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Tiefbaufacharbeiter - Ausbildung und Beruf
Schon als Kind hast du auf dem Spielplatz am liebsten mit dem Bagger gespielt? Dann ist möglicherweise die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter genau die Richtige für dich. In dieser 2-jährigen Ausbildung lernst du nicht nur, wie du Baustellen vorbereitest und Baugruben aushebst, sondern auch wie du große Baustellengeräte und Maschinen bedienst.
Das erfährst du hier über den Beruf
Tiefbaufacharbeiter
Ausbildungsdauer
2 Jahre
empfohlener Schulabschluss
Hauptschulabschluss
wichtige Schulfächer
Mathe, Physik
Ø Ausbildungsgehalt
1.030 Euro
Kein Bock so viel zu lesen?
Hier gibt's alle Infos zum Tiefbaufacharbeiter im Schnelldurchlauf. Tipp dich einfach durch!
Was ist ein Tiefbaufacharbeiter?
Der Tiefbaufacharbeiter ist ein 2-jähriger Ausbildungsberuf, der im Bauwesen angeboten wird. Tiefbaufacharbeiter sind die Multifunktionstalente, wenn es um das Ausheben von Baugruben, Bedienen von Baustellenfahrzeugen und Erdbauarbeiten geht. Ob unter der Erde oder unter freiem Himmel – Tiefbaufacharbeiter sind im Bauwesen nicht wegzudenken.
Factsheet zum Beruf downloaden
Die Informationen über die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter gebündelt als PDF zum downloaden.
Aufgaben: Was macht ein Tiefbaufacharbeiter?
Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter gibt es mit verschiedenen Schwerpunkten:
- Rohrleitungsbau: Als Tiefbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt Rohrleitungsbau verlegst du Gas- und Wasserleitungen sowie Kabelschächte.
- Brunnen- und Spezialtiefbau: Du installierst Wasserförderungsanlagen.
- Kanalbau: Hier hebst du Kanäle aus und baust Einstiegsschächte.
- Straßenbau: Als Tiefbaufacharbeiter im Straßenbau planierst und asphaltierst du Straßen.
- Gleisbau: Mit dem Schwerpunkt Gleisbau verlegt der Tiefbaufacharbeiter Schienen.
Deine Aufgaben als Tiefbaufacharbeiter im Überblick
Absichern & Vorbereiten
- Du bereitest die Baustelle vor.
- Du sicherst die Baustelle ab.
- Du stellst die Verkehrswege auf der Baustelle her.
- Du leitest den Verkehr um.
Planen & Organisieren
- Du planst den Materialienbedarf, der für die Baustelle benötigt werden.
- Du kümmerst dich um die Lagerung und Auswahl der Baustoffe und der Bauhilfsstoffe.
- Du organisierst Baustellenmaschinen und -geräte.
- Du misst die Baustelle aus.
Bauen & Anschließen
- Du planst & asphaltierst Straßen.
- Du verlegst Gas- und Wasserleitungen.
- Du hebst Kanäle und Schächte aus
- installierst du Wasserförderungsanlagen
- bedienst du Maschinen
Ob Schaufel oder große Maschinen: Auf der Baustelle kannst du dich auf verschiedenen Weisen einbringen. Worauf hast du Lust?
Der Beruf als Tiefbaufacharbeiter ist
teamorientiert
- Auf der Baustelle packen alle gemeinsam an.
- Du leistest Vorarbeit für andere.
- Manche Aufgaben kann man nur zusammen erledigen.
vielseitig
- Je nach Schwerpunkt des Betriebes arbeitest du in anderen Tätigkeitsfeldern.
- Jede Baustelle ist anders. Du übernimmst ständig neue Aufgaben.
herausfordernd
- Der Job ist körperlich anstrengend.
- Du arbeitest bei Wind und Wetter.
- Du musst sowohl Hitze als auch Kälte aushalten.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter
Als Tiefbaufacharbeiter kommt es auf deine körperliche Stärke und deine Teamfähigkeit an. Du hebst und schiebst schwere Baustoffe und bist bei verschiedenen Witterungsbedingungen auf der Baustelle. Bei all dem bist du aber nicht allein, sondern immer mit deinen Kollegen zusammen. Jeder packt dort an, wo er seine Fähigkeiten einsetzen kann.
Empfohlener Schulabschluss
Als Tiefbaufacharbeiter kommt es auf dein handwerkliches Geschick und deine körperliche Fitness an. Trotzdem solltest du mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Andere Berufe mit Hauptschulabschluss findest du hier.
Der Beruf passt zu dir, wenn du:
- mindestens den Hauptschulabschluss hast
- handwerkliches Geschick mitbringst
- gerne im Freien arbeitest
- dich gut organisieren kannst
- teamfähig bist
- Lärm und Schmutz kein Problem für dich sind
- körperlich fit bist
- räumliches Vorstellungsvermögen hast
Gehalt: Wieviel verdient ein Tiefbaufacharbeiter?
Tiefbaufacharbeiter verdienen durchschnittlich etwa 37.000 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne reicht dabei von 30.000 bis rund 42.000 Euro. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 34.111 Euro.
Als Tiefbaufacharbeiter kannst du dich im Rahmen eines dritten Lehrjahres auch noch zum Rohrleitungsbauer weiter qualifizieren. Damit verbunden ist dann auch ein höheres Gehalt.
