In 3,5 Jahren gleich zwei Ausbildungen in der Tasche? Das ist das Ziel von Alexander und Jan. Sie haben vor kurzem die 2-jährige Ausbildung zum Industrieelektriker erfolgreich bestanden und vertiefen nun ihr Wissen in der 1,5-jährigen Aufbauausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik.
Alexander und Jan sind 20 und 21 Jahre alt und arbeiten bei den Stadtwerken Hamm. Die Grundausbildung zu Industrieelektrikern für Betriebstechnik haben sie bereits im Sommer erfolgreich abgeschlossen – jetzt folgt die Aufbauausbildung zu Elektronikern für Betriebstechnik.
Schon im Physikunterricht fand Alexander das Thema Strom besonders spannend. Er machte einige Praktika in diesem Bereich und die führten zu seiner Bewerbung bei den Stadtwerken. Jans Weg führte über eine Beratung bei der Agentur für Arbeit und schnell war auch ihm klar, wie seine berufliche Zukunft aussehen soll.
Alle Infos über den Beruf, die Aufgaben, Voraussetzungen, Gehalt und Weiterbildungsmöglichkeiten findest du im Steckbrief zur Ausbildung als Industrieelektriker.
Und die startet jeden Morgen um 7 Uhr mit der Einteilung der Arbeitsaufgaben für den Tag. Je nachdem in welcher Fachabteilung Alexander und Jan arbeiten, teilt ihnen der Meister die Aufgaben zu und sie sammeln im Lager Werkzeuge, Kabel, Steckdosen und Co. zusammen. Sobald das Material im Wagen liegt, geht es auf die Baustelle und die Arbeit kann beginnen: Sie erneuern einen Hausanschlusskasten, bauen Steckdosen ein oder schließen eine Mittelspannungsmuffe an.
Handwerkliches und technisches Geschick darf hier nicht fehlen. Ganz ohne Werkzeug geht es natürlich nicht – besonders wenn sie mit Kabeln und Drähten am Schaltkasten arbeiten. Den Schraubendreher benötigen sie z. B. zum Anklemmen von Metalladern, mit dem Seitenschneider kürzen sie Leitungen und Adern und mit der Abisolierzange entfernen Alexander und Jan die Aderisolierung.
Ist der Auftrag abgeschlossen, geht es zurück zum Werk und sie erledigen kleinere Aufgaben, die im laufenden Betrieb anfallen, wie Wagen- oder Werkzeugpflege. Während der Ausbildung ist eine typische Arbeitsaufgabe, dass Jan und Alexander eine Prüfschaltung bauen, damit sie Störungen erkennen und beheben können.
In der Ausbildung lernen sie außerdem, wie man Maschinen installiert und in Betrieb nimmt, wie sie mithilfe des Messgerätes Messungen durchführen, um Fehlerquellen zu entdecken, und wie man im Versorgungsnetz arbeitet.
Alexander erzählt von zwei besonderen Erlebnissen während der Ausbildung: Einmal musste er mit einem Kollegen die Funkanlage auf einem Wasserturm überprüfen und aktualisieren – mit perfekter Aussicht über Hamm. Ein anderes besonderes Erlebnis war der erste Besuch in einem Umspannwerk. Die riesigen Transformatoren, die ausgeklügelte Schutztechnik und selbst 15-kV-Anschlüsse in den Schaltschränken aufzulegen, haben ganz schön Eindruck hinterlassen.
Am meisten gefällt den beiden jungen Azubis die Abwechslung in ihren Aufgaben und dass sie einen sinnvollen Beruf lernen, der auch in der Zukunft wichtig ist. Keine Baustelle ist wie die andere und sie können täglich ihre handwerklichen und technischen Fähigkeiten einsetzen. Ein weiterer Faktor: Die Weiterbildungsmöglichkeiten. In der Elektrotechnik gibt es zahlreiche Optionen sich weiterzubilden und sich auf einen Fachbereich zu spezialisieren.