wenn du in einem Hauptfach eine 4 hast, kannst du das durch eine 2 in einem anderen Hauptfach ausgleichen. Wenn du diesen Notendurchschnitt schaffst, bekommt du in deinem Zeugnis den sogenannten Qualifikationsvermerk, der dich zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigt.
Du brauchst in allen Fächern mindestens die Note 3 (befriedigend). Eine 4 in einem Hauptfach kannst du durch eine 2 in einem anderen Hauptfach ausgleichen.