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Kläranlage, Labor und Büro – das sind die Arbeitsorte des Abwassermeisters. Seine Aufgabe ist es, dass die Kläranlage zuverlässig funktioniert und das Abwasser aus dem Kanalsystem gereinigt, gefiltert und aufbereitet wird. So kann das Wasser wieder in den Wasserkreislauf zugeführt werden.
Abwassermeister:innen sind wichtig für den Umwelt- und Ressourcenschutz. Sie sorgen dafür, dass nur sauberes Abwasser wieder zurück in die Natur gelangt. Foto: Canva
Das Wichtigste auf einen Blick
ca. 2 Jahre
Weiterbildung
Fachkräfte für Abwassertechnik oder Quereinsteiger mit Berufspraxis
53.600 Euro
Abwassermeister:innen sind in der Abwasserwirtschaft tätig. Sie leiten und organisieren die Arbeitsschritte auf der Kläranlage, im Kanalnetz oder in industriellen Abwasserreinigungsanlagen.
Sie sorgen dafür, dass das Abwasser, welche aus den Abwasserkanälen kommt, aufbereitet wird und wieder in die Gewässer zurückgeführt werden kann. Damit gehört der Job zu den Umweltschutzberufen.
Neben den leitenden Aufgaben in der Abwasseraufbereitung sind Abwassermeister:innen als Führungskräfte auch für die Ausbildung, Anleitung und Motivierung der Mitarbeiter:innen zuständig
Die Informationen über die Weiterbildung zum Abwassermeister gebündelt als Download
Abwassermeister:innen übernehmen wichtige Aufgaben in der Abwasserentsorgung: Sie sind auf der Kläranlage unterwegs, arbeiten am PC und führen im Labor Untersuchungen durch.
Abwassermeister:innen sind für die Überwachung der Abwasseranlagen zuständig. Während der täglichen Rundgänge überprüfen sie, ob alle Anlagen zuverlässig funktionieren und überwachen die Menge des Schmutzwassers, die zugeführt wird.
Mittels Analysen im Labor werten sie außerdem das Schmutzwasser aus. Vom Leitstand aus überprüfen sie die automatischen Abläufe auf der Anlage und justieren die Steuerungs- und Regelungsabläufe.
Wenn Abwassermeister:innen Wartungsbedarf feststellen, prüfen sie mögliche Maßnahmen und teilen entsprechend Mitarbeitende zur Fehlerbehebung ein.
Auch der Außendienst kann für Abwassermeister:innen anfallen. Wenn im Kanalnetz Auffälligkeiten sichtbar werden, geht es bei Wind und Wetter raus zu der betroffenen Stelle im Kanalnetz. Mittels Spezialkamera oder der Begehung wird die Stelle überprüft und Maßnahmen eingeleitet.
Ein weiteres Aufgabengebiet konzentriert sich auf die Arbeit im Labor. Hier wird überprüft, ob das gereinigte Wasser in die Gewässer zurückgeführt werden kann.
Außerdem untersuchen Abwassermeister:innen Klärschlammproben und Proben aus dem Kanalnetz, um unerlaubte Abwasserleitungen ausfindig zu machen.
In der Abwasserreinigung arbeiten Abwassermeister:innen natürlich nicht allein. Sie haben ein Team aus Mitarbeitenden um sich, das sie führen, motivieren und ausbilden müssen.
Sie teilen das Personal entsprechend ihrer Qualifikationen ein, arbeiten neue Fachkräfte ein und kümmern sich um die Ausbildung der Azubis. Eine wichtige Aufgabe, die Führungsqualitäten, Durchsetzungsvermögen und Sozialkompetenz erfordert.
Auch organisatorische Aufgaben gehören zur Arbeit von Abwassermeister:innen dazu. Sie entscheiden darüber, welche und wie viele Maschinen und Geräte benötigt werden und planen das Personal ein.
Als Betriebsleiter:in kümmern sich Abwassermeister:innen auch darum, dass Qualität und Sicherheit den Vorschiften entsprechen.
Außerdem stehen sie in dieser Funktion dem Betreiber des Klärwerks und dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt Rede und Antwort: Sie müssen Betriebsabläufe und Materialverbrauch dokumentieren sowie Berichte über Durchsatz-, Schmutzmengen und Analysewerte vorlegen.
