Um eine Ausbildung bewerben

So erstellst du das perfekte Bewerbungsanschreiben für eine Ausbildung

Du bist bald mit der Schule fertig oder möchtest diese verlassen, um eine Berufsausbildung zu beginnen? Du weißt schon, welchen Ausbildungsberuf du erlernen möchtest und hast dir vielleicht sogar schon Unternehmen herausgesucht, bei denen du die Lehre gerne starten würdest? Dann ist es jetzt Zeit, deine Bewerbung auf den Weg zu bringen! Wie die Bewerbungsmappe aufgebaut sein sollte, wie ein gutes Anschreiben aussieht und viele weitere Tipps erhältst du in diesem Beitrag!
Perfekt bewerben

Foto: Trueffelpix / Adobe Stock

Welche Bewerbungsformen gibt es?

Es gibt ganz unterschiedliche Bewerbungsformen. Heutzutage wünschen sich die meisten Unternehmen eine Online-Bewerbung über ihr Karriereportal oder per E-Mail. Aber auch Bewerbungen auf dem Postweg zu erhalten, ist bei einigen Firmen nach wie vor gefragt. Ganz neu ist das Bewerbungsvideo, das bisher aber meistens in kreativen oder digitalen Berufen explizit gefordert wird.

Vorgaben des Unternehmens beachten

Normalerweise steht in der Stellenanzeige, wie das Unternehmen deine Bewerbung erhalten möchte. Falls nicht oder wenn du dir unsicher bist, kannst du telefonisch bei der Ansprechperson nachfragen. Du solltest dich unbedingt an die Vorgabe der Firma halten. Nur wenn keine Bewerbungsform bevorzugt wird, kannst du selbst entscheiden, welche dir die liebste ist.

Online- / E-Mail-Bewerbung

Verschickst du deine Bewerbung per Mail oder lädst sie im Karriereportal hoch, solltest du genauso wie bei der postalischen Bewerbung darauf achten, dass die Reihenfolge deiner Unterlagen stimmt. Außerdem ist es von Vorteil, alle Dokumente in einer PDF-Datei zusammenzufassen. Am besten komprimierst du diese Datei vor dem Versand, damit die Personalverantwortlichen keine langen Ladezeiten beim Öffnen der Bewerbungsunterlagen erwartet.

Wann bewirbt man sich um eine Berufsausbildung?

Im Idealfall machst du dir in deinem vorletzten Schuljahr Gedanken, welcher Beruf dir gefallen könnte und kannst dann mit dem Jahreszeugnis in den Bewerbungsprozess starten.

Bewerbungsfrist

In den meisten Fällen musst du dich nämlich schon ein Jahr im Voraus um einen Ausbildungsplatz bewerben. Bei großen Betrieben kann die Bewerbungsfrist auch anderthalb Jahre Vorlauf betragen. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Unternehmen und auch regional. Informier dich also am besten frühzeitig über die Bewerbungsfristen deines Wunschberufs.

Solltest du die Bewerbungsfrist verpassen, bewahre einen kühlen Kopf. Meistens gibt es Unternehmen, bei denen eine Stelle noch nicht besetzt ist. Auch in Berufen mit Fachkräftemangel hast du gute Aussichten, noch einen Job zu finden. Solange du also nicht auf eine bestimmte Firma festgelegt bist, gibt es sicher noch genug Chancen für dich, bald Azubi zu werden.

Richtige Schreibweisen

Es heißt übrigens „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz“ und „sich um eine Ausbildung bewerben“ – nicht für. Mit dem Verb „werben“ steht nämlich grammatikalisch die Präposition „um“. Eine gute Eselsbrücke ist die Wendung „sich um etwas bemühen“, die du synonym zu „bewerben“ verwenden kannst. Alternativ kannst du außerdem auch schreiben, dass du dich „auf“ eine Stelle bewirbst.

Die Wendungen „Ausbildungsplatz zum Elektroniker“ oder „als Elektroniker“ sind beide korrekt. Durch „zum“ wird jedoch der Zukunftsaspekt noch deutlicher herausgestellt: Als Auszubildende:r kannst du ja noch nicht „als“ Elektroniker:in gelten, sondern wirst erst dazu gemacht.

Wie baue ich die Bewerbung um eine Ausbildung auf?

