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Technik, elektrische Spannung, Entwicklung von elektronischen Produkten und die Anwendung von elektrischen Phänomenen – das alles sind Bestandteile des dualen Studiums Elektrotechnik. Von Smart Home über Fahrzeugtechnik bis zur Energiewende sind Elektrotechniker auf dem Arbeitsmarkt gefragt.
Elektrotechniker:innen sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt für den Umgang mit elektrischen Geräten und elektrotechnischen Anlagen. Foto: puhimec / Adobe Stock
Das Wichtigste auf einen Blick
3 – 4 Jahre
Mathe, Physik, Informatik
je nach Hochschule unterschiedlich
1.086 Euro
In der Elektrotechnik dreht sich alles um Technik und Elektrik. Im dualen Studium werden wissenschaftliche und praktische Grundlagen der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik vermittelt. Es geht um unterschiedliche elektrische Phänomene, beispielsweise die Umwandlung in nutzbare elektrische Energie, die Verteilung über Hochspannungsnetze und die anschließende Verwendung durch Geräte und Maschinen.
Das duale Studium Elektrotechnik bietet dir tiefe Einblicke in ein sich ständig weiterentwickelndes Feld, das sich mit aktuellen Problemen beschäftigt. Du entwickelst elektronische Produkte und entwirfst Skizzen von Softwarelösungen. Du lernst die Planung und den Bau von Maschinen und Anlagen und wie du Messdaten richtig ausliest und verwendest.
Die Elektrotechnik deckt ein breites Themenspektrum ab. Absolventinnen und Absolventen können später in Bereichen wie Smart Home, Fahrzeugtechnik und Energietechnik arbeiten. Auch selbststeuernde Anlagen, Fernsehtechnik und Robotik sind mögliche Berufszweige, genauso wie die Informationstechnologie oder Mikroelektronik.
Übrigens: An unterschiedlichen Hochschulen findest du verschiedene Namen für sehr ähnliche Studiengänge. Im Bereich der Elektrotechnik kannst du so die Bezeichnungen „Duales Studium Smart Automation“, „Duales Studium Elektrotechnik-Automation“, „Duales Studium Elektrotechnik-Automatisierungstechnik“ oder auch „Elektrotechnik-Fahrzeugelektronik & Embedded IT“ finden. Der Grund dafür ist, dass duale Studiengänge nicht reglementiert sind.
Lade die wichtigsten Infos über das duale Studium Elektrotechnik als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Beim dualen Studium Elektrotechnik wechseln sich – wie bei anderen dualen Studiengängen – Theorie- und Praxisphasen ab. Das heißt, du kannst deine Kenntnisse sofort praktisch umsetzen. Das hilft dir auch später beim Berufseinstieg, weil du bereits praktische Erfahrungen gesammelt hast. Ein duales Studium kannst du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend wahrnehmen.
Beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium verbindest du das Studium an der Hochschule mit einer Ausbildung im Betrieb. Im Bereich Elektrotechnik gibt es etwa 40 passende Ausbildungsberufe, beispielsweise den Elektroniker im Handwerk, den IT-System-Elektroniker oder den Elektroniker für Betriebstechnik. Studierst du ausbildungsintegrierend, verbringst du das erste Jahr im Unternehmen und widmest dich deiner Ausbildung. Übrigens ist der Besuch der Berufsschule beim dualen Studium keine Pflicht, wird aber empfohlen. Nach dem ersten Jahr hast du eine erste Zwischenprüfung und dann beginnt das Studium.
Alternativ kannst du auch praxisintegrierend dual studieren. Dann absolvierst du keine zusätzliche Ausbildung, sondern verbringst deine Praxisphasen im Rahmen von Praktika in einem bestimmten Unternehmen. Auch die Bachelorarbeit am Ende des Studiums schreibst du in Kooperation mit dem Unternehmen. Mehr zu den Unterschieden der beiden Varianten findest du auch auf unserer Infoseite zum dualen Studium.
duale Ausbildung
Theorie und Praxis eng verzahnt
Studium an der Hochschule und Ausbildung im Betrieb
Studiumsdauer
3 – 4 Jahre
Abschlussprüfung
Bachelor-Prüfung an der Hochschule
Beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium zusätzlich die Ausbildungsprüfung im Betrieb
Theoretisches Studium an der Hochschule
In den ersten Semestern des dualen Studiums werden die Grundlagen der Elektrotechnik gelehrt. Fächer wie Mathematik, Informatik, Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, (technische) Physik, Digitaltechnik sowie Programmiersprachen, Konstruktion und Mechanik stehen auf dem Programm.
Du lernst zu Beginn die relevanten Begriffe und Formeln für deine spätere ingenieurwissenschaftliche Tätigkeit. Programmierung und Modellierung sind ebenso Teil des Lehrplans wie der Umgang mit elektrischen Größen, physikalische Grundlagen von elektrotechnischen und informationstechnischen Anwendungen oder die Umrechnung von Zahlen in Codes.
Anschließend wird dir in der Mess-, Digital- und Antriebstechnik das theoretische Wissen für deine späteren Tätigkeiten im Beruf beigebracht wie die Entwicklung digitaler Schaltungen. Du lernst auch verschiedene Antriebssysteme kennen: Windkraft, Wasserkraft, Solarantrieb.
Im Wahlpflichtbereich kannst du dich mit Regelungstechnik, Gebäudeautomatisierung, Industrierobotern und Handhabungstechnik, elektrischen Maschinen, Elektrowärme, regenerativen Energiesystemen sowie elektrischen Anlagen und Netzen beschäftigen.
Im dritten Jahr dreht sich dann alles um Elektronik. Fächer wie allgemeine Elektronik, Leistungselektronik, hardwarenahe Programmierung und Energietechnik stehen auf dem Programm.
Am Ende des Studiums sind die Inhalte stark davon abhängig, welchen Schwerpunkt du gewählt hast bzw. ob dein Betrieb oder deine gewählte Ausbildung bestimmte Inhalte vorgibt. Auch von Hochschule zu Hochschule unterscheiden sich die Inhalte stark.
Ergänzend sind außerdem Fächer wie Betriebswirtschaft, Unternehmensführung oder Projektmanagement hilfreich, um dich später im Berufsleben gut einzufinden. Da in der Elektrotechnik oft international gearbeitet wird, sind auch Fremdsprachen und technisches Englisch als Schlüsselqualifikation sinnvoll.
Elektrotechnik gilt als einer der schwierigsten Studiengänge. Die komplexen und komplizierten Themen machen die Elektrotechnik anspruchsvoll. Technisches Verständnis ist genauso wichtig wie das Interesse und Verständnis in den Naturwissenschaften, besonders Mathe und Physik sollten dir liegen. Die Abbrecherquote liegt bei einem Vollzeit-Elektrotechnik-Studium bei etwa 40 Prozent. Aber: Im dualen Studium kannst du die theoretischen Inhalte direkt praktisch anwenden und dadurch verinnerlichen – also lass dich nicht abschrecken, wenn du Elektrotechnik dual studieren möchtest.
Praxisphasen im Unternehmen
In den Praxisphasen des dualen Studiums Elektrotechnik lernst du die verschiedenen Bereiche des Unternehmens kennen und kannst dein theoretisches Wissen direkt in der Praxis umsetzen.
Der Zeitpunkt und die Dauer der praktischen Phasen sind abhängig davon, ob du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend studierst. Auch die Vorgaben der Hochschulen unterscheiden sich.
Die genauen Inhalte deiner Praxisphasen werden vom Unternehmen bzw. der Ausbildung bestimmt, für die du dich im ausbildungsintegrierenden dualen Studium entschieden hast. Daher können sie sich stark von den Inhalten anderer dual Studierender unterscheiden.
Schwerpunkte und Vertiefungsrichtungen der Elektrotechnik
Die Elektrotechnik bietet verschiedene Vertiefungsrichtungen wie zum Beispiel Automatisierungstechnik, Mikroelektronik, Informationstechnik oder auch Energietechnik. Je nach Hochschule kannst du unterschiedliche Vertiefungen und Schwerpunkte wählen oder diese sind bereits im Studiengang vorgegeben.
