Die Kanalreinigung ist eine der Aufgaben einer Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Foto: istockphoto.com/ollo
Das Wichtigste auf einen Blick
3 Jahre
Physik, Biologie, Mathe
mindestens Hauptschulabschluss
906 Euro
Inspektor:in und Problemlöser:in – eine Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice ist beides in einem. Egal ob ein Leck abgedichtet oder eine Verstopfung entfernt werden muss – die Expert:innen für den Zustand und den Erhalt unseres Abwassersystems sind zur Stelle. Dabei setzen sie sowohl auf ihr handwerkliches Geschick und leistungsstarkes Reinigungsgerät als auch auf spezielle Inspektionskameras und ferngesteuerte Roboter.
Doch nicht nur der reibungslose (Ab)Fluss, sondern auch die Qualität des Wassers liegt im Verantwortungsbereich der Fachkraft. Schließlich dürfen bedenkliche Stoffe nicht achtlos in den Wasserkreislauf entsorgt werden. Somit gehört die Ausbildung zu den Umweltschutzberufen.
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Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice sorgen dafür, dass unsere Wasser- und Abwasserkanäle gut in Schuss sind. Sie übernehmen verschiedene Aufgaben im Kanalsystem, arbeiten mit Robotern und modernster Technik, um Fehler zu entdecken und zu beheben.
In diesem Beruf überwachst und steuerst du technische Abläufe und hast dabei den Zustand unserer Kanäle genau im Blick. Jeder Schaden an den Leitungen, z. B. durch Wurzeln, Frost oder Erdbewegungen, muss erfasst werden. Gleiches gilt für Verunreinigungen und Verstopfungen, die die Funktion des (Ab)Wassersystems einschränken könnten.
Verunreinigten oder blockierten Rohren setzt du ein Ende. Mit leistungsstarken Reinigungsgeräten und speziellen Fahrzeugen wird jede Art von Störung beseitigt. Ebenso gehört das Wiederherstellen der Dichtigkeit im Kanalsystem mit den dazugehörigen Materialien zu deinen Aufgaben.
Kurz zusammengefasst
Als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice sind handwerkliches Geschick, eine praktische Veranlagung und ein sicherer Umgang mit Maschinen und Werkstoffen essenziell. Fitness und Belastbarkeit sind ebenfalls sehr wichtig, da du den ganzen Tag körperliche Arbeit verrichtest. Entsprechend deiner Aufgaben solltest du zudem keine Scheu vor unterirdischer Arbeit (teilweise in beengten Verhältnissen), Arbeit im Freien oder dem Kontakt mit Schmutz und Abwasser haben.
Bei diesem Beruf wird sehr viel Wert auf Sorgfalt und Sicherheit gelegt, sei es bei den eigentlichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten oder beim Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen. In diesem Zusammenhang sollte auch der Umweltschutz für dich wichtig sein. Deshalb sind gewisse naturwissenschaftliche Vorkenntnisse bzw. ein Interesse dafür von Nutzen.
Für die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice solltest du mindestens einen Hauptschulabschluss mitbringen.
Hier findest du weitere Berufe mit Hauptschulabschluss und Ausbildungen mit Realschulabschluss.
Kurz zusammengefasst
Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice verdienen im Schnitt nach der Ausbildung rund 33.000 Euro brutto im Jahr. Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich auch die Vergütung, sodass erfahrene Fachkräfte durchschnittlich 34.500 Euro brutto im Jahr verdienen können.
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren zudem oft, wie viel du während und nach der Ausbildung verdienen kannst.
Während der Ausbildung liegt das durchschnittliche Gehalt über alle Ausbildungsjahre hinweg bei etwa 906 Euro brutto im Monat. Die Ausbildungsvergütung steigt mit deinen Fähigkeiten von Jahr zu Jahr.
Quelle: BIBB, Stand 2021, aubi-plus.de, ausbildung.de und TVAöD, Stand 2022
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 845 Euro
2. Lehrjahr: 915 Euro
3. Lehrjahr: 960 Euro
Ostdeutschland
1. Lehrjahr: 806 Euro
2. Lehrjahr: 874 Euro
3. Lehrjahr: 903 Euro
TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft
1. Lehrjahr: 1.068,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.118,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.164,02 Euro
Gehalt auf einen Blick
Ausbildung.de. aubi-plus.de, TVAöD, TV-V, gehalt.de – Stand 2022. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice besteht aus zwei großen Schwerpunkten. Im Teilbereich des Rohr- und Kanalservice ist es deine primäre Aufgabe, Abwassersysteme auf undichte Stellen und Verunreinigungen zu überprüfen und diese zu beheben. Der zweite wesentliche Teilbereich ist der Industrieservice. Neben der Rohrreinigung lernst du hier die Reinigung chemischer Behälter und die Entsorgung von Sondermüll.
Kurz zusammengefasst
Die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice dauert 3 Jahre. Die Ausbildung ist dual aufgebaut, sodass ein Teil der Ausbildung in der Berufsschule stattfindet und der Praxisteil im Wesentlichen im Ausbildungsbetrieb gelehrt wird. Eine Zwischenprüfung findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Ausbildung erfolgt zu zwei Dritteln in Form einer Fachbildung und im letzten Drittel in der gewählten Spezialisierung.
duale Ausbildung
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Abschlussprüfung
Zweiteilige Abschlussprüfung: Teil 1 nach dem 2. Lehrjahr, Teil 2 am Ende der Ausbildung
Die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice kannst du bei Unternehmen des Rohr- und Kanalservices sowie der Industriereinigung und -wartung machen.
Wenn du selbst als Ausbilder:in tätig sein möchtest, ist die Weiterbildung zum Meister der erste Schritt. Du übernimmst Führungs- und Personalverantwortung und bist Ansprechpartner:in für Fachaufgaben.
Wenn dich mehr die technische Seite deines Berufes interessiert und du dein Wissen vertiefen möchtest, ist die Qualifizierung zum Techniker die richtige Wahl.
Wenn du die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium erfüllst, bietet sich auch der Besuch einer Fachhochschule an.