Drei Fragen an...

Verband der Umweltingenieure (BWK) wird neuer ideeller Partner der Berufswelten Energie & Wasser

Kooperation

Foto: alphaspirit/ Adobe Stock

Mit dem BWK – Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau bekommt das Karriere- und Nachwuchsportal „Berufswelten Energie & Wasser“ einen weiteren wertvollen Unterstützer: Im Rahmen einer ideellen Partnerschaft wollen BWK und Berufsweltenportal gemeinsam dazu beitragen, die Berufe und Karrieremöglichkeiten in der Energie- und Wasserwirtschaft bekannter zu machen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Zum Auftakt der Kooperation haben wir mit dem Ausbildungs-Beauftragten im BWK, Prof. Dr.-Ing. Klaas Rathke, gesprochen.

Der BWK vertritt Ingenieure und Wissenschaftler der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie aller Disziplinen des Umweltingenieurwesens. Wie bewerten Sie den Fachkräftemangel in diesen Bereichen?

Da die Mitglieder des BWK in allen Bereichen der Wasserwirtschaft tätig sind, ist der aktuelle, aber noch mehr der zu erwartende Fachkräftemangel mit seinen Auswirkungen schon seit einiger Zeit präsent. Auch wenn der BWK ein Fachverband der Ingenieure ist, werden die Probleme der Nachwuchsfindung im Bereich der gewerblichen Ausbildung ebenso kritisch wahrgenommen.

Aus den Zahlen zur gewerblichen und akademischen Ausbildung ist unschwer zu erkennen, dass die Schere zwischen Auszubildenden und den zu besetzenden Stellen immer weiter auseinander klafft. Der BWK sieht in Übereinstimmung mit den anderen Fachverbänden in der Wasserwirtschaft einen dringenden übergeordneten Handlungsbedarf seitens der zuständigen politischen Entscheidungsträger, ein frühzeitiges Interesse für diesen Arbeitsmarkt auszulösen.

klaas rathke
Wir sehen einen dringenden übergeordneten Handlungsbedarf seitens der zuständigen politischen Entscheidungsträger, ein frühzeitiges Interesse für diesen Arbeitsmarkt auszulösen.
Prof. Dr.-Ing. Klaas Rathke
BWK - die Umweltingenieure

Gibt es Geschäftsbereiche, die besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind oder wo es schwierig ist, Nachwuchskräfte zu rekrutieren?

Der BWK sieht die Aufgaben in der Sicherstellung einer geordneten Wasserver- und entsorgung im Sinne der Daseinsvorsorge und einem dafür erforderlichen Personalbedarf durchaus als Kernaufgabe der Wasserwirtschaft an. Diese Kernaufgaben können aber nur erfüllt werden, wenn sich alle Bereiche der Wasserwirtschaft, wie z. B. Gewässerausbau, Hochwasserschutz oder Grundwasserbewirtschaftung, im gesamten Zusammenspiel ergänzen. Somit weist der Fachkräftebedarf in der Wasserwirtschaft ein außerordentlich großes Spektrum auf, das zudem über die Grenzen spezifischer wasserwirtschaftlicher Ausbildungen weit hinaus reicht – denn für Arbeitsbereiche wie z. B. IT, Verfahrenstechnik oder Elektrotechnik wird ebenso dringlich Fachpersonal benötigt.

Was hat den BWK dazu bewogen, die ideelle Partnerschaft mit den Berufswelten Energie & Wasser einzugehen?

Die Motivation, den BWK als Ideellen Partner der Berufswelten Energie & Wasser einzubringen, hat mehrere Gründe: Mir selbst war das Portal schon länger geläufig, und zusammen mit meinen Kollegen in der Abwassertechnik bzw. in der Wassertechnologie haben wir das Berufsweltenportal unseren Studenten als „großes Fenster“ in die gesamte Wasserwirtschaft empfohlen.

Außerdem ist dem BWK der Fachkräftemangel ja sehr wohl bewusst. Als ehrenamtlich wirkendem Fachverband ist uns trotz der rund 3.500 Mitglieder der Aufbau eines eigenständigen und stets aktuell gehaltenen Informationsportals jedoch nicht möglich. Zudem erscheint uns ein Angebot ähnlicher Informationsangebote für die Interessenten eher verwirrend und eine Kooperation in dieser Form sinnvoll.

Und schließlich drückt die ideelle Unterstützung der Berufswelten auch eine Zusammenarbeit der Fachverbände in gemeinsamen übergeordneten Themenfeldern aus – im Themenfeld Fachkräftegewinnung sitzen wir „vom Fach“ alle in einem Boot.

klaas rathke
Beim Thema Fachkräftemangel sitzen wir "vom Fach" alle im gleichen Boot. Eine Zusammenarbeit bei solchen übergeordneten Themen ist daher sinnvoll.
Prof. Dr.-Ing. Klaas Rathke
BWK - die Umweltingenieure

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