Foto: Gerhard Seybert/Fotolia.com
Netzmeister - Ausbildung und Beruf
Netzmeister wachen über den reibungslosen Betrieb von Versorgungsnetzen und -anlagen. Dazu gehören Gas- und Wassernetze ebenso wie Strom- und Fernwärmenetze. Beeinflusst durch die Energiewende und die Digitalisierung unterliegt der Netzbetrieb einem ständigen Wandel. Der Verantwortungsbereich für Netzmeister bringt daher immer neuen Aufgaben mit sich. Fachkräfte, die verantwortungsvolle Führungsaufgaben übernehmen möchten, finden in der Aufstiegsfortbildung zum geprüften Netzmeister ein vielseitiges Aufgabenfeld mit hervorragenden Berufsaussichten.
Das erfährst du hier über den Beruf
Netzmeister
Dauer der Weiterbildung
6 bis 30 Monate
Voraussetzung
Berufserfahrung
Was ist ein Netzmeister?
Netzmeister übernehmen in Energie- und Wasserversorgungsunternehmen wichtige Fach- und Führungsaufgaben, um die Versorgung mit Trinkwasser, Gas, Strom und Fernwärme sicherzustellen. Sie kümmern sich um den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung der Versorgungsnetze und -anlagen. Außerdem leiten sie ihr Team und kümmern sich um die Ausbildung von Nachwuchskräften.
Download Factsheet
Die Informationen über die Weiterbildung zum Netzmeister gebündelt zum downloaden.
Welche Aufgaben hat ein Netzmeister?
Netzmeister sind Fachleute, Manager und Coach zugleich. Aufgrund ihrer betrieblichen Ausbildung zum Facharbeiter und die darauf aufbauende Fortbildung zum Meister kennen sie die handwerklich-technischen Arbeitsabläufe besser als jede andere Berufsgruppe. Aber auch organisatorische Tätigkeiten und Personalführung gehören zu ihren Aufgaben.
Netze planen und instandhalten
Das wichtigste Aufgabengebiet für Netzmeister ist die Planung, der Bau und die Instandhaltung von Netzen. Dazu gehört auch die Planung von qualitätssichernden Maßnahmen, deren Dokumentation und Auswertung. Netzmeister kümmern sich auch darum, dass Störungen im Netzsystem oder den Anlagen schnell behoben werden. Das ist besonders wichtig, damit es zu keinen längeren Unterbrechungen in der Versorgung mit Trinkwasser, Gas oder Wärme kommt.
Arbeitsabläufen organisieren und koordinieren
Keine Führungskraft ohne organisatorische Fähigkeiten. Das gilt auch für den Netzmeister. Er steuert die Arbeitsabläufe und erstellt die Bereitschaftspläne für seine Mitarbeiter:innen. Zusammen mit den Beschäftigten nimmt der Netzmeister Bauleistungen ab und koordiniert die Arbeit mit anderen Betriebseinheiten und Dienstleistern. Außerdem ist der Netzmeister für die Planung von Budgets verantwortlich und passt in diesem Zusammenhang auch auf, wie sich die Kosten entwickeln.
Personalplanung und -führung
Als Führungskraft ist ein Netzmeister für sein Team zuständig. Dazu gehört es, die Beschäftigten zu fördern, Mitarbeitergespräche zu führen, Nachwuchskräfte auszubilden oder neue Kolleg:innen einzuarbeiten. Auch bei der Personalplanung darf der Netzmeister meistens ein Wörtchen mitreden.
Als Netzmeister:in übernimmst du eine Vielzahl von Fach- und Führungsaufgaben, um die Versorgung sicherzustellen. Du übernimmst Aufgaben in den Bereichen Technik, Organisation und Personalführung.
Aufgaben als Netzmeister im Überblick
Planung & Bau
- Planung von Rohrnetzen
- Bau und Instandhaltung von Versorgungsleitungen
- Störungen erkennen und beheben
Steuern & Organisieren
- Arbeitspläne erstellen
- Abläufe steuern
- Einsatz von Personal, Geräten und Material planen
- Planung und Überwachung von Budgets
Leiten & Fördern
- Förderung der Mitarbeiter
- Mitarbeitergespräche führen
- Einarbeitung und Ausbildung
Wie wird man Netzmeister?
Der Beruf des Netzmeisters ist ein Meisterabschluss an einer Meisterschule. Voraussetzung für die Prüfung ist eine entsprechende Berufserfahrung. Häufig sind es Rohrleitungsbauer, die nach ihrer Ausbildung die Fortbildung zum Meister machen.
Aber auch ohne eine Ausbildung in der Versorgung kann man sich zum Netzmeister qualifizieren. Wichtig ist die Berufspraxis in Aufgaben, die zum Netzmeister passen.
