Foto: LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG
Mein Name ist Marten Schneider, ich bin 37 Jahre alt und arbeite bei der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG in Cottbus seit 2013 als Lehrausbilder. Das Besondere daran: Hier war ich selbst einmal Auszubildender. Von September 2005 bis Februar 2009 erlernte ich nach Abitur und Bundeswehr den Beruf des Anlagenmechanikers, Einsatzgebiet Instandhaltung.
Durch eine Stellenanzeige in der Zeitung und Tipps von Bekannten war ich darauf aufmerksam geworden, fand die Ausbildungsinhalte spannend und die Perspektive vielversprechend – zu recht, wie ich im Nachhinein bestätigen kann.
Im ersten Lehrjahr beschäftigten wir uns im Wesentlichen mit den Grundlagen in der Metallbearbeitung. Doch schon ab dem zweiten Lehrjahr arbeiteten wir in den Abteilungen mit und bekamen neben dem theoretischen Wissen zu technologischen Abläufen der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung auch viele praktische Kenntnisse über Wasserwerke, Kläranlagen und Verteilungsnetze und deren Instandhaltung vermittelt.
Die Ausbildung und der Beruf wurden von Jahr zu Jahr interessanter für mich. Besonders gern war ich in unserer Gruppe Bau aktiv, die sich hauptsächlich mit der Rekonstruktion und dem Neubau von Trink- und Abwasseranlagen beschäftigte. Jeder Tag war anders, es gab immer wieder neue Herausforderungen, neue Gegebenheiten, neue Kunden.
So verging die Lehrzeit schnell und 2009 hatte ich dann meinen Facharbeiterabschluss in der Tasche – mit der Note eins und einer solch hohen Punktzahl, dass ich sogar bundesbester Auszubildender im Beruf Anlagenmechaniker wurde. Darauf war ich sehr stolz und sehr beeindruckt von der Auszeichnungsveranstaltung in Berlin, bei der mir der damalige Bundespräsident Horst Köhler persönlich gratulierte.
Damals war für mich klar, dass ich bei der Gruppe Bau weiter arbeiten wollte. Doch zu dieser Zeit wurde bei uns auch ein Lehrausbilder gesucht. Aus meinen eigenen, noch ganz frischen Erfahrungen wusste ich, dass auch das eine spannende Aufgabe und besondere Herausforderung ist. Also entschloss ich mich, parallel zu meiner täglichen Arbeit ein Meisterstudium – Voraussetzung für die Arbeit als Lehrausbilder – zu absolvieren. In den vier Jahren lernte ich sehr vieles über Personalplanung und Unternehmensentwicklung, über Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftliche Grundlagen und erhielt 2013 mit meinem Meisterabschluss auch meine Ausbildereignung attestiert.
Fehler gehören dazu und aus ihnen lernt man am besten.
Seitdem habe ich meinen Arbeitsplatz im Freien mit meiner Tätigkeit in der Lehrwerkstatt getauscht. Die täglichen Herausforderungen sind anders, aber nicht weniger abwechslungsreich. Jeder Auszubildende ist eine eigene Persönlichkeit, die man kennenlernen muss, um sie entwickeln zu können.
Meine wichtigste Aufgabe ist es, die jungen Leute zu motivieren, sie anzuleiten und in ihrem Lernprozess zu unterstützen. Dabei bin ich jemand, der sie auch Fehler machen lässt, denn daraus lernt man am besten. Wichtig ist für mich, dass man die Fehler mit den Azubis gemeinsam analysiert und ihnen Wege zeigt, wie es besser geht.
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Anlagenmechaniker?
Heute sind nicht mehr Schaufel und Schweißgerät meine wichtigsten Arbeitsmittel, sondern Augenmaß und Fingerspitzengefühl. Doch der Spaß an der Arbeit ist in jedem Fall geblieben.