Das duale Studium Maschinenbau beschäftigt sich mit komplexen Maschinen und Anlagen. Im Zuge des Studiums werden Kenntnisse im Bereich Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Werkstoffkunde gezielt vermittelt. Absolvent*innen werden in allen technischen Herausforderungen geschult und durch den Einsatz in der Praxis intensiv auf den Arbeitsalltag vorbereitet.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das duale Studium des Maschinenbaus ist ein wichtiger Zweig der Ingenieurwissenschaften. Es verbindet theoretische Wissensvermittlung mit Praxiserfahrung im Unternehmen. Absolvent*innen haben gute Berufsaussichten und sind in nahezu allen Industriezweigen gefragt.
3,5 – 4,5 Jahre
Mathe, Physik, Technik, Informatik
grundsätzlich NC-frei (orts- und jahrgangsabhängig)
1.180 Euro
Im dualen Studiengang Maschinenbau lernst du anhand von Theorie und Praxis die Beschäftigung mit Maschinen und Anlagen jeglicher Art. Die zahlreichen Themenfelder reichen von der technischen Entwicklung über die Konstruktion, Fertigungstechnik, Werkstoffkunde bis hin zur Produktion komplexer Maschinen und Anlagen.
Sinn und Zweck des dualen Studiums ist es, Ingenieurwissen mit praktischer Erfahrung zu verbinden. An der Hochschule Gelerntes setzt du praktisch direkt im Betrieb um und wirst so zu einer bestens geschulten Fachkraft, die in zahlreichen Industriezweigen arbeiten kann.
Die beruflichen Perspektiven nach dem dualen Studium sind sehr gut. In zahlreichen Industriezweigen herrscht ein großer Bedarf an Maschinenbauer*innen, der auch in Zukunft nicht geringer werden wird. So kannst du dich mit der Konstruktion und Entwicklung von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen befassen.
Weitere Berufschancen gibt es in der Optimierung von Produktionsabläufen oder in der Qualitätssicherung. Ebenso hast du die Möglichkeit, im Projekt- und Prozessmanagement zu arbeiten und dort neue Verfahren einzuführen oder technische Projekte zu leiten. Auch bist du qualifiziert für Aufgaben im Vertrieb und im technischen Marketing.
Zahlreiche Arbeitsplätze bietet die Automobilbranche, die aufgrund der Umstellung auf die E-Mobilität vor einem strukturellen Wandel steht und nach wie vor einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Maschinenbauer*innen hat. Ob Fahrzeugentwicklung, Antriebstechnik oder Projektmanagement – es gibt zahlreiche Karrierewege.
Auch in der Energie- und Wasserwirtschaft sind Maschinenbauer*innen gefragt. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Entwicklung, Betrieb und Optimierung von Kraftwerken, Wind- und Wasserkraftanlagen, Turbinen und Energiespeichersystemen. In weiteren Themengebieten wie Netzinfrastruktur und erneuerbaren Energien kannst du beruflich Fuß fassen. Mit Blick auf die Energiewende und Nachhaltigkeitsziele haben Maschinenbauer*innen auch zukünftig gutes Berufspotenzial.
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Die konkrete Dauer eines dualen Studiums für Maschinenbau variiert je nach Hochschule und Modell. In der Regel dauert es 3,5 bis 4,5 Jahre. Dabei wechseln sich in regelmäßigen Abständen Praxisphasen im Unternehmen und Theoriephasen an der Hochschule ab.
Grundsätzlich hast du die Auswahl, ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend zu studieren. In beiden Fällen erwirbst du mit dem Studium einen Bachelorabschluss, den Bachelor of Engineering (B. Eng.). Ein ausbildungsintegrierendes Studium dauert in der Regel länger, allerdings wirst du zusätzlich mit einem Berufsabschluss belohnt, beispielsweise als Anlagen- oder Konstruktionsmechaniker*in.
Bei einem praxisintegrierenden Studium absolvierst du zwar umfangreiche Praxisphasen in der Firma, erwirbst aber lediglich den Bachelorabschluss. Mehr über die beiden Modelle erfährst du in unserem Beitrag zum dualen Studium.
Die genaue Aufteilung von Theorie- und Praxisphasen kann sehr variieren. Beim Blockmodell wechseln sich Theoriephasen an der Hochschule mit Praxisphasen im Unternehmen in einem zwei- bis dreimonatigen Rhythmus ab. Beim Wochenmodell verbringst du unter der Woche sowohl Tage in der Hochschule als auch im Betrieb.
duale Ausbildung
Theorie und Praxis eng verzahnt
Studium an der Hochschule und Ausbildung im Betrieb
Studiumsdauer
3,5 – 4,5 Jahre
Abschlussprüfung
Bachelorarbeit im finalen Semester – in der Regel im Unternehmen geschrieben
Bei praxisintegrierendem Modell Abschlussprüfung im Betrieb
Was die Studieninhalte angeht, so ist der Verlauf je nach Hochschule unterschiedlich. Grundsätzlich lässt sich das Studium in das Grundlagen- und das Vertiefungsstudium unterteilen.
