Heizungsanlagen einbauen, Wasserleitungen verlegen oder Solarpanels installieren. Das gehört zu den Aufgaben der Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik – kurz SHK. Früher wurden sie als Gas-Wasser-Installateure bezeichnet. Heute wirst du mit einer Ausbildung als Anlagenmechaniker SHK zum Spezialisten für alle Fragen rund um eine smarte Versorgungs- und Klimatechnik.
Das Wichtigste auf einen Blick
SHK ist die Abkürzung für „Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“. Der Beruf Anlagenmechaniker für SHK ist ein Handwerksberuf. Du bist viel unterwegs, arbeitest praktisch und kannst nach der Ausbildung noch den Meister machen.
3,5 Jahre
Handwerkliches Geschick
906 Euro
mindestens Hauptschulabschluss
Eins ist schon mal klar: Als Anlagenmechaniker*in SHK bist du fast immer unterwegs. Mal in der Werkstatt, mal auf einer Baustelle und mal bei Kunden zu Hause im Keller oder sogar auf dem Dach.
Anlagenmechaniker*innen SHK – früher als Gas- und Wasser-Installateur:innen bezeichnet – bauen Heizungsanlagen ein, installieren Waschbecken, Duschen und Toiletten, montieren Solarpanels und Klimaanlagen.
„Klempner“ oder „Gas, Wasser, Scheiße“ ist längst out. Die Digitalisierung hat auch in diesem Beruf Einzug gehalten. Smart Home-Systeme und das Thema Nachhaltigkeit haben stark an Bedeutung gewonnen. Anlagenmechaniker*innen SHK sind heute Ansprechpartner, wenn es um nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung, neue Systeme für das Gebäudemanagement und deren Installation geht.
Mit ihrer Arbeit tragen Anlagenmechaniker*innen SHK viel zur Umsetzung der Energiewende bei. Und da gibt es noch unendlich viel zu tun, sodass die Arbeit ganz bestimmt nicht ausgeht. Und wer nach der Ausbildung den Meister macht, kann sich finanziell weiter verbessern. Mit einer Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK bist du für die Zukunft jedenfalls bestens gerüstet.
Deine Eltern kennen den Ausbildungsberuf zum Anlagenmechaniker SHK möglicherweise eher unter der Bezeichnung Gas-Wasser-Installateur. Bis 2003 war das die gängige Berufsbezeichnung. Dann wurde der Beruf mit dem „Zentralheizungs- und Lüftungsbauer“ zusammengelegt und eine neue Ausbildungsverordnung geschaffen. Gas-Wasser-Installateur wurde dem neuen Berufsbild nicht mehr gerecht, weshalb der Beruf seitdem Anlagenmechaniker SHK heißt.
Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Anlagenmechaniker*innen SHK sind Allroundtalente rund um Wärme-, Wasser- und Klimatechnik. Ihr Arbeitsplatz wechselt zwischen Heizungskeller, Baustelle und Werkstatt.
Im Büro sind sie selten zu finden. Sie sind Improvisationstalente, wenn es um das Lösen schwieriger Aufgaben geht. Und die begegnen ihnen bei der Arbeit immer wieder. Langweilig wird es in diesem Job jedenfalls eher nicht.
Schraubenzieher und Zange gehören immer noch zu ihren wichtigsten Werkzeugen. Smartphone und Tablet sind jedoch ebenfalls nicht mehr wegzudenken, denn viele Geräte werden heute über Apps gesteuert.
Heizungsmodernisierungen sind ein wichtiger Aufgabenbereich des Anlagenmechanikers SHK. Sei es der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine neue moderne Pelletheizung, der Einbau einer Wärmepumpe oder eines modernen Gaskessels.
Heizungsanlagen gibt es in Neu- und Altbauten und es gibt immer etwas zu tun, denn: Klimaschutz beginnt im Heizungskeller. Das ist nicht nur irgendein blöder Spruch.
Im Austausch alter Heizungsanlagen gegen energieeffiziente und umweltschonende Systeme steckt ein riesiges CO2-Einsparpotenzial. Anlagenmechaniker:innen für SHK wissen das ganz genau und können ihre Kunden auch entsprechend beraten.
