Ein duales Studium bietet nicht nur die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis, sondern auch finanzielle Unabhängigkeit. Denn: Im dualen Studium bekommt man ein Gehalt. Die Studierenden sind bei einem Unternehmen angestellt und erhalten eine monatliche Vergütung, die je nach Branche und Region variiert. Vor allem in der Energie- und Wasserwirtschaft können dual Studierende von attraktiven Gehältern profitieren, die oft über einer klassischen Ausbildungsvergütung liegt.
Wie hoch dein Gehalt als dual Studierende*r ausfällt, variiert je nach Branche, Unternehmen und Standort. Im Durchschnitt liegt das Gehalt im dualen Studium zwischen 700 Euro und 1.500 Euro brutto pro Monat. Je nach Vereinbarung erhältst du wie bei einer klassischen Ausbildung jedes Jahr etwas mehr Gehalt.
Die Höhe der Vergütung hängt z. B. davon ab, ob dein Ausbildungsbetrieb nach Tarif vergütet oder nicht. In der Energie- und Wasserwirtschaft wird häufig nach dem TVAöD bezahlt.
Das Nettogehalt im dualen Studium hängt insbesondere vom Bruttogehalt, der Steuerklasse und den Sozialversicherungsbeiträgen ab. Bei einem Bruttogehalt von 1.294 Euro pro Monat bleibt ein Nettogehalt von etwa 1.040 Euro übrig.
In der Energie- und Wasserwirtschaft vergüten die meisten Unternehmen nach Tarif. Für Auszubildende und dual Studierende orientieren sie sich dabei am Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD).
Dein Gehalt wird so nicht durch den Standort und die Größe des Unternehmens beeinflusst, sondern ist übergeordnet festgelegt.
Im ersten Studienjahr bekommst du laut Tarif rund 1.218 Euro brutto pro Monat. Wie bei einer Ausbildung ist das Gehalt gestaffelt, sodass deine Vergütung mit jedem Jahr höher ausfällt. Über alle Studienjahre hinweg sind das durchschnittlich 1.294 Euro brutto monatlich.
Gehalt auf einen Blick
Quelle: TVAöD – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten.
Wenn in deinem Ausbildungsbetrieb kein Tarifvertrag gilt, bestimmen verschiedene Faktoren die Höhe der Bezahlung. Dazu gehören das duale Studienfach, die Branche und Größe und Standort des Unternehmens.
Die Wahl der Studienrichtung und die Spezialisierung spielen eine entscheidende Rolle bei der Höhe des Gehalts im dualen Studium. Technische und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge sind in der Regel besser vergütet als kaufmännische.
Auch die Branche kann Einfluss auf dein Gehalt während des dualen Studiums haben. Duale Studiengänge im öffentlichen Dienst oder Ingenieurwesen werden oft besser bezahlt als in der Fitness- oder Tourismusbranche.
In einem großen oder international agierenden Unternehmen wirst du mehr verdienen als in einer kleinen Firma mit wenigen Mitarbeiter*innen.
Außerdem wird die Höhe der Vergütung vom Standort beeinflusst. Auf dem Land wirst du tendenziell weniger verdienen als in der Stadt. Und bis heute gibt es in Deutschland deutliche Gehaltsunterschiede zwischen West und Ost.
Bundesländer wie Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg liegen eher am oberen Ende des Gehaltsrankings. Dort gibt es viele große Unternehmen, die den Durchschnitt anheben.
Aber: Geld ist nicht alles. Gerade ein kleineres Unternehmen kann für dein persönliches Wachstum besser geeignet sein als ein großer Konzern. Die Betreuung ist oft enger und die Möglichkeiten zum eigenverantwortlichen Arbeiten können vielfältiger sein.
Neben der monatlichen Ausbildungsvergütung bieten viele Unternehmen zusätzliche finanzielle Leistungen an. Diese sind nicht verpflichtend, sondern ein freiwilliges Extra deines Ausbildungsbetriebes. Daher ist der Umfang der Zusatzleistungen unterschiedlich und variiert von Unternehmen zu Unternehmen.
Welche Bonusleistungen ein Unternehmen anbietet, kannst du meistens auf der jeweiligen Karriereseite oder in der Stellenausschreibung zum dualen Studienplatz nachlesen.