Deine Schwerpunkte richten sich außerdem nach deinem Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb. Es kann also sein, dass du dich mit abgeschlossenem Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag bereits festlegst. Informiere dich also vorab gut über deine bevorzugten Vertiefungen und suche Betriebe und Hochschulen, bei denen diese möglich sind.
Kurz zusammengefasst
Für das duale Studium Elektrotechnik musst du das Abitur oder die Fachhochschulreife mit guten Noten in Mathematik, Physik und Informatik in der Tasche haben. Technisches Verständnis, logisches und abstraktes Denkvermögen und eine systematische und exakte Arbeitsweise sind außerdem hilfreich.
Die Zugangsvoraussetzungen an den Hochschulen unterscheiden sich stark und auch die Vorstellungen von Unternehmen gehen auseinander. Informiere dich also direkt bei der Hochschule und beim Betrieb, welche Anforderungen du erfüllen musst.
Bei einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium musst du dir zunächst einen passenden Ausbildungsbetrieb suchen und eine klassische Bewerbung um eine Ausbildung schreiben. Wie das geht, erfährst du in unserem Blogbeitrag zur perfekten Ausbildungsbewerbung.
Anschließend musst du dich bei der Hochschule einschreiben. Die Zugangsvoraussetzungen variieren von Hochschule zu Hochschule. Viele Hochschulen haben bereits Kooperationen mit Unternehmen – es kann also sein, dass die Einschreibung automatisch durchgeführt wird, wenn du den Ausbildungsvertrag unterschrieben hast.
Kurz zusammengefasst
Das Gehalt während des dualen Studiums Elektrotechnik hängt zunächst davon ab, ob du ein ausbildungsintegrierendes oder ein praxisintegrierendes duales Studium gewählt hast. Bei ersterem erhältst du das Ausbildungsgehalt des gewählten Ausbildungsberufes. Einige Unternehmen übernehmen zusätzlich zur normalen Vergütung auch deine Studiengebühren oder du bekommst Zuschüsse anderer Art. Nach dem dualen Studium kannst du dich auf ein gutes Ingenieur-Gehalt freuen.
Während des Studiums kann das Gehalt sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem welchen Ausbildungsberuf du im ausbildungsintegrierenden dualen Studium gewählt hast sowie je nach Größe und Standort des Unternehmens. Am besten informierst du dich daher direkt bei deinem Betrieb, welches Gehalt dir während der Ausbildungszeit zusteht.
Durchschnittlich wirst du als dual Studierender der Elektrotechnik im ersten Jahr 957 € brutto pro Monat verdienen und im zweiten Jahr 1.034 €. Im dritten Jahr steigt dein durchschnittliches monatliches Bruttoeinkommen auf 1.164 € und im vierten Jahr erhältst du ca. 1.189€.
Nach dem dualen Studium bist du Elektrotechnik-Ingenieur und der Fleiß und die harte Arbeit zahlen sich aus. Denn die Höhe des Gehalts ist zwar abhängig von Größe, Branche und Standort des Unternehmens, aber es wird sich sehen lassen können. Je nach Tarifvertrag bekommst du nämlich ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 4.200 € brutto im Monat – bei einer 35-Stunden-Woche.
Mit mehr Berufserfahrung steigt natürlich auch dein Gehalt. Nach 1,5 Jahren kannst du in der Entgeltgruppe 13 der IG Metall bereits 4.500 € brutto monatlich verdienen und nach 3 Jahren bis zu 5.000 €. Wenn deine Verantwortung steigt, zählst du zur EG 14 und bekommst bis zu 6.600 € brutto monatlich. Im Vergleich zu anderen Ingenieuren liegst du damit im oberen Mittelfeld.