Seit 2016 gehören zur Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK auch die Einsatzbereiche erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Solaranlagen installieren und Blockheizkraftwerke in Betrieb nehmen gehört heute ebenso zum Aufgabenfeld der Anlagenmechaniker:innen SHK.
Die Aufgaben des Anlagenmechanikers SHK variieren je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich. Bei einem Stadtwerk z. B. erneuern und erstellen sie Anschlüsse für Kunden und schließen diese an das Versorgungsnetz an.
Auch der Wechsel von Gas- und Wasserzählern gehört zu den Tätigkeiten. Wenn im Versorgungsgebiet eine Störung gemeldet wird, wird sie vom Anlagenmechaniker SHK geortet und der Fehler behoben. Wichtige Aufgaben, damit für alle Kunden Gas, Trinkwasser und Fernwärme Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
Morgens eine neue Heizung installieren, danach einen kaputten Wasserhahn austauschen und nachmittags mit Kunden moderne Sanitäranlagen fürs Badezimmer besprechen – so könnte ein typischer Arbeitstag für einen Anlagenmechaniker SHK in einem klassischen Handwerksbetrieb aussehen. Die Gespräche und der Austausch mit den Kundinnen und Kunden spielt hier eine große Rolle.
Anlagenmechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sorgen für wichtige menschliche Lebensgrundlagen. Die Frage, wie wir klimaschonend heizen und nachhaltig mit kostbaren Ressourcen umgehen können, ist dringlicher denn je. Fachkräfte mit entsprechendem Know-how werden dringend gesucht. Der Beruf des Anlagenmechanikers SHK wird auch in Zukunft sehr gefragt sein.
Kurz zusammengefasst
Alexander gibt einen Einblick in seinen Beruf als Anlagenmechaniker SHK.
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK ist ein handwerklicher Beruf. Du solltest gerne mit den Händen arbeiten und Interesse für Technik mitbringen. Bohren, Schrauben und Schweißen gehören zur Arbeit dazu. Lärm und Schmutz sollten dir also nichts ausmachen.
Der Anlagenmechaniker SHK berät und schult seine Kunden. Kommunikationsstärke ist deshalb genauso wichtig wie handwerkliche Fähigkeiten. Und weil die Arbeiten oft in privaten Räumen stattfinden, sollten Höflichkeit, Pünktlichkeit und ein ordentliches Erscheinungsbild selbstverständlich sein.
Für viele der Arbeiten sind mindestens vier Hände erforderlich.
Die Zusammenarbeit mit Kollegen ist wichtig, um Aufträge abzuwickeln.
Ein gutes Auge und sorgfältiges Arbeiten sind bei diesem Beruf sehr wichtig. Stell dir vor, du installierst einen Wasseranschluss, der später hinter der Wand verborgen ist. Wenn du bei der Installation nicht sauber gearbeitet hast, kann das später Wasserschäden und aufwendige Reparaturen nach sich ziehen.
Anlagenmechaniker*innen SHK arbeiten außerdem mit Trinkwasserleitungen. Auf Sauberkeit und Dichtigkeit ist hier besonders zu achten, damit keine Keime in das Trinkwassersystem geraten. Hier findest du noch weitere Berufe mit Wasser.
Mit einem Hauptschulabschluss kannst du dich auf eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK bewerben. In der Energie- und Wasserwirtschaft hast du viele Unternehmen zur Auswahl.
Weitere spannende Berufe findest du auf unserer Themenseite Ausbildung mit Hauptschulabschluss.
Kurz zusammengefasst
Wir wollen nicht drumherum reden: Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK gehört nicht unbedingt zu denen mit der höchsten Ausbildungsvergütung.
Im Durchschnitt verdienst du über deine gesamte Ausbildung hinweg 823 Euro brutto im Monat.
Die Höhe des Ausbildungsgehaltes ist sehr stark davon abhängig, in was für einem Unternehmen du die Ausbildung machst. Klar kann ein Zwei-Mann-Betrieb nicht so ein hohes Ausbildungsgehalt zahlen wie ein großes Unternehmen.