Zu den möglichen Zusatzleistungen gehören:
Viele Praxispartner übernehmen die Studiengebühren oder den Semesterbeitrag – allerdings nicht immer den gesamten Betrag. Informiere dich frühzeitig bei deinem Arbeitgeber, wer für die Studiengebühren aufkommt, damit keine Mahngebühren entstehen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, welche finanziellen Anforderungen bei einem dualen Studium auf dich zukommen, lies unseren Beitrag zu den Kosten eines dualen Studiums.
Ausnahmen bestätigen die Regeln – so ist es auch bei der Vergütung des dualen Studiums. Denn es gibt Fälle, bei denen ein festes Gehalt im dualen Studium nicht für die gesamte Studienzeit vorgesehen ist.
Im Regelfall bewirbst du dich bei einem Unternehmen für ein duales Studium. Du kannst dich aber auch direkt bei einer Hochschule auf einen dualen Studienplatz bewerben. Nach der Zusage kannst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Praxispartner machen.
Die Praxisphasen sind in diesem Fall eher als Praktika zu betrachten, für die du dich jedes Mal bei einem Unternehmen neu bewerben musst. Ein Gehalt bekommst du in diesem Modell nur, wenn das mit deinem Praxispartner vereinbart ist und nur für die Dauer des Praxisblocks.
Überlege dir gut, ob du dir diese Variante des dualen Studiums finanziell leisten kannst. Bedenke, dass du die Kosten für Studiengebühren und Lernmaterial selbst tragen musst.
Der Vorteil dieser Variante ist jedoch, dass du viele verschiedene Unternehmen kennenlernen kannst und nicht an einen Praxispartner gebunden bist.
Ähnlich wie bei Ausbildungsberufen gibt es beim dualen Studium sogenannte Berufsfachschulen. Die praktischen Erfahrungen werden dann im Rahmen des Unterrichts an der Berufsfachschule gesammelt. Darüber hinaus gibt es einige Kooperationen mit Unternehmen, sodass die Möglichkeit einer Vergütung besteht.
Berufsfachschulen werden vor allem für duale Studiengänge im Gesundheitswesen angeboten. In der Energie- und Wasserwirtschaft ist dieses Studienmodell eher unüblich.
Ein duales Studium bietet dir die Möglichkeit, schon während der Ausbildung ein regelmäßiges Einkommen zu haben. Im Gegensatz zu einem rein akademischen Studium, bei dem Studierende oft auf Nebenjobs oder staatliche Unterstützung angewiesen sind, bist du mit einem dualen Studium deshalb von Anfang an finanziell unabhängig.
Besonders in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern, wie Elektrotechnik, Maschinenbau oder Energiewirtschaft, sind die Gehälter überdurchschnittlich hoch, da hier ein großer Bedarf an qualifizierten Fachkräften besteht. Branchen wie die Energie- und Wasserwirtschaft zahlen außerdem häufig nach Tarif. Das Gehalt für ein duales Studium liegt hier oft höher als für eine herkömmliche Ausbildung.
Ja, in der Regel schon. Du bekommst sowohl während der Theorie- als auch während der Praxisphasen ein Gehalt von deinem Ausbildungsbetrieb. Voraussetzung ist, dass du dich über das Unternehmen für ein duales Studium beworben hast.
Zu den gut bezahlten dualen Studiengängen gehören Bauingenieurwesen und Energie- und Gebäudetechnik. Hier kannst du im Schnitt schon während des ersten Studienjahres mit einem Gehalt bis zu 1.000 Euro brutto im Monat rechnen. Vergütet dein Arbeitgeber nach Tarif, hast du mit jedem dualen Studiengang gute Karten.
Eine Mindestvergütung für das duale Studium gibt es nicht. Aber: Seit dem 1. Januar 2020 gibt es für Ausbildungsberufe einen Mindestlohn, der auch für ausbildungsintegrierende Studiengänge gilt. Der Mindestlohn liegt 2024 bei 649 Euro brutto pro Monat für das erste Ausbildungsjahr. Netto sind das etwa 516 Euro im Monat für Auszubildende und dual Studierende.