Wie entwickelt sich der Lebensraum für die Menschen im Hinblick auf den steigenden Verbrauch natürlicher Ressourcen und den Klimawandel? Wie kann der Lebensraum erhalten werden, ohne das Ökosystem weiter zu belasten? Fragen, mit denen sich Studierende im Masterstudiengang Umweltingenieurwesen an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) auseinandersetzen.
Daseinsvorsorge ist wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Wir nutzen das Trinkwasser aus der Leitung und den Strom aus der Steckdose, drehen im Winter die Heizung auf und sind froh, dass Müll abgeholt und Straßen gereinigt werden. Bedürfnisse, die Mensch und Umwelt im Hinblick auf wachsende Bevölkerung und Klimawandel vor immer größere Herausforderungen stellen.
Herausforderungen, die Lösungsansätze und vor allem Expert:innen erfordern, um diese Lösungen zu entwickeln. Zu diesen Expert:innen gehören Umweltingenieur:innen.
Blick aus der Vogelperspektive: ein Campus der kurzen Wege, mit modernen Lehrgebäuden, viel Grün und Sportmöglichkeiten. Foto: BTU, Multimediazentrum
An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) wird Umweltingenieurwesen als konsekutiver Studiengang im Bachelor und Master angeboten. Bereits im Bachelorstudiengang können sich die Studierenden durch verschiedene Pflicht- und Wahlpflichtmodule fachlich orientieren und erste Interessengebiete wählen, in denen sie sich weiter qualifizieren möchten. Im Master können die Studierenden aus einem Katalog an Themenschwerpunkten wählen.
Masterstudiengangsleiter Dr.-Ing. Volker Preuß berichtet über die Strukturierung des Studiengangs: „Die Module sind in verschiedene Themenschwerpunkte einsortiert, sodass die Studierenden eine ziemlich große Wahlfreiheit haben, ihre Themengebiete so zu kombinieren, wie sie das für gut und richtig befinden.“
Im Masterstudiengang Umweltingenieurwesen bieten wir einen sehr individuellen Zuschnitt auf die persönlichen Interessen.
Dr.-Ing. Volker Preuß
Master-Studiengangsleiter Umweltingenieurwesen
Die Studentinnen und Studenten haben so die Möglichkeit, sehr individuell zu studieren, müssen sich jedoch auch von Beginn an detailliert mit dem Studienplan befassen. Eine Herausforderung, wie Dr.-Ing. Preuß findet, die dem einen leichter fällt als anderen. Bei der Ausarbeitung des Studienplans steht er deshalb beratend zur Seite. Es müssen eine gewisse Anzahl von Schwerpunkten belegt werden, damit das Studium einen erkennbaren fachlichen Kern behält.
Den Überblick darüber behält Volker Preuß: In seiner Funktion als Studiengangsleiter muss er jeden Studienplan gegenzeichnen. So kommt er mit den rund 30 Masterstudierenden auch immer in einen persönlichen Austausch und kann bei Sorgen und Unsicherheiten bezüglich des Studiums unterstützen.
„Allerdings“, betont Preuß, „liegt es in der Konstruktion des Studiengangs, dass die Studierenden eigenverantwortlich arbeiten. Sie müssen selbständig Themen und Betreuer:innen für Studienprojekte suchen und sich mit forschungsrelevanten Themen auseinandersetzen.“
Studierende berichten von ihrem Studium an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.
Seit rund 30 Jahren wird der Studiengang Umweltingenieurwesen an der BTU gelehrt. Dadurch hat sich an der Universität ein fachliches Profil etabliert, das Studierende aus der ganzen Welt anlockt. Auch Volker Preuß entschied sich vor über 25 Jahren für Umweltingenieurwesen an der BTU – zu der Zeit noch ein Diplom-Studiengang.
Als Student war sein Ziel, nach dem Studium in einem Ingenieurbüro zu arbeiten. Eine Stelle an der Uni kam für ihn nicht infrage. Doch dann kam alles anders: Als Preuß an seiner Diplomarbeit schrieb, wurde an diesem Lehrstuhl eine Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter frei. „Für mich sollte es nur eine kurzfristige Lösung sein, aber man staunt – 25 Jahre dauert dieser Prozess nun schon an“, schmunzelt Volker Preuß.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter übernahm er viele Aufgaben: Lehre, Teilnahme und Durchführung von Forschungs- und Industrieprojekten im Bereich Trinkwasserversorgung. Seit einigen Jahren ist Dr. Preuß nun der Studiengangsleiter für den Masterstudiengang.
