Start » Mein Arbeitsplatz » Die Kanäle frei halten: Jakob ist Fachspezialist für öffentliche Entwässerungstechnik
Ein Beruf, der Handwerk und Technik vereint und bei dem man viel draußen unterwegs ist? Jakob Nieder macht die Ausbildung zum Fachspezialisten für öffentliche Entwässerungstechnik bei badenova. Gemeinsam mit seinen Kollegen ist er für die Instandhaltung und Reinigung des Kanalnetzes zuständig.
Jakob Nieder bei einem Einsatz am Kanalschacht. Foto: badenovaGRUPPE
Es ist Montagmorgen, Jakob Nieder kommt zur Arbeit und wird für die Kanalinspektion eingeteilt. In dieser Woche ist der Azubi zum Fachspezialisten für Entwässerungstechnik – bei badenova die Bezeichnung für den Beruf als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice – also gemeinsam mit einem Kollegen im Inspektionsfahrzeug unterwegs. Bei der Inspektion prüfen sie den Kanal auf Schäden und potenzielle Überschwemmungsgefahren.
Am Kanalschacht angekommen sichert Jakob den Arbeitsbereich mit Leitkegeln. Anschließend lässt er den Roboter in den Kanal hinunter. Der Roboter ist durch ein Stromkabel mit dem Inspektionsfahrzeug verbunden und wird durch ein Metallseil zusätzlich gesichert.
Über eine Kamera können Jakob Nieder und sein Kollege nun verfolgen, was der Roboter im Kanal sieht. Aus dem Auto heraus steuern sie die Überwachung des Kanals: Mit dem Roboter fahren sie bis zum nächsten Schachteingang und überprüfen links und rechts, ob es Schäden gibt.
Kann es dabei zu Problemen kommen? Das Sicherungsseil aus Metall ist zwar reißfest, doch das Stromkabel könnte sich irgendwo verhaken. Auch der Roboter könnte im Kanal über Steine fahren und umfallen. Jakob ist das zum Glück noch nicht passiert, in so einem Fall müsste er dann in den Kanal hinein. Gefährlich ist das jedoch nicht.
„Wir haben da die Regel: Derjenige, der den Roboter versenkt, muss ihn auch ausgraben.“ Im Nachgang gibt es dann ein lustiges Video – denn der Roboter filmt alles. Spaß bei der Arbeit muss sein!
Die Kanalinspektion ist Jakobs Lieblingsaufgabe, auch wenn er in seinem aktuell ersten Ausbildungsjahr noch nicht so oft bei der Inspektion eingesetzt wird. Häufig ist er dagegen mit dem Spülwagen unterwegs und säubert den Kanal – eine sehr wichtige Aufgabe. Manchmal wird Jakob sogar als Stauwärter am Hochwasserrückhaltebecken eingesetzt oder er mäht das Regenüberlaufbecken.
Aber wie ist Jakob überhaupt zu der Ausbildung gekommen? „Es ist schon ein ziemlicher Nischenberuf“, gibt Jakob zu. Bevor er sich bei badenova um die Ausbildungsstelle beworben hat, wusste er noch nichts über den Beruf. Für ihn war klar, dass er keinen Bürojob lernen möchte. „Und zwischen den ganzen kaufmännischen Berufen auf der Jobbörse ist das Angebot von badenova sehr herausgestochen.“
Jakob hat sich danach näher über die Ausbildung informiert und war begeistert von den Aufgaben. Die Ausbildung zum Fachspezialisten für öffentliche Entwässerungstechnik vereint Handwerk und Technik – genau das, was Jakob gesucht hatte.
Was war ihm im Bezug auf seine Ausbildung sonst noch wichtig? Er wollte ein passendes Unternehmen finden, in dem man einen wertschätzenden Umgang mit seinen Mitarbeitern pflegt. Im gesamten Bewerbungsprozess vermittelte badenova Jakob das Gefühl: Wir wollen dich als Person, du bist uns wichtig! Während seines Praktikums konnte Jakob einen guten ersten Eindruck von der Ausbildung und den Aufgaben erhalten.
Auch badenova konnte sich ein Bild von ihrem zukünftigen Azubi machen. So wurde er beim Start der Ausbildung nicht ins kalte Kanalwasser geworfen – das übrigens mit ca. 20 °C gar nicht so kalt ist.
Jakob ist aktuell im ersten Ausbildungsjahr, hat sich aber bereits überlegt, wie es danach für ihn weitergehen könnte. Um zu lernen, ist er noch häufig in der Beobachterrolle. In Zukunft möchte er sein erlerntes Wissen umsetzen und sich nach der Lehre zum Techniker weiterbilden. Auch ein Studium kommt für ihn infrage. Jakob ist mit seinem Fachabitur in den umwelttechnischen Beruf gestartet und hat so die Chance, an einer Universität zu studieren: Chemie würde ihn reizen.
Wer eine Ausbildung im handwerklichen und technischen Bereich kombinieren will, gerne draußen unterwegs ist und abwechslungsreiche Aufgaben mag, dem empfiehlt Jakob die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. „Und man darf keine Scheu vor Gestank haben – der Kanal riecht halt, da kann man nichts machen. Da muss man ein bisschen was abkönnen.“
Vorurteile gegenüber seiner Berufswahl gab es in Jakobs Umfeld nicht. Seine Freunde und Familie nahmen seine Entscheidung positiv auf. „Es ist ja auch nicht so, dass ich da den ganzen Tag im Kanal rumkrieche“, erklärt er. Arbeitsmaschinen und Geräte übernehmen heute Aufgaben, die früher noch per Hand gemacht werden mussten. Mit dem Abwasser selbst hat Jakob daher selten Kontakt. Natürlich arbeitet er am Kanal und da kann es schon mal sein, dass er dreckig wird. Doch das passiert nicht tagtäglich und wenn, dann hat Jakob seine Arbeitskleidung und kann anschließend auf dem Betriebsgelände duschen.