Gehalt auf einen Blick
Quellen: TV-V, IG Metall, gehalt.de, ausbildung.de – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Die Elektrotechnik bietet zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Im dualen Studium sind diese jedoch nicht nur abhängig vom Angebot der Hochschule, sondern auch von deinem Betrieb. Mögliche spezialisierende Fachrichtungen sind Automatisierungstechnik, Luftfahrtechnik, Medizintechnik, Robotik, elektrische Energietechnik oder Kommunikations- und Nachrichtentechnik.
Übrigens erleichtern dir Zusatz- und Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel technisches Englisch den Berufseinstieg und verschaffen dir Vorteile gegenüber anderen Bewerberinnen und Bewerbern.
Die Elektrotechnik ist ein Bereich, der sich stetig weiterentwickelt. Daher werden immer neue Fachkräfte mit Wissen auf den neuen und erweiterten Gebieten gesucht – die Zukunftsaussichten sind daher sehr gut. Bei einem dualen Studium profitierst du von einer Ausbildungsvergütung und nach deinem erfolgreichen Abschluss kannst du nicht nur gut verdienen, sondern dich auch weiter qualifizieren und spezialisieren. Außerdem erleichtert das praxisnahe Studium dir den Einstieg in den Beruf.
Die Zukunftsaussichten mit einem Abschluss in Elektrotechnik sind sehr gut. Denn kein Industrie- oder Wirtschaftszweig kommt heutzutage noch ohne Hightech-Lösungen aus. Technische Fachkräfte, die sich um Maschinen und Instrumente kümmern, sind und bleiben daher gefragt. Mit einem dualen Studium hast du eine ausgezeichnete Qualifikation und sehr gute Jobchancen.
Nach dem dualen Studium Elektrotechnik bist du je nach Schwerpunkt und Spezialisierung qualifiziert für Aufgaben in den unterschiedlichsten Unternehmen, z. B. in der Informations- und Automatisierungstechnik, im Fahrzeugbau oder in der Energieversorgung. Du kannst aber auch branchen- und spezialisierungsübergreifend in Bereichen wie der Entwicklung, dem Projektmanagement, der Inbetriebnahme oder dem Vertrieb arbeiten.
Du wirst eigenverantwortlich die Leitung und Überprüfung von elektronischen Komponenten und Fertigungsteilen übernehmen oder selbstständig mikroelektrische Bauteile wie integrierte Schaltungen konstruieren. Du entwirfst technische Zeichnungen, programmierst elektrotechnische Bauteile und entwickelst technische Verfahren und Prozesse.
Andere Aufgaben von Elektrotechnikern umfassen Leistungs- und Funktionsberechnungen, Messungen von elektrischen Größen, Softwareentwicklung sowie die technische Dokumentation entsprechend rechtlicher und betrieblicher Rahmenbedingungen.
Ingenieure sind in vielen Unternehmen diejenigen, die Entwicklungen vorantreiben und gestalten. Dabei müssen sie auch Aspekte wie Umweltschutz beachten. Da die Elektrotechnik Eingang in fast alle Bereiche des täglichen Lebens findet, steht den Absolventinnen und Absolventen des dualen Studiums ein vielfältiges Berufsfeld offen.
Nach dem dualen Bachelorstudium kannst du noch ein Masterstudium machen – entweder direkt im Anschluss oder nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Im Masterstudium kannst du deine Kenntnisse vertiefen, dich weiter spezialisieren und bekommst im Job ein höheres Gehalt.
Nach dem Master besteht die Möglichkeit, in Elektrotechnik zu promovieren. Mit einem Doktortitel erhöhst du deine Chancen auf einen Job in der Wissenschaft. Außerdem bist du auch für Führungspositionen mit Personalverantwortung gefragt.
Wenn dir die Arbeit an der Hochschule gefällt, kannst du bleiben und das Feld der Elektrotechnik weiter erforschen. Mit einem Lehrauftrag gibst du dein Wissen dann an Studierende weiter.
Als Elektrotechniker bietet es sich außerdem an, ein eigenes Ingenieurbüro zu gründen. Tipp: Sammle dazu aber erst ein paar Jahre Berufserfahrung.