Darüber hinaus ist er auch noch in anderen Funktionen tätig: Vorstand in der DVGW-Bezirksgruppe Cottbus sowie Vorstand im Verein „Wasser Cluster Lausitz e.V.“. Volker Preuß fasst seine Tätigkeiten so zusammen: „Das Wasser ist schon bestimmender Inhalt meines Arbeitslebens und darüber hinaus auch.“
Neben den fachlichen Fragen zur Gestaltung des Studiums steht der Studiengangsleiter den Masterstudierenden auch in anderer Funktion zur Seite: Als Vorstand der DVGW-Bezirksgruppe ist Volker Preuß das Bindeglied zwischen der DVGW-Hochschulgruppe und der Bezirksgruppe.
Einmal im Monat lädt die DVGW-Hochschulgruppe zu einem Stammtisch ein, bei dem Studierende, erfahrene Vereinsmitglieder und Vertreter:innen von/aus Unternehmen zusammenkommen.
Eine Plattform, auf der Studentinnen und Studenten die Chance haben, Unternehmen für Praktika, Graduierungsarbeiten und berufliche Einblicke kennenzulernen. Aber auch Unternehmen selbst nutzen die Plattform, um sich zu präsentieren und potenzielle Arbeitskräfte zu finden.
Studierende können neben diesem Stammtisch auch eigene Veranstaltungen und Exkursionen planen. Dazu bekommen sie ein Budget zur Verfügung, um die fachbezogenen Ausflüge umzusetzen. Lehrkörper stehen bei diesen Projekten beratend zur Seite, die Eigeninitiative der Studentinnen und Studenten ist gewünscht und gefordert.
Gut zu wissen
Die DVGW-Hochschulgruppen sind ein Förderprogramm des DVGW, um angehenden Ingenieur:innen, die in der Energie- und Wasserwirtschaft arbeiten möchten, durch das Netzwerken mit erfahrenen Vereinsmitgliedern Praxiseinblicke zu ermöglichen und den Start in das Berufsleben zu erleichtern.
Auch wenn der Studiengang Umweltingenieurwesen an der BTU im Bachelor und Master nicht an seinen Kapazitätsgrenzen angekommen ist und mehr Studierende im technischen Bereich willkommen sind, gibt es laut Preuß auch einige Vorteile: „Die Studierenden untereinander haben den direkten Informationsfluss, da ist man immer auf der Höhe der Zeit. Und der Fachschaftsrat ebnet den Einstieg für die neuen Studierenden. Das ist der Unterschied zu einer großen Uni, an der man in der Anonymität untergehen kann.“
Zusätzlich ist auch der Kontakt zwischen Studierenden und Lehrkräften direkter. Läuft etwas gut oder eben nicht gut, kann das Feedback von den Studierenden verarbeitet und der Studiengang zielgerichtet weiterentwickelt und verbessert werden.
Wir sind eine kleine Universität, haben einen eher familiären Rahmen, ein sehr enges Betreuungsverhältnis.
Dr.-Ing. Volker Preuß
Master-Studiengangsleiter Umweltingenieurwesen
Auf dem Campus der BTU liegt alles zentral beieinander. Das zeigt sich nicht nur in den kurzen Wegen, sondern auch an der Einbindung von Lehrveranstaltungen aus den anderen Fakultäten der Universität in das Curriculum des Masterstudiengangs.
„Je nach Interessenschwerpunkt haben wir auch eine gewisse Spezifik: Braunkohle und Bergbau sowie Rekultivierung und Wasserthemen liegen direkt vor der Haustür. Hinzu kommt auch die sehr gute technische Ausstattung, die den Studierenden in Lehrveranstaltungen und für Studienprojekte zur Verfügung stehen“, erzählt Dr.-Ing. Volker Preuß.
Short Facts
Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
Studienbeginn: zum Winter- und Sommersemester
Regelstudienzeit: 4 Semester
Voraussetzung: Bachelor-Abschluss im Umweltingenieurwesen oder einem ähnlichen, naturwissenschaftlich-technisch orientierten Studiengang mit einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern bzw. 180 LP, zulassungsfrei
Bei Fragen zum Studiengang
Dr.-Ing. Volker Preuß, Studiengangsleitung
volker.preuss@b-tu.de