Eine Bewerbung besteht immer aus einem Anschreiben, deinem Lebenslauf und deinen Schulzeugnissen. Wenn du willst, kannst du deinen Bewerbungsunterlagen ein Deckblatt voranstellen, das ist aber kein Muss.

Lebenslauf & Bewerbungsfoto

Der Lebenslauf gibt dem Personaler einen ersten Überblick über deine Kompetenzen, Fähigkeiten und deine bisherigen Ausbildungsschritte. Die einzelnen Stationen führst du tabellarisch und mit einigen Stichpunkten erläutert auf. Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht, vermittelt den Personalverantwortlichen aber einen ersten Eindruck von dir. Wenn du dich für ein Foto in deiner Bewerbung entscheidest, solltest du auf jeden Fall in ein professionelles Foto investieren.

Zeugnisse

Du solltest immer das letzte Jahreszeugnis beilegen, kannst aber auch die letzten drei Zeugnisse anführen. Wenn du ein aktuelles Halbjahreszeugnis hast, auf dem sich deine Noten deutlich verbessert haben, ergänze dieses gerne.

Bewerbungstipp

Falls du deine Bewerbung auf dem Postweg verschickst, achte darauf, nur Kopien deiner Zeugnisse zu verwenden. Du bekommst deine Bewerbungsunterlagen nicht immer zurück.

Praktika & Zertifikate

Sofern du schon Praktika absolviert hast oder über Zertifikate oder Bescheinigungen von Kursen (Sprachen, EDV-Kenntnisse o. ä.) verfügst, kannst du diese ebenfalls deiner Bewerbungsmappe beilegen. Besonders gut kommen derartige Nachweise an, wenn sie einen Bezug zu der von dir angestrebten Ausbildungsstelle aufweisen. Aber auch mit fachfremden Zertifikaten kannst du zeigen, dass du engagiert und wissbegierig bist. In der Regel steht aber auch in der Stellenausschreibung, welche Unterlagen du einreichen sollst.

  • Deckblatt (freiwillig)
  • Anschreiben
  • tabellarischer Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • Zertifikate / Bescheinigungen

Das Bewerbungsanschreiben

Das Bewerbungsanschreiben bildet den Mittelpunkt deiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. In dem Anschreiben stellst du dich, deine Stärken und deine Motivation vor. Mit schlagkräftigen Argumenten kannst du hier dein Interesse und deine Eignung für die Berufsausbildung und deinen Wert für das Unternehmen verdeutlichen.

Wie kann ich mich mit meinem Anschreiben von der Masse abheben?

Personalverantwortliche erhalten für eine Stellenausschreibung zahlreiche Bewerbungen. Daher ist es wichtig, dass du dich in deinem Bewerbungstext von deiner besten Seite präsentierst, aber vor allem durch deine Eignung für die Stelle und das Unternehmen auffällst. Verzichte also auf Standardformulierungen und schicke auf keinen Fall einfach eine Musterbewerbung raus, die nur mit deinen persönlichen Daten befüllt ist. Das spart zwar Zeit, bringt dir aber auch keinen Erfolg.

Individuelles Anschreiben

Du solltest für jede Bewerbung ein individuelles Anschreiben erstellen, das genau auf den gewünschten Ausbildungsplatz und das Unternehmen ausgerichtet ist. Idealerweise kannst du auch berufsrelevante Fähigkeiten einbringen, die nicht in der Stellenanzeige stehen. Erwähne auf jeden Fall auch weitere Fähigkeiten oder Kompetenzen, die zur Ausbildung passen könnten.

Außerdem solltest du deine Einzigartigkeit herausstellen. Überleg also einmal, warum gerade du der richtige Kandidat für die Stelle bist und welchen Mehrwert du dem Unternehmen bieten kannst.

Wie wird das Bewerbungsschreiben gegliedert?

Ein Bewerbungsanschreiben hat einen gängigen Aufbau, den du einhalten solltest.

Adresskopf

Ganz oben befindet sich immer der Adresskopf, in dem du sowohl deine eigene als auch die Adresse des Unternehmens einträgst. Oft sind beide Adressen links untereinander angeordnet – so steht die Adresse des Unternehmens an der richtigen Stelle für das Sichtfenster eines Briefumschlags bei der postalischen Bewerbung. Wenn deine Bewerbung jedoch nicht für den Postweg bestimmt ist, kannst du deine eigene Adresse stattdessen auch rechtsbündig platzieren.

