Ein Tag im Wasserwerk von David Schildhauer

David Schildhauer ist Wassermeister bei der WWN. Der Arbeitstag beginnt früh und ist vor allem eins: Organisationssache. Im Zuge der Digitalisierung wurden viele Arbeitsprozesse vereinfacht.

Foto: WWN Wasserwirtschaftsgesellschaft Nieplitztal mbH

Mein Name ist David Schildhauer und ich bin 33 Jahre alt. Im Jahr 2004 habe ich meine Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik bei der WWN Wasserwirtschaftsgesellschaft Nieplitztal mbH im brandenburgischen Treuenbrietzen begonnen und diese im Juli 2007 erfolgreich abgeschlossen. Seit März 2011 bin ich Wassermeister bei der WWN. Die Weiterbildung zum Meister ging relativ zügig, da mein Vorgänger in Rente gegangen war und ein Nachfolger gebraucht wurde.

Mein Aufgabenbereich hat sich durch die Weiterbildung zum Meister stark verändert. Spielte bis dahin die praktische Arbeit am Rohrnetz und den dazugehörigen Hausanschlüssen eine wichtige Rolle, so stehen heute vor allem organisatorische Aufgaben im Zentrum meiner Arbeit: Ich leite z. B. die Kollegen im Wasserwerk an, steuere und überwache die Betriebsanlagen, plane und organisiere Wartungsarbeiten und Rohrnetzspülungen, betreue unseren Auszubildenden, hole Angebote ein und weise Baufirmen bezüglich unseres Netzes ein.

Mein Tag beginnt in der Regel um 06:30 Uhr im Wasserwerk, wo ich zusammen mit den Kollegen bei einer Tasse Kaffee den Tagesablauf bespreche. Dabei teile ich die Kollegen ein und wir diskutieren mit Zettel und Stift den besten Weg, um an eine aktuelle Problemstellung heranzutreten. Anschließend wende ich mich dem Wasserwerk zu, schaue mir z. B. die Messwerte und Ganglinien an.

Im Anschluss mache ich einen Rundgang über unser Brunnengelände mit den drei artesischen Brunnen und werfe einen Blick in die Filterhalle, die Pumpenhalle und den Druckluftraum sowie die Schaltwarte, um eventuelle Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkennen zu können.

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Verändert hat sich mein Arbeitsalltag vor allem hinsichtlich der Digitalisierung: Seit dem Jahr 2012 verwenden wir z. B. Ultraschallwasserzähler mit Funkfernauslesung, die uns neben den exakten Zählerständen auch Infocodes übermitteln. Durch die neue Technik hat sich nicht nur die Auslesung der Zählerstände erheblich vereinfacht – falls es z. B. zu Leckagen kommt, erhalten wir zeitnah eine entsprechende Meldung auf unser Smartphone, auf die meine Kollegen und ich schnell reagieren können. Durch den Schritt hin zum „Smart Metering“ ist mein Smartphone auch zu meinem wichtigsten Arbeitsgerät geworden: Neben den oben beschriebenen Meldungen wickle ich auch meine Terminplanung sowie den Großteil meines Mailverkehrs über das Gerät ab. Zudem bin ich über das Smartphone jederzeit für Kollegen und Kunden erreichbar; das ist z. B. dann wichtig, wenn ich Bereitschaftsdienst habe.

Besonders interessant an meinem Beruf finde ich das Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Doch auch der Kontakt zu den unterschiedlichen Menschen, mit denen ich jeden Tag zu tun habe, macht für mich den Reiz meiner Arbeit aus – auch, weil meine Kollegen und ich viel Anerkennung für unsere Arbeit erhalten: Erst vor Kurzem hat sich z. B. ein Kunde in der örtlichen Tageszeitung für das Aufdecken einer Leckage in seinem Haus bedankt.

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