Ihr Beruf geht uns alle an. Und trotzdem kennt sie fast niemand: Wassermeister. Ihr Arbeitsplatz ist das Wasserwerk und die Gegend drumherum. Ihre Aufgabe: unser Trinkwasser. Ein Beruf, der sich lohnt, denn Wassermeister:innen haben einen krisensicheren, vielseitigen und gut bezahlten Job.
Das Wichtigste auf einen Blick
Wassermeister betreiben und warten Anlagen zur Wassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserspeicherung und Wasserverteilung. Bei dem Beruf handelt es sich um eine Aufstiegsweiterbildung, mit der du dich zusätzlich qualifizieren kannst. Dein Arbeitsplatz ist in der Regel das Wasserwerk.
7 bis 30 Monate
Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik oder Quereinsteiger mit Berufspraxis
41.250 Euro
Berufliche Weiterbildung
Der Wassermeister ist ein Beruf in der Wasserversorgung. Die meisten Wassermeister*innen sind in einem Wasserwerk bzw. bei einem Wasserversorgungsunternehmen angestellt. Hier kümmern sie sich um unser Trinkwasser. Dafür betreiben und warten Wassermeister*innen die Anlagen zur Wassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserspeicherung und Wasserverteilung.
Wassermeister*innen sind auch Führungskräfte. Sie sind für die Mitarbeiter*innen des Betriebes verantwortlich, bilden Auszubildende aus und kümmern sich um die Einarbeitung neuer Kolleg*innen.
Was mir an meinem Beruf mit am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass ich eigentlich immer an der frischen Luft bin. Das kann mitunter auch anstrengend sein, ist für mich persönlich aber sehr wichtig. Schön finde ich auch, dass ich am Ende des Tages genau sehen kann, was ich tagsüber geleistet habe – sei es nun die Reparatur eines Rohrbruchs, die Verlegung eines Hausanschlusses oder die Messung einer Quellschüttung.
Amelie Neumeier ist Wassermeisterin bei den Stadtwerken Tauberfranken GmbH
Lade die wichtigsten Infos über die Weiterbildung zum Wassermeister als PDF herunter. Ideal zum Teilen und Weiterleiten.
Wassermeister*innen übernehmen vielfältige Aufgaben im Bereich Technik, Organisation und Personalführung im Wasserwerk.
Für meine Kollegen und mich beginnt der Tag damit, dass der Bereitschaftshabende morgens die Nachtverbräuche überprüft. Das ist wichtig, um eventuelle Rohrbrüche detektieren zu können.
Amelie Neumeier ist Wassermeisterin bei den Stadtwerken Tauberfranken GmbH
Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nr. 1. Die wichtigste Aufgabe der Wassermeister*innen ist es deshalb, die Qualität des Trinkwassers zu überwachen. Schließlich wollen wir alle jeden Tag ohne Bedenken das Wasser aus dem Wasserhahn trinken können.
Um die Trinkwassergüte zu sichern, nimmt der Wassermeister regelmäßig Wasserproben, die auf Keime untersucht werden. Auch wenn eine Anlage im Wasserwerk nicht funktioniert, ist es der Wassermeister, der sie wieder repariert und instand hält. Hierfür brauchen Wassermeister*innen auch elektrotechnisches Wissen.
Wassermeister*innen organisieren und steuern alle Arbeitsabläufe im Wasserwerk. Sie erstellen Pläne für den Bereitschaftsdienst und planen das Budget. Außerdem müssen Bauleistungen überwacht und abgenommen werden. Auch Kundengespräche und die Kundenberatung bei Fragen rund um die Wasserversorgung und Wasserqualität gehören zu den Aufgaben der Wassermeister:innen.
Die Energie- und Wasserwirtschaft ist ohne Wassermeister*innen nicht denkbar, weshalb dieser Beruf definitiv zu den Berufen mit Zukunft gehört!
Je nach Unternehmensgröße arbeiten Wassermeister*innen alleine oder in einem Team. Im Team sind sie für die Personalplanung, die Einarbeitung und die Beurteilung ihrer Teammitglieder zuständig. Außerdem fördern sie die individuelle Weiterbildung jedes Einzelnen und die Kommunikation untereinander.
Übrigens: Wenn du gerne etwas mit Wasser machen möchtest, der Wassermeister aber nichts für dich ist, findest du hier weitere Berufe mit Wasser.
Stefan Fitze hat seine Berufung gefunden: Er ist Wassermeister beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband.
Kurz zusammengefasst
Der Wassermeister ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine berufliche Weiterbildungsqualifikation.
Ein üblicher Weg, Wassermeister*in zu werden, ist über die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik. Nach Abschluss der 3-jährigen Ausbildung brauchst du noch ein Jahr Berufspraxis und kannst dann die Prüfung zum Wassermeister ablegen.