*Quelle: BRTV-Baugewerbe, Stand: Januar 2022
Gehalt und Verdienst in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)
1. Ausbildungsjahr: 855 € – 920 €
2. Ausbildungsjahr: 1.060 € – 1.230 €
Einstiegsgehalt: 2.647 € – 2.751 €
mit Berufserfahrung: 2.797 € – 3.007 €
Gehalt in der Ausbildung
*Quelle: BRTV-Baugewerbe, Stand: Januar 2022
Ausbildungsvergütung im Überblick:
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 920 Euro
2. Lehrjahr: 1.230 Euro
Ostdeutschland
1. Lehrjahr: 855 Euro
2. Lehrjahr: 1.060 Euro
Quelle: BRTV-Baugewerbe, Stand: Januar 2022
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Tiefbaufacharbeiter?
Das lernst du in der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter
Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter dauert zwei Jahre und ist dual aufgebaut. In der Berufsschule lernst du, wie du Baustellen absicherst, Baustellen vorbereitest und Bauteile herstellst. Parallel dazu lernst du in deinem Ausbildungsbetrieb die Praxisinhalte.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
- Arbeits- und Ablaufpläne erstellen
- Baustellen einrichten
- Baustellenteile und -geräte prüfen und lagern
- Messungen durchführen
- Bauteile und Baukörper herstellen
- Baugruben ausheben
- wie Ver- und Entsorgungssystemen funktionieren
- wie du nachhaltig und ressourcenschonend arbeitest
Vom Tiefbaufacharbeiter zum Rohrleitungsbauer
Du möchtest dein Wissen aus der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter vertiefen?
Dann spezialisiere dich im Aufbaujahr zum Rohrleitungsbauer. Hier bist du verantwortlich für das Verlegen und Vernetzen von Rohrleitungen.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter dauert zwei Jahre. Vor dem Ende des ersten Ausbildungsjahres erfolgt die Zwischenprüfung. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr folgt die Abschlussprüfung.
Anschließend kannst du dich in einer Aufbauausbildung spezialisieren. Z.B. als Rohrleitungsbauer. So kannst du noch mehr Verantwortung übernehmen und lernst neue Fertigkeiten. Die Aufbauausbildung dauert ein Jahr.
Die Ausbildung ist dual aufgebaut. D. h., du verbringst einen Teil deiner Ausbildung in deinem Ausbildungsbetrieb, um die praktischen Fähigkeiten zu erlernen. Der andere Teil der Ausbildung findet in der Berufsschule statt.
So ist die Ausbildung aufgebaut
duale Ausbildung
Ausbildungsbetrieb und Berufsschule
Ausbildungsdauer
2 Jahre
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach 1. Lehrjahr, Abschlussprüfung nach 2. Lehrjahr
Wo kann ich die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter machen?
Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter kannst du in Baufirmen mit Spezialisierung auf Tiefbau oder in der Bauindustrie machen.
Diese Unternehmen bilden Tiefbaufacharbeiter aus
Weiterbildungsmöglichkeiten für Tiefbaufacharbeiter
Nach deiner Ausbildung stehen dir verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst an Weiterbildungen teilnehmen, deine Ausbildung um ein Jahr verlängern und dich spezialisieren, den Meistertitel erwerben oder studieren.
Möglichkeiten für Aufstieg und Spezialisierung
- Spezialisierung durch Aufbauausbildung
- Qualifizierungslehrgänge
- Meister oder Techniker
- Weiterbildung durch Studium
Aufbauausbildung
So kannst du dich mit einer einjährigen Ausbildung auf ein Gebiet spezialisieren:
- Rohrleitungsbauer
- Kanalbauer
- Brunnenbauer
- Spezialtiefbauer
- Gleisbauer
- Straßenbauer
Durch die Spezialisierung kannst du ein höheres Gehalt erwarten. Du trägst dann entsprechend deiner Aufbauausbildung einen spezialisierten Titel.
Qualifizierungslehrgänge
Eine weitere Option sind Qualifizierungslehrgänge. Mit diesen vertiefst du dein Wissen auf bestimmten Gebieten, z. B. im Rohrleitungsbau, im Arbeitsschutz oder in der Bohrmaschinenführung. Auf Baustellen nimmst du durch dein erworbenes Wissen eine leitende Position auf diesen Gebieten ein und verdienst auch mehr Geld.
Meister oder Techniker
Wenn du deine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit der angeschlossenen Aufbauausbildung erfolgreich abgeschlossen und Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du den Meistertitel erwerben oder dich zum Techniker weiterbilden. Je nach Spezialisierung in deiner Aufbauausbildung kannst du dich entweder zum Brunnenbaumeister, Straßenbaumeister oder Industriebaumeister im Gleisbau qualifizieren.
Als Techniker kannst du die Bautechnik wählen und dich auf Tiefbau oder Baubetrieb spezialisieren.
Weiterbildung durch Studium
Wenn du einen entsprechenden Schulabschluss und die Ausbildung in der Tasche hast, kannst du auch einen Studiengang im Ingenieurwesen oder Maschinenbau wählen. Dadurch stehen dir im Berufsleben noch einmal weitere Berufspositionen offen.