In der Energie- und Wasserwirtschaft bzw. in den kommunalen Unternehmen wird häufig nach Tarif bezahlt. Da liegt das monatliche Ausbildunsgehalt bereits im ersten Lehrjahr bei rund 1.218 Euro und steigt bis zum Ende der Lehrzeit auf rund 1.377 Euro an.
Ausführliche Infos zu den Verdienstmöglichkeiten als Anlagenmechaniker*in SHK findest du auf der Themenseite Anlagenmechaniker SHK Gehalt.
„Lohnt sich das?“ Das hat der Bayerische Rundfunk einen Heizungsbaumeister gefragt.
In der Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK lernst du die technischen und organisatorischen Fähigkeiten, um Heizungs- und Sanitäranlagen zu installieren und reparieren.
Im ersten Lehrjahr stehen grundlegende Fertigkeiten zur Herstellung und Montage von Bauelementen und Baugruppen auf dem Stundenplan. Du lernst z. B., welche Werkzeuge für welche Materialien verwendet werden, wie man technische Zeichnungen erstellt und liest und wie bestimmte Bauteile montiert werden.
Im zweiten Lehrjahr lernen die Auszubildenden dann, wie Trinkwasser- und Entwässerungsanlagen installiert und Sanitärräume ausgestattet werden.
Im dritten Lehrjahr kommen u. a. die Installationstechniken von Anlagen zur Wärmeerzeugung und ressourcenschonende Anlagen hinzu. Gegen Ende der Ausbildung lernst du, wie versorgungstechnische Anlagen eingestellt und energetisch optimiert werden.
Den ausführlichen Rahmenlehrplan für Anlagenmechaniker SHK findest du hier.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
Maximilian hat seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK bei den Stadtwerken Lemgo gemacht.
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik dauert 3,5 Jahre. Die Ausbildung ist dual aufgebaut, sodass du einen Teil der Ausbildung in der Berufsschule verbringst und in deinem Ausbildungsbetrieb deine theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzt.
Die Ausbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab.
duale Ausbildung
Ausbildungsbetrieb und Berufsschule
Ausbildungsdauer
3,5 Jahre
Abschlussprüfung
Abschlussprüfung am Ende der Ausbildungszeit
Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen sind gute Möglichkeiten, um Wissen zu vertiefen und ein höheres Gehalt zu bekommen. Für Anlagenmechaniker*innen SHK gibt es verschiedene Optionen der Weiterbildung:
Du kannst den Meister oder Techniker machen, Netzmeister werden oder studieren.
Installateur- und Heizungsbaumeister entwickeln und planen gemeinsam mit ihren Kunden passende Heizungssysteme. Sie stimmen sich mit externen Partnern und Installationsunternehmen ab und übernehmen die gesamte Projektleitung.
Netzmeister sind Experten für jegliche Versorgungsnetze, sei es Trinkwasser, Strom, Gas oder Fernwärme. Sie halten diese Netze instand, warten und reparieren sie. Netzmeister arbeiten häufig bei größeren Versorgungsunternehmen.
Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sind spezialisiert auf die technische Beratung und Schulung von Kunden. Sie überwachen die Installation und Inbetriebnahme von Heizungsanlagen.
Wenn du vor oder während deiner Ausbildung das Fachabitur oder Abitur gemacht hast, kannst du an einer Uni oder Hochschule studieren.
Wenn du Anlagen für die städtische Versorgung mitplanen und ganz alleine entwickeln möchtest, solltest du über ein Studium mit der Fachrichtung Versorgungstechnik nachdenken.
Alternativ kommen auch die Studienfächer Facility Management und Maschinenbau in Frage.
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK wird am häufigsten in handwerklichen Betrieben angeboten.
Aber auch manche Stadtwerke und andere kommunale Unternehmen bieten Ausbildungsplätze in diesem Beruf an.
Die Übernahmechancen sind extrem gut, denn Nachwuchskräfte werden händeringend gesucht.
Du hast also gute Chancen auf einen tollen Ausbildungsplatz.