Wer sich als Wassermeister*in qualifizieren möchte, muss jedoch nicht unbedingt Fachkraft für Wasserversorgungstechnik sein – die Meisterfortbildung ist auch mit ausreichender Berufspraxis in einem anderen Beruf möglich. Im Idealfall hat der Beruf bereits einen Bezug zu den Tätigkeiten eines Wassermeisters. Infrage kommt z. B. die Ausbildung als Ver- und Entsorger.
Wer aus einem nicht wasserwirtschaftlichen Ausbildungsberuf kommt oder ohne Ausbildungsabschluss Wassermeister*in werden möchte, muss mindestes zwei bzw. drei Jahre Berufspraxis nachweisen.
Du kannst also auch mit einer anderen Ausbildung Wassermeister*in werden!
Da Wassermeister*innen mit elektrotechnischen Maschinen und Anlagen arbeiten und diese sowohl bedienen als auch warten müssen, wird außerdem ein Nachweis über die elektrotechnische Qualifikation benötigt.
Kurz zusammengefasst
Wassermeister*innen verdienen durchschnittlich 44.000 EUR brutto pro Jahr. Die Vergütung unterscheidet sich allerdings von Bundesland zu Bundesland. Region und Betriebsgröße sind ebenfalls Faktoren, die sich auf die Höhe des Gehalts auswirken. Die Gehaltsspanne kann durchaus bis zu 57.000 Euro und mehr reichen.
Frisch gebackene Wassermeister können mit einem Einstiegsgehalt von etwa 3.300 Euro brutto pro Monat rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung liegt das monatliche Durchschnittsgehalt zwischen 3.450 Euro und 3.700 Euro.
Viele Wasserversorgungsunternehmen gehören zum Öffentlichen Dienst. In diesen Unternehmen erfolgt die Vergütung in der Regel nach dem Tarifvertrag der Versorgungsbetriebe (TV-V). Im TV-V wird der Wassermeister der Entgeltgruppe E9 zugeordnet. Das monatliche Bruttogehalt in dieser Gruppe liegt zwischen 4.230 Euro und 5.400 Euro.
Der Bayerische Rundfunk hat ein tolles Video über den Beruf des Wassermeisters gemacht und gefragt: Lohnt sich das?
Gehalt auf einen Blick
Quellen: StepStone, gehalt.de, TV-V – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten.
Die Weiterbildung zum Wassermeister kann entweder in einem Block von 7 Monaten oder berufsbegleitend über einen Zeitraum von maximal 30 Monaten (nur Standort Dresden) erfolgen.
Die Teilnahme an der Weiterbildung ist Voraussetzung, um die Meisterprüfung abzulegen.
Zum Prüfungsteil „Grundlegende Qualifikationen“ wirst du zugelassen, wenn du die Ausbildung als Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Ver- und Entsorger oder einen sonstigen Ausbildungsberuf erfolgreich abgeschlossen hast, die entsprechende Berufspraxis und den Nachweis über elektrotechnische Qualifikationen vorweisen kannst.
Die Aufstiegsfortbildung zum Wassermeister baut auf der vorangegangenen Ausbildung bzw. beruflichen Praxis auf. Im Rahmen der Weiterbildung werden die hier erworbenen Fähigkeiten vertieft und in fünf Qualifikationsfelder unterteilt. Diese Qualifikationen sind die Basis der Aufgaben als Wassermeister:in.
Weitere Qualifikationen, die in der Weiterbildung vermittelt werden, sind:
Kurz zusammengefasst
4. Organisatorische Qualifikationen: Budgets und Kostenpläne aufstellen
5. Qualifikationen in Führung und Personal: Führen und Fördern der Mitarbeiter:innen
Hier berichten Wassermeister*innen aus ihrem Arbeitsalltag.
Auch Wassermeister*innen können sich weiterqualifizieren. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit, weitere Meistertitel zu erwerben, z. B. den des Netzmeisters. Netzmeister:innen sind in der Planung, Instandhaltung und Überwachung von Versorgungsnetzen tätig. Das kann entweder spezifisch für Gas, Wasser oder Strom erfolgen oder für alle zugleich.
Eine andere Option ist das Hochschulstudium. Mit dem Meistertitel ist die Hochschulzugangsberechtigung verbunden und macht den Weg an eine Universität frei.
Mögliche Studiengänge sind:
Die Weiterbildung zum Wassermeister wird von der Beruflichen Bildung im DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.) und von den Industrie- und Handelskammern angeboten. Der DVGW bietet die Weiterbildung an fünf Standorten an:
Rosenheim ist der einzige Standort, an dem die Weiterbildung in 7 Monaten abgeschlossen werden kann. Die anderen Standorte bieten jeweils das berufsbegleitende Modell über 18 Monate (Dresden: 30 Monate) an.