Noch ganz dicht? Als Betriebsingenieur sucht Michael Gauer Lecks im Wassernetz

Michael hat Umwelttechnik studiert und arbeitet jetzt als Betriebsingenieur bei einem Schweizer Leitungsnetzbetreiber. Hier sucht er nach undichten Stellen im Wassernetz.
Betriebsingenieur IWB

Foto: IWB

Mein Name ist Michael Gauer, ich bin 30 Jahre alt und arbeite seit eineinhalb Jahren als Betriebsingenieur für das Wasser-, Gas- und Fernwärmenetz bei IWB. Nach meinem Studium der Umwelttechnik ist dies meine erste Anstellung im Bereich der Versorgungsnetze. Zuvor war ich bereits ein Jahr als Praktikant im selben Unternehmen angestellt und habe meine Masterthesis zum Thema „Leckortung im Trinkwassernetz“ geschrieben.

Mein Arbeitsalltag als Betriebsingenieur ist sehr vielfältig. Um den Endverbrauchern jederzeit eine reibungslose Versorgung mit Gas, Wasser und Fernwärme zu garantieren, führen meine Kollegen und ich zahlreiche Arbeiten in der Instandhaltung, dem Betrieb und im Entstördienst der jeweiligen Netze durch. Neben diesen Tätigkeiten ist es meine Aufgabe, Konzepte zu erarbeiten, mit denen wir Wasserverluste senken können. Hintergrund ist, dass das Leitungsnetz eines Wasserversorgers in der Regel der größte Kostenfaktor ist und entsprechend hohe Investitionen erfordert. Gleichzeitig gibt es viele Faktoren, die die unterirdisch verlegten Rohrleitungen beanspruchen können – beispielsweise Korrosionen oder mechanische Bodenbewegungen.

Umso wichtiger ist es also, den genauen Zustand der Rohrleitungen zu erfassen, zu analysieren und Wasserverluste vorzubeugen oder so gut wie möglich zu minimieren. Meine Aufgabe besteht darin, eine optimierte Strategie bezüglich der Schadensortung und -lokalisierung, der Schadensbehebung sowie der Dokumentation zu entwickeln und diese umzusetzen. Hierzu werte ich die elektronisch übermittelten Daten der Versorgungsnetze aus und generiere aus diesen einen Mehrwert, den IWB dann z. B. für die Erneuerungsplanung der Rohrleitungen nutzen kann.

Wasserverluste zu lokalisieren und schnell einzugreifen, wird gerade in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger.

Um diese Aufgabe zu lösen, bin ich regelmäßig in unserem Versorgungsgebiet unterwegs und teste verschiedene Sensorsysteme, mit denen wir Schäden im Netz lokalisieren können. Dabei stehe ich auch in einem engen Kontakt mit den diversen Lieferanten der eingesetzten Systeme. Ein zentraler Punkt meiner Tätigkeit ist es darüber hinaus, die Datenübermittlung mit Fernübertragung aufrechtzuerhalten und die gesammelten Daten zu interpretieren.

Ein weiteres wichtiges Thema, mit dem ich mich beschäftige, ist die Wassermengenanalyse. Dafür analysiere ich beispielsweise die Wassereinspeisemengen, die Wasserabgaben und die Wasserverbräuche und überprüfe diese auf Plausibilität. Meine wichtigsten Arbeitsgeräte dabei sind auf der einen Seite der Computer, auf der anderen Seite die verschiedenen Anwendungen für die Überwachung der Versorgungsnetze.

Eine immer wichtiger werdende Rolle bei meiner Arbeit spielt die Erwärmung des Erdklimas, die in unserem Versorgungsgebiet vor allem im Rekordsommer 2018 deutlich wurde. Besonders dann ist es für uns als Versorgungsunternehmen wichtig, die Menschen weiterhin mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Dazu gehört auch, mögliche Wasserverluste zu lokalisieren und schnell einzugreifen.