Das Grundstudium betrifft in der Regel die ersten drei Semester und bildet das fachliche Fundament für die späteren Inhalte. Ein wesentlicher Bestandteil ist das intensive Auseinandersetzen mit mathematischen und naturwissenschaftlichen Inhalten, allen voran Physik. Hinzu kommen Grundlagen der Ingenieurwissenschaften und des Maschinenbaus. Dazu zählen Themen wie Technische Mechanik, Werkstoffkunde, Fertigungstechnik, Thermodynamik sowie Einblicke in Simulations- und Informationstechnologien (CAD-Systeme).
Im Vertiefungsstudium werden die Inhalte des Grundstudiums weiter ausgearbeitet. Zusätzlich musst du an den meisten Hochschulen nun sogenannte Wahlpflichtfächer belegen. Diese ermöglichen dir einen intensiven Einblick in Teilbereiche, die für deinen späteren Berufswunsch stärker zugeschnitten sein können.
Die ersten Wahlpflichtfächer müssen meistens ab dem vierten oder fünften Semester belegt werden. Mögliche Themen können Regenerative Energiesysteme, Fahrzeugmechatronik, Strömungsmaschinen oder Additive Fertigung sein. Informiere dich hierfür rechtzeitig an deiner Hochschule und sprich auch mit deinem Kooperationsunternehmen, welche Module hier die beste Ergänzung mit Blick auf deine berufliche Perspektive bieten.
Ich wechsele alle drei Monate zwischen Praxisphasen und Theoriephasen an der Hochschule. Am Ende jeder Theoriephase finden die Prüfungen für das Semester statt, das ist dann schon ziemlich heftig.
Simon Waßmer
Dualer Student Maschinenbau an der DHBW Lörrach
Ablauf und Intensität der Praxisphasen hängen von der Art des Studiums sowie vom Studienmodell ab. Bei einem ausbildungsintegrierenden Studium ist es durchaus möglich, dass vor dem theoretischen Studium der Fokus auf der betrieblichen Ausbildung liegt. So kann es sein, dass du erst nach einem Jahr erste Vorlesungen belegen musst.
Es gibt viele Ausbildungsberufe, die für ein ausbildungsintegrierendes duales Studium infrage kommen. Dazu zählen Berufe wie Industriemechaniker*in, Konstruktionsmechaniker*in, Technische*r Produktdesigner*in, aber auch Metallbauer*in und Verfahrensmechaniker*in. Der größte Vorteil ist die doppelte Berufsqualifikation, die du mit dem Abschluss erhältst. Ein praxisintegrierendes Studium ist im Vergleich kürzer und konzentriert sich stärker auf den akademischen Teil.
SimonWaßmer studiert dual Maschinenbau an der DHBW Lörrach und absolviert seine Praxisphasen bei der Schluchseewerk AG. Welche Aufgaben er hat und wie seine Zukunft aussieht, erzählt er in seinem Erfahrungsbericht.
Kurz zusammengefasst
Inhalte sind vorrangig vom Unternehmen abhängig, in dem man tätig ist. Schwerpunkte können auch an Hochschulen variieren.
Für ein duales Studium im Maschinenbau musst du eine Allgemeine Hochschulreife, eine Fachhochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife vorweisen. Die Bewerbung erfolgt in aller Regel über den konkreten Betrieb. Eine Zulassungsbeschränkung (NC) gibt es zwar selten. In einigen Fällen gibt es jedoch einen örtlichen NC, sofern die Zahl der Studienplätze begrenzt und die der Bewerber*innen hoch ist.
Besonders Mathematik und Physik sind wichtige Kernfächer. Gute Noten während der Schule sind hier oft entscheidend. Entsprechende Kriterien formulieren sowohl die Hochschulen als auch die Unternehmen oft in den Stellenanzeigen. In einigen Fällen finden Einstellungstests statt. Sofern es das Schulangebot hergibt, können auch Fächer wie Technik, Werken und Informatik wichtig sein.
Du solltest ein ausgeprägtes Interesse an Mathematik und naturwissenschaftlichen Themen mitbringen. Technisches und handwerkliches Geschick sind im Umgang mit Maschinen und Anlagen ebenfalls essenziell. Gleichzeitig setzt das duale Studium eine hohe Belastbarkeit und Eigenorganisation voraus, um der Doppelbelastung aus Theorie- und Praxisphasen standzuhalten.
