Duales Studium Umwelttechnik

Praxisorientiertes Studium für umwelttechnische Lösungen

Drei Personen nehmen Gewässerproben.
Foto: teerawat / Adobe Stock

Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden zunehmend wichtiger und so steigt auch die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften in diesen Bereichen. Im dualen Studium Umwelttechnik erwirbst du wichtige Qualifikationen, um an der effektiven Nutzung erneuerbarer Energien mitzuwirken oder den Gewässerschutz auszubauen. Als Absolvent*in hast du sehr gute Berufsaussichten in der Energie- und Wasserwirtschaft wie auch in anderen Branchen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Duales Studium Umwelttechnik

Das duale Studium Umwelttechnik qualifiziert dich, effiziente Lösungen für Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder Verschmutzung zu entwickeln. Im eng verzahnten theoretischen und praktischen Unterricht lernst du u. a. die Verfahrenstechnik, Umweltchemie, Energie- und Anlagentechnik sowie Abfallwirtschaft kennen. Nach deinem Abschluss bist du für Messungen, Analysen und Planungen zur Umsetzung umweltfreundlicher Verfahren gerüstet.

Studiumsdauer

3 – 4 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Physik, Chemie

NC / Zugangsbeschränkung

je nach Hochschule unterschiedlich

Ø Ausbildungsgehalt

934 Euro

Worum geht es im dualen Studium Umwelttechnik?

In der Umwelttechnik geht es darum, mit technischen Verfahren zum Umweltschutz beizutragen. Im Studium lernst du Maßnahmen zum Boden-, Lärm oder Gewässerschutz kennen und wie erneuerbare Energien effektiv genutzt werden können. Auch die Luftverschmutzung und die Entsorgung sind wichtige Zweige der Umwelttechnik.

In Fächern wie Umweltchemie, Wasser- und Abfallwirtschaft, Erneuerbare Energien und Klimaschutztechnologien werden dir die Kenntnisse und Fähigkeiten beigebracht, um den ökologischen Fußabdruck von Menschen und Unternehmen zu verringern.

Viele Hochschulen verbinden das interdisziplinäre Studium der Umwelttechnik mit den Themen Verfahrenstechnik, Biotechnologie, Ressourcenmanagement und Umweltingenieurwesen. Du lernst, den Fragen rund um das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem kompetent zu begegnen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Ähnliche Studiengänge

Neben der reinen Umwelttechnik gibt es auch Studiengänge wie Energie- und Umwelttechnik oder Umwelt- und Versorgungstechnik. Manchmal heißen Studiengänge in diesem Bereich auch Umwelt- und Verfahrenstechnik, Umwelttechnologie oder Umwelt- und Recyclingtechnik. Die Ausrichtung und Schwerpunkte der Studiengänge unterscheiden sich voneinander. Informiere dich am besten direkt in den Studiengangsbeschreibungen über die konkreten Inhalte.

Was kann ich nach dem dualen Studium machen?

Mit einem abgeschlossenen dualen Studium der Umwelttechnik in der Tasche steht dir ein zukunftssicherer wirtschaftlicher Bereich mit abwechslungsreichen und anspruchsvollen Aufgaben offen. Denn Wirtschaft, Industrie, Haushalte und öffentliche Einrichtungen benötigen eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung und sind dabei auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen.

Nach deinem Studium arbeitest du in der Versorgungs- und Umwelttechnik, z. B. im Bereich Entwicklung, Planung und Umsetzung umweltfreundlicher Technologien oder der Vermeidung und Minimierung von Umweltbelastungen. Auch die Minimierung von Rohstoff- und Energieverbrauch sowie die Rückgewinnung von Stoffen bzw. die Energiegewinnung aus Abfällen sind spannende Optionen für Umwelttechniker.

Weitere Bereiche, in denen du arbeiten kannst, sind die nachhaltige Energie- und Wasserversorgung und das Energie- und Umweltmanagement. Du kannst in der Produkt- und Prozessentwicklung oder im Anlagenbau tätig werden oder die Prüfung und Überwachung von Umweltmaßnahmen übernehmen. Die Optionen sind breit gefächert.

Deine Aufgaben umfassen u. a. die Planung und Anwendung von versorgungstechnischen Anlagen unter ökologischen Gesichtspunkten, die Beratung von Kunden und das selbstständige Managen und Umsetzen von Projekten. Du kennst dich mit den Rechtsgrundlagen deines Unternehmens aus, bist für Ausschreibungen sowie Kalkulationen und Angebote verantwortlich.

Potenzielle Arbeitgeber für Umwelttechniker sind Umweltbehörden, Energieunternehmen, Ingenieurbüros, Recyclingunternehmen oder (in der Regel nach Masterstudium und Promotion) Forschungsinstitute.