In der Anschrift des Unternehmens sollte immer auch der Ansprechpartner genannt werden, also untereinander:

Name des Unternehmens
Name der Ansprechperson
Straße und Hausnummer
Postleitzahl und Stadt

Ort, Datum & Betreff

Es folgt rechtsbündig die Angabe von Ort und Datum und dann – wieder linksbündig – die Betreffzeile, die gefettet wird. Der Betreff ist in deinem Fall „Bewerbung“, schreibe am besten die genaue Bezeichnung der Ausbildungsstelle in den Betreff. Wenn vorhanden, kannst du auch die Kennziffer der Stelle mit angeben.

Beispiele für die Formulierung der Betreffzeile:
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Fachkraft für Abwassertechnik
Bewerbung um eine Ausbildung als Anlagenmechaniker, Kennziffer 1234

Persönliche Anrede

Deine Bewerbung ist wie ein normaler Text aufgebaut, hat also eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Du startest natürlich mit der Anrede der Ansprechperson. Hierbei solltest du höflich bleiben und mit „Sehr geehrter Herr xy“ bzw. „Sehr geehrte Frau xy“ starten. Ganz wichtig: Richte das Anschreiben immer an eine Person und schreib nur im Notfall „Sehr geehrte Damen und Herren“. Das wirkt nämlich sehr unpersönlich.

Denk dran: Nach der Anrede steht ein Komma, das heißt, du startest den ersten Abschnitt mit einem Kleinbuchstaben.

Einleitung

Nach der Anrede solltest du direkt mit deiner Motivation für den Ausbildungsplatz einsteigen und die Einleitung möglichst frisch formulieren. Dass du die Stellenanzeige gelesen hast und interessiert bist, ergibt sich schon aus deiner Bewerbung, das musst du also nicht nochmal extra schreiben.

Du kannst aber erwähnen, wo du die Stellenanzeige entdeckt hast – viele Unternehmen suchen inzwischen über Social-Media-Kanäle nach Nachwuchs, da ist es doch eine gute Info, falls diese Methode dich erreicht hat.

Du kannst auch direkt mit deinen Stärken und Erfahrungen punkten und solltest unbedingt erwähnen, warum du dich auf die Stelle bewirbst. Wenn du z. B. auf die Stärken des Unternehmens eingehst, stellst du gleich unter Beweis, dass du dich gut informiert hast.

Hauptteil

Du setzt den Bewerbungstext im Hauptteil mit der Vorstellung deiner Person fort und beschreibst deine Stärken, die gut zu der angestrebten Stelle passen. Erwähne außerdem, auf welche Schule du gehst und wann du welchen Abschluss machen wirst. Achte darauf, dass du in diesem Abschnitt nicht einfach deinen Lebenslauf nacherzählst, sondern Verbindungen zum Ausbildungsberuf aufzeigst.

Schematische Darstellung Bewerbungsanschreiben
Schematische Darstellung des Bewerbungsanschreibens

Der nächste Absatz beschäftigt sich dann mit dem Unternehmen. Hier solltest du ausführen, warum du die Lehre gerade bei dieser Firma machen möchtest. Du kannst zum Beispiel darauf eingehen, was das Unternehmen dir während deiner Ausbildung bietet (bspw. persönliche Betreuung, intensive Prüfungsvorbereitung, Möglichkeit, Zusatzqualifikationen zu erwerben, gute Übernahmechance) und auf Werte eingehen, die dir bei deinem Arbeitgeber wichtig sind und die das Unternehmen entsprechend abbildet.

Schluss & Verabschiedung

Im Schlussteil solltest du auf den nächsten Schritt in der Bewerbung eingehen, meistens ist das das Vorstellungsgespräch. Vermeide hier aber Wendungen im Konjunktiv. Schreibe lieber etwas wie „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Kenntnissen und Fähigkeiten.“ Abschließend solltest du dich „Mit freundlichen Grüßen“ verabschieden und mit deinem Namen unterschreiben.

Übrigens: Nach der Grußformel steht KEIN Satzzeichen!

Unterschrift & Anlagen

Ist die Bewerbung digital, kannst du deine Unterschrift einmal einscannen und unter der Verabschiedung einfügen. Du kannst außerdem deinen Namen in Druckbuchstaben unter die Unterschrift setzen, das ist aber nicht zwingend erforderlich. Unter deine Unterschrift schreibst du dann noch das Wort „Anlagen“, so machst du deutlich, dass du Zeugnisse und andere Dokumente mitschickst.

