Mit den richtigen Voraussetzungen steht deinem dualen Studium nichts im Weg. Dazu gehören unter anderem der Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung und ein gültiger Ausbildungsvertrag. Neben den formalen Voraussetzungen kommt es auf deine persönlichen Eigenschaften an und ob du mit dem hohen Arbeitspensum von Theorie und Praxis zurechtkommst.
Eine grundlegende Voraussetzung für das duale Studium ist die Hochschulzugangsberechtigung. Die erhältst du automatisch, wenn du dein Abitur oder Fachabitur erfolgreich bestanden hast.
Mit dem Abitur erwirbst du die allgemeine Hochschulreife. Damit kannst du dich an jeder Universität und Hochschule in Deutschland für einen dualen Studiengang einschreiben – vorausgesetzt du erfüllst die weiteren Zulassungsbedingungen.
Das Fachabitur oder die Fachhochschulreife ist fachgebunden. Mit diesem Abschluss kannst du dich nur für die dualen Studiengänge bewerben, auf deren Fachbereich du dich bereits während der Schulzeit spezialisiert hast. Das bedeutet, wenn du dein Fachabitur im technischen Bereich absolviert hast, kannst du dich nur für technische Studiengänge einschreiben.
Alle Infos zum dualen Studium: Ablauf, Studienmodelle und Karrieremöglichkeiten findest du hier im Ratgeber zum dualen Studium.
Ein duales Studium ist manchmal auch ohne Abitur möglich. Denn: Jedes Bundesland legt eigene Richtlinien für das duale Studium mit bzw. ohne Abitur oder Fachabitur fest.
In manchen Fällen kannst du zum Beispiel ohne Abitur, dafür aber mit einer ausreichenden beruflichen Qualifizierung ein duales Studium beginnen. Wichtig ist dann, dass du eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mindestens drei weitere Jahre im Beruf als Erfahrung vorweisen kannst.
Alternativ bietet ein Fortbildungsabschluss wie Meister, Techniker oder Betriebswirt die notwendigen Voraussetzungen für ein duales Studium. Mit der beruflichen Qualifizierung bzw. dem Weiterbildungsabschluss erwirbst du ebenfalls die Hochschulzugangsberechtigung.
Welche formalen Voraussetzungen für das duale Studium konkret gelten, kannst du bei der jeweiligen Hochschule oder dem Unternehmen anfragen.
Bei der Bewerbung um ein duales Studium achten Unternehmen und Hochschulen auf gute Noten im Abschlusszeugnis, oft musst du die letzten zwei bis vier Zeugnisse einreichen. Besonders im Fokus sind die Noten in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch. Hier solltest du mindestens neun (befriedigend plus) oder zehn (gut minus) Punkte haben.
Je nach dualem Studiengang können weitere Noten in Fächern wie Physik oder Chemie eine Rolle spielen. Oft setzen Unternehmen einen Notendurchschnitt von 2,5 auf den Zeugnissen voraus.
Wenn du diese Noten auf deinen Zeugnissen nicht vorweisen kannst, ist der Traum vom dualen Studium aber noch nicht geplatzt. Viele Hochschulen bieten Zulassungsprüfungen für Mathe, Deutsch und Englisch an, mit denen du deine Schulnoten ausgleichen kannst.
Übrigens: Für die meisten dualen Studiengänge gilt kein NC (Numerus Clausus). Es gibt nur wenige Ausnahmen, wo ein bestimmter Notenschnitt vorausgesetzt wird. In den technischen dualen Studiengängen der Energie- und Wasserwirtschaft ist das eher nicht der Fall.
Kurz und knapp: Damit du dual studieren kannst, brauchst du einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag. Der unterschriebene Ausbildungsvertrag ist an vielen Hochschulen eine Voraussetzung, damit du dich für einen dualen Studiengang einschreiben kannst. An manchen Fachhochschulen oder Berufsakademien reicht es, wenn du den unterschriebenen Ausbildungsvertrag vor Studienbeginn nachreichst.
Den Arbeitsvertrag bekommst du mit der Zusage von deinem zukünftigen Arbeitgeber. Im Vertrag ist aufgeschlüsselt, wie hoch deine Vergütung ausfällt, wie viele Semester du studierst und wie Theorie- und Praxisphasen aufgeteilt sind. Daneben findest du weitere Informationen zu deinen Rechten und Pflichten als dual Studierende*r.
In den Zulassungsvoraussetzungen des dualen Studiengangs findest du genaue Informationen, welche Dokumente in deinen Bewerbungsunterlagen enthalten sein müssen.
Sowohl Hochschulen als auch Unternehmen führen Eignungstests durch, um Bewerber*innen auf ihre Qualifikation für den dualen Studiengang zu prüfen.
An Hochschulen sind es oft klassische Eignungstests, die du online oder vor Ort absolvieren kannst. Manchmal sind die Fragen auch in der Beurteilung der Unternehmen integriert und an der Hochschule ist kein weiterer Test nötig. Im Unternehmen sind die Auswahlverfahren eher unter dem Begriff Assessment Center (AC) bekannt.
Wirst du zum Assessment Center eingeladen, hast du die erste Hürde schon geschafft, die größere folgt sogleich: Du absolvierst verschiedene Tests und Aufgaben und wirst im direkten Vergleich mit den anderen Bewerber*innen beurteilt.
Typische Bestandteile sind z. B.:
Erfahre, ob ein duales Studium der richtige Weg für dich ist. Von Jobchancen bis Einschränkungen – alle Vor- und Nachteile findest du hier im Ratgeber.
Neben den formalen Zulassungsvoraussetzungen sind die persönlichen Voraussetzungen entscheidend für die Zu- oder Absage des dualen Studiums. Durch die Kombination von akademischer Lehre und Ausbildung im Unternehmen ist ein hohes Maß an Disziplin und Belastbarkeit notwendig. Du musst dich und deine Arbeit strukturieren können, um das Arbeits- und Lernpensum zu bewältigen.
Ebenso wichtig ist eine hohe Frustrationstoleranz. Gerade am Anfang werden dir Fehler passieren und vermutlich nicht nur einmal. Das ist nicht schlimm, sondern gehört zur Ausbildung dazu. Wichtig ist, dass du dich dadurch nicht verunsichern oder entmutigen lässt. Mit Eigeninitiative stellst du deine Motivation und Interesse für das duale Studium unter Beweis.
Viele dieser persönlichen Eigenschaften und Stärken ermitteln die Unternehmen und Hochschulen schon in den Auswahlverfahren und wählen danach die Bewerber*innen aus, die es in die nächste Bewerbungsrunde schaffen. Habe keine Scheu, von Anfang an deine persönlichen Stärken unter Beweis zu stellen.