Factsheet zum dualen Studium downloaden

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Aufbau und Inhalte des dualen Studiums Umwelttechnik

Das duale Studium Umwelttechnik erstreckt sich über drei bis vier Jahre und ist unterteilt in Theorie- und Praxisphasen. In der Regel finden diese in mehrwöchigen oder mehrmonatigen Blöcken statt. Je nach Hochschule kann dies aber variieren.

Die Theorie erlernst du an der Hochschule, der praktische Teil des Studiums findet bei einem Partnerunternehmen statt. Aber auch an der Hochschule gibt es im Umwelttechnik-Studium praktische Übungen und Laborarbeiten. Der Wechsel zwischen Hochschule und Betrieb ermöglicht es dir, dein theoretisches Wissen direkt in der Praxis anzuwenden.

Für ein duales Studium gibt es außerdem verschiedene Modelle. Studierst du ausbildungsintegrierend, absolvierst du bei deinem Partnerunternehmen eine fachlich passende Ausbildung. Am Ende des Studiums hast du dann nicht nur deinen Bachelorabschluss, sondern auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Tasche.

Beim praxisintegrierenden Studium verbringst du ebenso Zeit im Unternehmen, machst aber keine fachliche Ausbildung. Du erlernst das nötige Handwerkszeug und durchläufst oft verschiedene Abteilungen im Betrieb, die für dein Studium relevant sind. Die Inhalte des praktischen Teils variieren dabei sehr stark, je nachdem, in welchem Bereich das Unternehmen aktiv ist.

Mehr über die beiden unterschiedlichen Modelle erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zum dualen Studium.

So ist das duale Studium aufgebaut

duale Ausbildung

Theorie und Praxis eng verzahnt
Studium an der Hochschule und Ausbildung im Betrieb

Studiumsdauer

3 – 4 Jahre

Abschlussprüfung

Bachelor-Prüfung an der Hochschule
Beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium zusätzlich die Ausbildungsprüfung im Betrieb

Theoretisches Studium an der Hochschule

Zu Beginn des dualen Studiums erlernst du die Grundlagen, die für die Umwelttechnik wichtig sind. Dazu zählen Mathematik (v. a. Analysis und Statistik), technik-orientierte Physik mit dem Schwerpunkt auf Statik, Festigkeitslehre, Konstruktion, Kinematik und Dynamik sowie Chemie.

Im Zentrum des Studiums stehen Themen aus dem Maschinenbau (Messtechnik, Maschinenelemente, Thermodynamik, Strömungslehre) und spezifische Aspekte der Umwelttechnik wie Mikrobiologie, Giftstoffkunde, Analytische Chemie und Recycling-Systeme.

Außerdem beschäftigst du dich mit Elektrotechnik, Anlagenbetrachtung, Ingenieurwissenschaften, Mechanik und Werkstofftechnik. Weitere wichtige Bereiche der Umwelttechnik sind Verfahrenstechnik, Wasserwirtschaft und Hydrologie, Energietechnik, Informatik, Anlagentechnik und Konstruktion sowie Abfallwirtschaft und Immissionsschutz.

Im Studium an der Hochschule lernst du, wie technische Verfahren umweltfreundlicher gestaltet werden können, um Ressourcen zu schonen und Schadstoffe zu reduzieren. Dabei sind auch rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte relevant.

Praxisphasen im Unternehmen

Die praktischen Phasen in deinem dualen Studium richten sich nach deinem Partnerunternehmen. In der Regel lernst du verschiedene Abteilungen des Betriebes kennen und arbeitest an konkreten Projekten mit. Dabei führst du Messungen und Analysen durch und unterstützt bei der Entwicklung umweltfreundlicher Verfahren.

Dauer und genauer Zeitpunkt der Praxisphasen hängen davon ab, ob du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend studierst. In der Regel bist du aber mehrere Wochen oder sogar Monate am Stück im Unternehmen und dann eben auch in der Hochschule.

Als Partnerbetrieb für ein Umwelttechnik-Studium kommen zum Beispiel Ingenieur- und Planungsbüros oder ausführende Unternehmen in der Gebäudetechnik, im Umweltschutz oder im Bereich erneuerbare Energien infrage.

Vertiefungsrichtungen der Umwelttechnik

Übergeordnete Themenbereiche der Umwelttechnik sind die Wasser- und Abfallwirtschaft, die Luftreinhaltung, die Energiegewinnung, das Umweltmanagement und die Regeltechnik.

Deine Schwerpunkte und Vertiefungsmöglichkeiten richten sich nach deinem Partnerunternehmen. Es kann also sein, dass du dich bereits mit Vertragsabschluss auf eine Richtung festlegst. Je nach Aufgabenbereich des Betriebs kannst du dich auch auf Genehmigungsverfahren, Erneuerbare Energien, Umweltanalytik oder -planung, Recyclingtechnologien oder Prozesstechnik spezialisieren.