Der Beruf passt zu dir, wenn du:
- eine technische Ausbildung und/oder Berufserfahrung mitbringst
- gerne im Team arbeitest und Führungssqualitäten besitzt
- ein Organisationstalent bist
- handwerkliches und technisches Geschick hast
- Interesse an Zahlen und Finanzen hast
- gerne mit Kundenkontakt arbeitest
Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung
Um für die Prüfung zum geprüften Netzmeister zugelassen zu werden, muss man eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- 1 Jahr Berufspraxis für den Geprüften Verteilnetztechniker (ehemals Netzmonteur)
- 1 Jahr Berufspraxis in Ausbildungsberufen, die wesentliche Bezüge zu den Handlungsfeldern des Netzmeisters haben
- 2 Jahre Berufspraxis in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf
- 5 Jahre Berufspraxis, wenn gar kein Berufsabschluss vorhanden ist.
Vorbereitung auf die Prüfung zum Netzmeister
Um sich auf die Prüfung zum Netzmeister bestmöglich vorzubereiten, sollten die Teilnehmer:innen an einem Vorbereitungslehrgang teilnehmen. Die Vorbereitungslehrgänge können in Vollzeit oder in berufsbegleitenden Block- und Fernlehrgängen absolviert werden.
Staffelung der Berufserfahrung für den Netzmeister
Je weiter sich ein Ausbildungsberuf inhaltlich von den Kernaufgaben des Netzmeisters entfernt, desto umfangreicher sollte die Berufspraxis sein. Wer einen fachfremden Ausbildungsberuf gelernt hat, sollte mindestens zwei Jahre Berufspraxis mitbringen. Auch wenn man keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann, ist es möglich den Meisterabschluss als geprüfter Netzmeister zu erwerben. Dann werden jedoch fünf Jahre Berufspraxis als Nachweis vorausgesetzt.
Der Beruf des Netzmeisters ist
verantwortungsvoll
- du stellst die Versorgung über das Netzsystem sicher
- du kümmerst dich um deine Mitarbeiter:innen und den Betriebsablauf
- du musst im Notfall wissen, was zu tun ist
abwechslungsreich
- du überwachst und prüfst Bauleistungen
- du übernimmst Personal- und Kostenplanung
- du bist immer im Austausch mit Kunden und Zulieferern
herausfordernd
- du übernimmst viele verschieden Aufgaben
- du musst gut organisiert sein
- du stellst deine Führungsqualitäten unter Beweis
Gehalt: Wieviel verdient ein Netzmeister?
Im Durchschnitt verdient ein geprüfter Netzmeister rund 50.000 Euro brutto im Jahr.
Je nachdem für welche Fachrichtung du dich entscheidest, kannst du in verschiedenen Versorgungsunternehmen als Netzmeister arbeiten. Je nach Unternehmensgröße und Region erwartet dich dann ein unterschiedlich hoher Lohn.
Das lernst du in der Weiterbildung zum Netzmeister
Bei der Weiterbildung zum Netzmeister kannst du auf den Erfahrungen und Fertigkeiten deiner vorherigen Berufsausbildung bzw. deiner beruflichen Erfahrungen aufbauen.
Qualifikationen, die in der Weiterbildung vermittelt werden
- rechtsbewusstes und betriebswirtschaftliches Handeln
- Methoden der Information, Kommunikation und Planung
- Zusammenarbeit im Betrieb
- Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten
- handlungsspezifische Qualifikationen im technischen Bereich für Gas, und/oder Wasser, Fernwärme, Strom
- handlungsspezifische Qualifikationen im Bereich Führung und Personal
Dauer und Aufbau der Meisterfortbildung
Die Weiterbildung zum geprüften Netzmeister kann in verschiedenen Modellen absolviert werden: Entweder berufsbegleitend über einen Zeitraum von bis zu 30 Monaten oder Vollzeit in 6 bis 7 Monaten.
Die Qualifikationen werden in zwei Bereiche unterteilt: Zunächst die grundlegenden Qualifikationen, für die in der Weiterbildung ca. 400 Stunden veranschlagt werden. Im zweiten Block folgen die handlungsspezifischen Qualifikationen mit etwa 690 Stunden.
In diesem zweiten Teil der Meisterfortbildung kannst du dich auf einen Bereich spezialisieren: Wasser, Gas, Strom oder Fernwärme.

Hier kannst du die Weiterbildung zum Netzmeister machen
Die Vorbereitungslehrgänge für die Meister-Prüfung werden von der Beruflichen Bildung im DVGW angeboten. Die Prüfung selbst, wird dann von der zuständigen IHK abgenommen.
An folgenden Standorten werden die Vorbereitungslehrgänge für Netzmeister angeboten:
- Karlsruhe
- Lübeck
- Oberhausen
- Dresden
Termine der Vorbereitungslehrgänge
Auf der Website der Beruflichen Bildung im DVGW werden die aktuellen Termine für Vorbereitungslehrgänge bekannt gegeben.
hier klickenWeiterbildungsmöglichkeiten und zusätzliche Qualifikationen
Als Geprüfter Netzmeister kannst du noch weitere Meistertitel erwerben, z. B. in anderen handlungsspezifischen Bereichen (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme) oder als Wassermeister.
Außerdem hast du mit deiner Weiterbildung die Hochschulzugangsberechtigung erworben und kannst einen Studiengang wählen, der zu deinen beruflichen Interessen passt. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Versorgungstechnik.