Bewerbungstipp

Du kannst dich auch für einen Probearbeitstag anbieten. Das zeigt dein Engagement und Interesse und gibt dir selbst außerdem die Chance, das Unternehmen und den Job schon ein bisschen kennenzulernen.

Was sollte man bei Layout und Formatierung des Anschreibens beachten?

Im Schnitt gucken sich Personalverantwortliche eine Bewerbung für 30 bis 40 Sekunden an, bevor sie entscheiden, ob der Kandidat in Frage kommen könnte. In dieser kurzen Zeit werden alle Bewerbenden aussortiert, die durch grobe Fehler oder Unsauberkeiten auffallen. Achte also auf Vollständigkeit deiner Bewerbungsmappe, korrekte Rechtschreibung, Übersichtlichkeit und eine einheitliche Formatierung.

Layout nach DIN 5008

Für das Layout deines Bewerbungsanschreibens kannst du dich an den schematischen Aufbau halten, den wir dir zusammengestellt haben. Dieser orientiert sich an der DIN-Norm 5008, einer Empfehlung für die Anordnung in einem Dokument. Auch Informationen zu den Seitenrändern (oben und unten 2 cm, links und rechts 2,5 cm), Abständen zwischen den Absätzen, Schriftarten (seriöse Schriftarten wie Arial, Times New Roman, Helvetika oder Verdana), Schriftgrößen (11 bis 12 pt) und Zeilenabständen (1,15) findest du in den Vorgaben der DIN-Norm 5008.

Nicht vergessen: Anschreiben und Lebenslauf unterschreiben!

Wie lang sollte das Bewerbungsanschreiben sein?

Dein Bewerbungsanschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4-Seite sein. Da du in deinem Berufsleben noch ganz am Anfang stehst, solltest du alle wichtigen Informationen auf diesem Platz unterbringen und die Layout-Empfehlungen umsetzen können.

Welchen Schreibstil sollte man verwenden?

Dein Anschreiben solltest du durchweg seriös formulieren und klare, schlüssige Argumente verwenden. Bring dein Anliegen auf den Punkt und verlier dich nicht in Schachtelsätzen. Die Personalverantwortlichen sollen direkt sehen, was dich an der Lehrstelle begeistert. Alle Informationen, die du in deinem Anschreiben ansprichst, sollten sich mit den Angaben in deinen Zeugnissen und Nachweisen decken. Also: authentisch bleiben, nichts erfinden oder schönfärben!

Wie formuliere ich, dass ich bereits ein Praktikum im Unternehmen gemacht habe?

Du hast schon ein Praktikum in dem Unternehmen gemacht, bei dem du dich jetzt als Auszubildende:r bewirbst? Super! Du bist positiv aufgefallen? Noch besser! Gehe auf jeden Fall auf dein Praktikum und deine Erfahrungen ein. Es ist definitiv ein Vorteil, dass du das Unternehmen, bestimmte Arbeitsabläufe und Kolleg:innen schon kennengelernt hast.

Du kannst dich auf explizite Aufgaben beziehen, die du gemacht hast und nun vertiefen willst oder auf die Atmosphäre im Team, die dir gefallen hat. Das könnte etwa so aussehen:

„Während meines Praktikums im vergangenen Jahr habe ich mich im IT-Team sehr wohlgefühlt. In dieser angenehmen Arbeitsatmosphäre möchte ich mein erworbenes Wissen nun gerne als Auszubildender zum Fachinformatiker für Systemintegration vertiefen.“

„Die Aufgaben eines Anlagenmechanikers für Rohrsystemtechnik habe ich bei meinem Praktikum im letzten Frühjahr bereits kennengelernt. Die Verbindung der technischen und handwerklichen Aspekte in diesem Beruf haben mir sehr gut gefallen. Deshalb möchte ich jetzt die Ausbildung in Ihrem Unternehmen starten.“

Welche Formulierungen sollte man in der Bewerbung vermeiden?

Auf Standardfloskeln solltest du im Bewerbungsanschreiben verzichten. Auch allgemeine „Stärken“ sagen nicht viel über dich und deine Fähigkeiten aus. Ein weiteres No-Go sind Übertreibungen (oder natürlich Lügen).

  • Hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stellenanzeige vom …
  • Ich interessiere mich für Ihre Stelle …
  • Mit großem Interesse habe ich erfahren, …
  • Ich bin belastbar und arbeite gerne im Team.
  • Ich erfülle Ihre Anforderungen.
  • Ich möchte Karriere machen und Geld verdienen.

Wo finde ich den Ansprechpartner für die Ausbildungsstelle?

In der Regel steht die Ansprechperson in der Stellenanzeige. Falls nicht, kannst du auf der Homepage des Unternehmens nachschauen, wer in der Personalabteilung zuständig ist. Solltest du auch auf der Homepage nicht die passende Info finden, greif doch einfach zum Telefon und ruf an. So zeigst du direkt, dass du engagiert bist und dich mit der Stellenanzeige auseinandergesetzt hast.

Was mache ich, wenn ich den Ausbildungsbetrieb wechseln möchte?

Dir gefällt deine Berufsausbildung, du fühlst dich in deinem Betrieb aber nicht wohl? Dann ist ein Betriebswechsel genau richtig für dich. Dafür erstellst du eine Bewerbung nach den Vorgaben, die du auf dieser Seite findest, nur dass du natürlich einbringst, dass du dich bereits in der Ausbildung befindest: aktuelles Lehrjahr angeben und zu welchem Termin du wechseln möchtest.

Ganz wichtig ist dabei, dass du ehrlich bist, aber nicht schlecht über deinen aktuellen Arbeitgeber sprichst. Zähle also nicht die Wechselgründe auf, sondern konzentriere dich auf die Möglichkeiten im neuen Unternehmen. Gibt es hier zum Beispiel einen Fachbereich, den du in deinem aktuellen Ausbildungsbetrieb nicht kennenlernen kannst oder gibt es die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung während deiner Ausbildung, die dein aktueller Betrieb nicht anbieten kann?

Bewerbungstipp

Bist du schon am Ende deiner Ausbildung? Dann kannst du dich auch auf eine Festanstellung bewerben. Einige Unternehmen bieten an, den letzten Ausbildungsabschnitt in die Einarbeitungsphase zu integrieren.

Und nach der Bewerbung?

Du hast deine Bewerbung abgeschickt? Super, dann ist der erste Schritt getan. Wahrscheinlich tummeln sich in deinem Kopf aber schon Fragen, wie es jetzt weitergeht. Einige davon wollen wir dir hier kurz beantworten.

Wie lange soll man warten, bis man nachfragen kann?

Die Rückmeldung der Unternehmen ist sehr unterschiedlich, manche melden sich schon nach wenigen Tagen, bei anderen dauert es deutlich länger. Viele verschicken eine automatische Eingangsbestätigung, so weißt du zumindest schon mal, dass deine Bewerbung angekommen ist. Manchmal steht in dieser Mail auch drin, dass die Firma mit der Auswahl noch bis zum Bewerbungsschluss wartet oder sich innerhalb einer bestimmten Zeit meldet.

Sollte das nicht der Fall sein und du hast nach zwei bis maximal drei Wochen noch nichts gehört, kannst du dich beim Unternehmen melden und nachfragen, wie der aktuelle Stand ist und wann du mit einem Feedback rechnen kannst. Bleib dabei höflich und mach der Ansprechperson keine Vorwürfe, dass sie sich noch nicht bei dir gemeldet hat.

Bewerbungstipp

Wenn du sehr viele Bewerbungen verschickst, bietet es sich an, eine Liste zu führen, damit du den Überblick behältst, wann du dich wo beworben hast.

Wie kann ich mich auf ein Auswahlverfahren vorbereiten?

Bei einigen Unternehmen musst du vor der Einstellung (oder vor dem Vorstellungsgespräch) ein Auswahlverfahren oder sogenanntes Assessment Center durchlaufen. Dabei werden zum Beispiel Aufgaben zu logischem Denken, Mathematik oder Textverstehen gestellt. Oft gibt es auch Fragen zur Selbsteinschätzung. Online findest du einige Beispielaufgaben, mit denen du dich vorbereiten kannst, zum Beispiel bei der Bundesagentur für Arbeit.

Was muss ich bei einem Vorstellungsgespräch beachten?

Wenn du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, ist das schon mal ein guter Schritt in Richtung Ausbildungsstelle. Bereite dich unbedingt auf das Gespräch vor: Informiere dich über die Firma und die Personen, die am Gespräch teilnehmen und notiere dir einige Fragen, die du stellen möchtest (z. B. zum Ausbildungsverlauf, zu Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung o. ä.).