Kurz zusammengefasst

Studieninhalte im Überblick

Grundlagen

  • Mathematik
  • technische Physik
  • Chemie
  • BWL
  • Informatik

Fachstudium

  • Maschinenbau
  • Mikrobiologie & Giftstoffkunde
  • Recycling-Systeme & Abfallwirtschaft
  • Verfahrens- & Energietechnik
  • Wasserwirtschaft & Hydrologie
  • Anlagentechnik & Konstruktion

Vertiefungsstudium & Praxisphasen

Inhalte und Aufgaben sind abhängig von Hochschule und Unternehmen sowie bei ausbildungsintegrierendem dualem Studium der gewählten Ausbildung

Voraussetzungen für das duale Studium

Wenn du das duale Studium Umwelttechnik beginnen möchtest, musst du die Hochschulzugangsberechtigung vorweisen. Einen NC gibt es bei der Umwelttechnik in der Regel nicht, es kann je nach Hochschule aber andere Auswahlverfahren geben. Möglich sind z. B. ein Vorpraktikum, ein Eignungstest oder ein Aufnahmegespräch.

Wichtig sind Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften, Mathematik und Technik und natürlich Begeisterung für Umweltthemen und Nachhaltigkeit. Hilfreich sind außerdem Interesse an technischen Systemen und betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen, eine rasche Auffassungsgabe und ein gutes Ausdrucksvermögen in Wort und Schrift, damit du im späteren Job beraten und überzeugen kannst.

Wie laufen Bewerbungsverfahren und Immatrikulation ab?

Bevor du dich für ein duales Studium Umwelttechnik immatrikulieren kannst, brauchst du bei den meisten Hochschulen bereits einen Vertrag mit einem Partnerunternehmen – egal ob du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend studieren willst. Tipps für eine Bewerbung findest du in unserem Ratgeberartikel Bewerbung um eine Ausbildung.

Wenn du den Vertrag mit deinem Betrieb in der Hand hast, kannst du dich an der Hochschule einschreiben. Einen NC gibt es in der Umwelttechnik nicht, evtl. musst du aber andere Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Informiere dich am besten direkt auf der Website des Studiengangs über die Formalitäten.

Kurz zusammengefasst

Das duale Studium Umwelttechnik passt zu dir, wenn du:

  • Interesse an Naturwissenschaften & Technik hast
  • dich für Umweltthemen und Nachhaltigkeit begeisterst
  • gerne praxisnah arbeitest
  • ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein hast
  • technisches Verständnis mitbringst
  • einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten möchtest
  • betriebswirtschaftliches Interesse hast
  • analytische Fähigkeiten mitbringst
  • Lösungen für Umweltprobleme entwickeln möchtest

Gehalt: Was verdient man während des dualen Studiums Umwelttechnik und danach?

Das Gehalt von Umwelttechniker*innen variiert je nach Abschluss, Unternehmensgröße und Region. Auch der Bereich, in dem du arbeitest, kann ausschlaggebend für das Gehalt sein. Während des dualen Studiums richtet sich dein Gehalt zunächst danach, ob du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend studierst. Im ersten Fall bekommst du in der Regel das Ausbildungsgehalt der jeweiligen Ausbildung.

Gehalt im dualen Studium

Wenn dein duales Studium mit einer Ausbildung verknüpft ist, erhältst du die gängige Vergütung des jeweiligen Ausbildungsberufs. Weitere Faktoren, die die Höhe deines Gehalts bestimmen können, sind die Größe oder Region deines Partnerbetriebs. Durchschnittlich verdienst du als dualer Student Umwelttechnik im ersten Jahr 844 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr 931 Euro und im dritten Jahr steigt das Gehalt auf 1.028 Euro an.

Außerdem übernehmen Betriebe häufig die Studiengebühren und größere Unternehmen zahlen oft auch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.

Gehalt nach dem dualen Studium

Nach dem dualen Studium Umwelttechnik wartet ein Gehalt auf dich, das sich sehen lassen kann. Neben Unternehmensgröße, Region und deinem Abschluss unterscheiden sich die Gehälter auch je nach Bereich, in dem du arbeitest.

In der öffentlichen Verwaltung oder bei Umweltorganisationen sind die Gehälter oft etwas niedriger. Gute Verdienstmöglichkeiten gibt es zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien und Abfallmanagement.

In allen Unternehmen und Themengebieten gleich ist das mit der Berufserfahrung steigende Gehalt. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Umwelttechniker*innen liegt bei 3.923 Euro brutto im Monat. Mit einigen Jahren Berufserfahrungen verdienst du durchschnittlich 4.693 Euro und in Führungspositionen kannst du durchschnittlich bis zu 6.250 Euro brutto monatlich erreichen.

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Umwelttechniker im dualen Studium und danach (brutto / Monat)

1. Studienjahr
~ 844 €
2. Studienjahr
~ 931 €
3. Studienjahr
~ 1.028 €
Einstiegsgehalt
~ 3.923 €
mit Berufserfahrung
~ 4.693 €
in einer Führungsposition
~ 6.250 €

Quellen: TV-V, stepstone.de, gehalt.de, ausbildung.de – Stand 2025. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

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