In einem praxisnahen Beruf wie beim Maschinenbauingenieur hat man viel mit der Technik zu tun. Wenn man alles nur theoretisch lernt, hat man schlechtere Vorstellungen von den Dimensionen und den wirkenden Kräften. Deshalb würde ich das duale Studium auf jeden Fall empfehlen.
Simon Waßmer
Dualer Student Maschinenbau an der DHBW Lörrach
Das genaue Bewerbungsverfahren kann sich je nach Hochschule und Unternehmen unterscheiden. In der Regel bewirbst du dich direkt bei einem Unternehmen für ein duales Studium. Je nach Unternehmen können Vorpraktika oder auch Einstellungstests notwendig sein. Sobald du angenommen wurdest und dein Arbeitsvertrag vorliegt, kannst du dich an einer Hochschule immatrikulieren lassen. In einigen Fällen kooperieren Unternehmen direkt mit bestimmten Hochschulen.
Eine Bewerbung kann jedoch auch andersherum ablaufen. In diesem Fall bewirbst du dich mit deinem Zeugnis und einem Motivationsschreiben an der Universität. Mit den Immatrikulationsunterlagen kannst du dich anschließend beim Unternehmen bewerben.
Wir setzen den Fokus auf das persönliche Gespräch, den Austausch und die praxisnahe Orientierung.
Inga Welling
Personalleiterin der Schluchseewerk AG
Das duale Studium Maschinenbau passt zu dir, wenn du:
Aufgrund der verschiedenen beruflichen Perspektiven kann das Gehalt als Maschinenbauer*in stark variieren. Position, Erfahrung und Standort wirken sich nachhaltig auf dein Einkommen aus.
Während des Studiums hat dein Studienmodell Einfluss auf dein Gehalt. Bei einem ausbildungsintegrierenden Studium orientiert sich das Gehalt oft an den Tarifvergütungen für Auszubildende. Beim praxisintegrierenden Studium zahlen viele Betriebe ein Gehalt auf Studierenden-Niveau. Einige Unternehmen übernehmen zusätzlich deine Kosten fürs Studium oder bieten besondere finanzielle Benefits an, wie Mitarbeiterrabatte oder Arbeitslaptops.
Bei uns liegt die Vergütung über dem Branchendurchschnitt. Zusätzlich unterstützen wir dual Studierende mit Übernahme der Semestergebühren, Fahrtkosten, Reisekosten und allem, was dazugehört.
Inga Welling
Personalleiterin der Schluchseewerk AG
Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du in der Regel ein sehr solides Einstiegsgehalt. Durchschnittlich kannst du mit 3.700 bis 4.500 Euro brutto im Monat zu Beginn deines Berufsalltags rechnen, wobei das Gehalt je nach Branche und Firma stark variieren kann. Ein angeschlossenes Masterstudium kann diesen Betrag noch erhöhen. Wesentlich ist deine Berufserfahrung, die dein Gehalt bereits nach einigen Jahren auf durchschnittlich 5.400 Euro brutto im Monat ansteigen lässt. In Führungspositionen liegt das Gehalt durchschnittlich bei 7.500 Euro brutto monatlich.
Einen großen Unterschied machen nicht zuletzt Standort und Unternehmensgröße. Höhere Gehälter lassen sich vor allem in industriestarken Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen verzeichnen. So kann der monatliche Bruttolohn in diesen Gebieten bis zu 1.100 Euro höher sein als beispielsweise in Ostdeutschland.
Gehalt auf einen Blick
Quellen: Arbeitsagentur, ausbildung.de, aubi-plus.de, ingenieur.de, wegweiser-duales-studium.de, kununu.com – Stand 2025. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Nach deinem Bachelorabschluss stehen dir zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Eine Option bietet der direkte Anschluss eines Masterstudiums (M. Eng oder M. Sc). Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Spezialisierungen, darunter Mechatronik und Robotik, Energietechnik und Energiemanagement oder Produktion und Automatisierung. Auch hier gibt es diverse Hochschulen und Unternehmen, die ein duales Studium anbieten.
Gleichzeitig hast du die Möglichkeit, ein Masterstudium im Bereich Management einzuschlagen. In diesem Fall würdest du den Abschluss Master of Business Administration (MBA) erlangen.
Natürlich hast du auch ohne den Anschluss eines Masterstudiums die Möglichkeit, dich beruflich weiterzubilden. Diverse Hochschulen, IHKs und Fachakademien bieten fachliche Weiterbildungen an, die in der Regel weitaus kürzer sind. So kannst du dich beispielsweise in CAD- und Simulationstools, Additiver Fertigung, Energie- und Umwelttechnik oder Robotik und Automatisierungstechnik weiterbilden.