Zum Vorstellungsgespräch selbst solltest du zum Beruf und Unternehmen passende Kleidung anziehen – in einer Bank beispielsweise herrscht ein anderer Dresscode als in einem kleineren Handwerksbetrieb. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch im Voraus beim Unternehmen nach dem Dresscode fragen. Nimm deine Bewerbungsunterlagen mit sowie Block und Stift, um dir während des Gesprächs Fragen notieren zu können.

Was tun, wenn ich eine Zu- oder Absage erhalte?

Du hast eine Zusage bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Falls du sogar mehrere Zusagen bekommen hast, solltest du dich zeitnah für einen Ausbildungsplatz entscheiden und den anderen Firmen entsprechend absagen. Wenn noch Bewerbungen bei anderen Betrieben laufen, kannst du diese zurückziehen. Das erleichtert den Firmen ihren Auswahlprozess, weil sie dich nicht mehr berücksichtigen müssen.

Du hast eine Absage bekommen? Lass dich nicht entmutigen! Eine Absage kann viele Gründe haben. Vielleicht hatte das Unternehmen ganz bestimmte Vorstellungen, die du nicht erfüllen konntest (z. B. Schulabschluss oder Zeugnisnoten) oder es gab sehr viele Bewerber:innen. Du kannst auch einfach mal freundlich bei dem Betrieb nach den Gründen für die Absage fragen, damit du es beim nächsten Mal besser machen kannst.

Weitere Fragen und Tipps zur Bewerbung um eine Ausbildungsstelle

Wie du sicher schon gemerkt hast, ist das Thema Bewerbung ein riesiges Feld und hält sehr viele Fragen bereit. Wir möchten dir deshalb an dieser Stelle noch ein paar weitere Fragen beantworten.

Werden Bewerbungskosten übernommen?

Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da Unternehmen diesen Aspekt sehr unterschiedlich behandeln. Manchmal findest du in der Stellenanzeige bereits eine Info dazu. Ansonsten solltest du am besten bei der Ansprechperson im Betrieb nachfragen, ob dir Anreisekosten (und ggf. ein Hotelzimmer, falls du dich für einen Job außerhalb der Reichweite deines Wohnortes entscheidest) erstattet werden.

Du kannst dich außerdem bei der Bundesagentur für Arbeit als „ausbildungssuchend“ melden. In dem Fall kannst du einen Antrag auf Erstattung der Bewerbungskosten stellen. Ansonsten kannst du deine Bewerbungskosten unter dem Punkt „Werbungskosten“ in deiner Steuererklärung geltend machen. Was du dabei beachten musst, können dir bestimmt deine Eltern erklären.

Wer kann mich bei meiner Bewerbung unterstützen?

Erste Ansprechpersonen sind wahrscheinlich deine Eltern, die bestimmt den einen oder anderen Rat haben, und deine Freunde, die vielleicht auch nach einem Ausbildungsplatz suchen. An einigen Schulen gibt es außerdem Coaches oder Mentoren, die Schüler:innen im Bewerbungsprozess unterstützen. Frag doch mal bei deiner Schule nach! Auch die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit könnte dir weiterhelfen.

Was ist eigentlich eine formlose Bewerbung?

Ursprünglich stammt die formlose Bewerbung aus großen Unternehmen und Behörden, bei denen zu einer Bewerbung ein aufwendiges formales Prozedere gehörte. In dessen Zuge mussten zahlreiche Formulare ausgefüllt werden. Eine formlose Bewerbung bedeutete ganz einfach, dass diese Formulare nicht nötig waren.

Heutzutage wird eine formlose Bewerbung oft auch als Kurzbewerbung bezeichnet. Bestandteile der formlosen Bewerbung sind nur das Anschreiben und der Lebenslauf. Du musst also – anders als bei der sogenannten vollständigen oder kompletten Bewerbung – keine Zeugnisse oder Zertifikate mitschicken.

Gefordert wird eine formlose Bewerbung meistens, wenn das Unternehmen mit einer großen Anzahl an eingehenden Bewerbungen rechnet. Durch die abgespeckten Unterlagen wollen sich die Personalverantwortlichen einen schnelleren Überblick verschaffen und treffen in der Regel eine Vorauswahl. Kandidat:innen, die für das Unternehmen interessant sind, können ihre Zeugnisse später nachreichen.

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