Zu einem weiteren wichtigen Aufgabengebiet gehört das Planen und Einrichten von Wasserreinigungsanlagen. Auf Grundlage der Abwassermenge bzw. der Dauer des Reinigungsprozesses müssen Abwassermeister:innen überlegen, welche Anlagen benötigt werden, und Kostenvoranschläge prüfen. Sie übernehmen die Projektverantwortlichkeit, leiten den Bau an und nehmen am Ende die Bauleistung ab.
Abwassermeister:innen sind Umweltschützer:innen. Hier findest du weitere Umweltschutzberufe.
Kurz zusammengefasst
Der Abwassermeister gehört zu den Weiterbildungsberufen in der Abwasserwirtschaft. Üblicherweise ist die Voraussetzung für die Weiterbildung eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik oder als Ver-/Entsorger mit elektrotechnischer Qualifikation.
Nach Abschluss der Ausbildung sowie einer Berufspraxis von mindestens einem Jahr kannst du zur Meisterprüfung zugelassen werden.
Die Voraussetzungen gelten nur für die Zulassung zur Meisterprüfung. Die Weiterbildungslehrgänge kannst du auch ohne diese Voraussetzungen besuchen.
Auch mit anderen anerkannten Ausbildungsberufen kannst du dich zum Abwassermeister weiterbilden. Voraussetzung ist eine mindestens dreijährige Berufspraxis nach abgeschlossener Ausbildung sowie der Nachweis einer elektrotechnischen Qualifikation.
Im Schnitt verdienen 53.600 Euro brutto pro Jahr. Je nach Bundesland, Region und Betriebsgröße kann das Gehalt jedoch niedriger oder höher ausfallen.
Das Einstiegsgehalt für Abwassermeister:innen liegt bei etwa 3.900 Euro brutto pro Monat. Mit steigender Berufserfahrung kann das Gehalt dann auf bis zu 4.500 Euro brutto pro Monat wachsen.
Die Abwasserentsorgung gehört zu den Tätigkeiten des Öffentlichen Dienstes. In kommunalen Abwasserentsorgungsunternehmen erfolgt die Vergütung meist nach der Entgeltgruppe 9b des TVöD. Das monatliche Bruttogehalt in dieser Gruppe liegt zwischen 3.619 Euro und 5.003 Euro.
Gehalt auf einen Blick
Quelle: StepStone, gehalt.de, TVöD – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Die Weiterbildung zum Abwassermeister kann entweder in Teilzeit oder im Fernunterricht in einem Zeitraum von 2 Jahren absolviert werden. Mit etwa 690 Unterrichtsstunden liegt der Fokus auf den handlungsspezifischen Qualifikationen, aber auch die Basis- und Arbeitspädagogischen Qualifikationen werden ausführlich thematisiert.
Sowohl für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen als auch für die Prüfung selbst fallen Gebühren an. Auch Arbeitsmaterialien, Fahrtkosten oder Unterbringungsmöglichkeiten müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.
In vielen Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft ist es jedoch üblich, dass der Arbeitgeber für die Kosten der Weiterbildung aufkommt. Frage am besten im Betrieb deiner Wahl nach, wie es dort geregelt ist.
Die berufsbegleitende Weiterbildung zum Abwassermeister in Teilzeit erfolgt in der Regel am Wochenende oder abends. Der Unterricht findet in Schulungsräumen im Klassenverband statt.
Im Fernunterricht bist du auf deine eigene Disziplin und dein Durchhaltevermögen angewiesen. Du absolvierst E-Learning-Einheiten, die eine selbstständige Zeiteinteilung bei der Erarbeitung der Weiterbildungsinhalte ermöglichen. Zusätzlich gibt es Präsenzphasen an der Bildungseinrichtung.
Die Weiterbildung zum Abwassermeister besteht aus drei Qualifikationsfeldern, die in über 1.200 Unterrichtsstunden thematisiert werden. Sie bilden die Grundlage der Tätigkeiten als geprüfte Abwassermeister:innen.
Grundlegende Qualifikationen:
Handlungsspezifische Qualifikationen:
Berufs- und Arbeitspädagogische Qualifikationen:
Auch als Abwassermeister:in kannst du weitere Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Ein Hochschulstudium bietet z. B. zusätzliche Karrierechancen und die Möglichkeit, bestehendes Wissen und Interessen weiter zu vertiefen.
Mögliche Studiengänge sind: