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Die Fachkraft für Abwassertechnik ist ein anerkannter 3-jähriger Ausbildungsberuf, der in kommunalen wie industriellen Kläranlagen angeboten wird. Fachkräfte für Abwassertechnik überwachen und steuern die Betriebsabläufe in der Kläranlage und sorgen dafür, dass das Wasser, was wir täglich verbrauchen, aufbereitet wird. Der Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik gehört zu den Umweltschutzberufen.
Die Fachkraft für Abwassertechnik ist in kommunalen und industriellen Kläranlagen beschäftigt. Foto: Avatar_023 / adobestock.com
Das Wichtigste auf einen Blick
3 Jahre
Chemie, Biologie, Mathe
Realschulabschluss
1.121 Euro
Die Fachkraft für Abwassertechnik ist ein anerkannter 3-jähriger Ausbildungsberuf, der in kommunalen wie industriellen Kläranlagen angeboten wird. Fachkräfte für Abwassertechnik überwachen und steuern die Betriebsabläufe in der Kläranlage und sorgen dafür, dass das Wasser, was wir täglich verbrauchen, aufbereitet wird. Der Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik gehört damit zu den Umweltschutzberufen.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik bekommt einen neuen Namen: Zum 1. August 2024 wird die Ausbildung in Umwelttechnologin bzw. Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung umbenannt.
Mit der Neuordnung und Umbenennung der Ausbildung wird auf die stark veränderten Anforderungen in diesem Bereich reagiert. Eine wichtige Ergänzung der Ausbildungsinhalte betrifft die Regenwasserbewirtschaftung, die zukünftig stärker thematisiert wird. Weitere Aspekte sind Kompetenzen im Bereich Energieeffizienz, weitergehende Reinigungsverfahren und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Die Fachkraft für Abwassertechnik arbeitet nicht nur im Freien bei den Kläranlagen, sondern übernimmt auch Aufgaben im Labor und im Büro.
Der erste Arbeitsschritt morgens ist die Kontrolle am PC, ob alle Systeme der Kläranlage funktionieren. Anschließend folgt die Sichtkontrolle. Die Fachkraft für Abwassertechnik geht über das Gelände der Kläranlage und schaut sich die einzelnen Becken an. Stellt er oder sie eine Störung fest, wird diese dokumentiert und behoben.
Die Kläranlagen funktionieren automatisch, daher ist ein wesentlicher Aufgabenbereich das Überwachen und Warten der Anlagen, damit alles reibungslos funktioniert.
Im Abwasser, das aus den Kanälen in die Kläranlage geleitet wird, befinden sich viele Schadstoffe. Diese müssen in mehreren Reinigungsprozessen rausgefiltert werden.
Das beginnt mit der mechanischen Reinigung: Grobstoffe, wie Fäkalien und Toilettenpapier, sowie Sand und Sedimente werden in verschiedenen Becken vom Wasser getrennt.
Im nächsten Schritt folgt die biologische Reinigung. Bakterien und Mikroorganismen werden genutzt, um das Wasser von Partikeln zu säubern, die nicht in das Wasser gehören.
Damit auch diese Bakterien nicht in den Bach oder Fluss gelangen, werden sie im Nachklärbecken herausgefiltert.
Wenn das Wasser alle Reinigungsschritte durchlaufen hat, wird es dem Bach oder Fluss zugeführt.
Die Fachkraft für Abwassertechnik entnimmt während dieser automatischen Arbeitsschritte Wasser- und Klärschlammproben. Die Proben werden anschließend im Labor analysiert und die Ergebnisse dokumentiert.
Beim Mikroskopieren werden die Wasserproben auf Bakterien untersucht und geprüft, ob die Kläranlage alle Fremdkörper rausfiltert. Schlagen die Messdaten aus, müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Neben der Kläranlage sind auch die Wartung und Überwachung der Kanalisation wichtig. Hier sind die technischen Fähigkeiten der Fachkraft für Abwassertechnik gefragt. Diese werden während der Ausbildung in der Schlosserei und der Elektrowerkstatt gelernt.
Uns stinkt es. Jawoll. Aber nicht so, wie du vielleicht denkst. Das Vorurteil, dass man in diesem Beruf viel in stinkendem Dreck arbeitet, hält sich leider hartnäckig. Dabei ist es schlichtweg falsch! Als Fachkraft für Abwassertechnik arbeitest du hauptsächlich an der frischen Luft und im Labor. Die meisten Abläufe werden automatisch von der Kläranlage übernommen. Natürlich kann es gerade während der mechanischen Reinigung zu intensiveren Gerüchen kommen. Aber du bist diesen Gerüchen nur einen sehr geringen Anteil deiner Arbeitszeit ausgesetzt. Im Übrigen gewöhnt man sich daran und merkt es irgendwann gar nicht mehr.
Kurz zusammengefasst
Für die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik solltest du großes naturwissenschaftliches Interesse mitbringen. Bio, Chemie, Mathe und Physik begegnen dir bei all deinen Aufgaben im Klärbetrieb. Du beschäftigst dich mit Mikroorgansimen, chemischen Zusammensetzungen und Laborarbeiten. Außerdem ist wichtig, dass du dich für Umwelttechnik interessierst. Der Beruf gehört zu den Umweltschutzberufen.
Du arbeitest in einem Betrieb, der verunreinigtes Wasser aufbereitet. Daher solltest du dir bewusst sein, dass es auch unangenehm riechen kann und dies aushalten können.
Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss notwendig, um Fachkraft für Abwassertechnik zu werden. Auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit heißt es, dass der Beruf eine Ausbildung mit Realschulabschluss ist.
Mit einem Praktikum kannst du schauen, ob der Beruf etwas für dich ist. Andere Berufe mit Wasser kannst du übrigens hier finden.
Kurz zusammengefasst
Die Fachkraft für Abwassertechnik gehört zu den TOP 10 der gut bezahlten Ausbildungsberufe in der Energie- und Wasserwirtschaft.
Nach deiner Ausbildung kannst du dich über einen deutlichen Gehaltanstieg freuen. Das Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich bei bis zu 37.800 Euro brutto im Jahr. Mit den Jahren gewinnst du immer mehr an Berufserfahrung und hast Weiterbildungsmöglichkeiten, sodass du später mit einem Jahresgehalt bis zu 45.500 brutto rechnen kannst.
Noch höhere Gehaltsstufen erreichst du mit der Weiterbildung zum Abwassermeister.
In der Ausbildung steigt dein Gehalt mit jedem Lehrjahr. Bereits im ersten Lehrjahr kannst du dich über ein überdurchschnittlich gutes Gehalt freuen. Im Durchschnitt liegt das Ausbildungsgehalt über alle Ausbildungsjahre hinweg bei rund 1.121 Euro brutto im Monat. Viele Unternehmen vergüten auch tariflich, d.h. du verdienst sogar noch einmal mehr Geld.
Quelle: BIBB, Stand 2023 und TVAöD, Stand 2024
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 1.070 Euro
2. Lehrjahr: 1.122 Euro
3. Lehrjahr: 1.167 Euro
TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft
1. Lehrjahr: 1.218,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.268,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.314,02 Euro
Gehalt auf einen Blick
Quellen: BIBB 2023, TVAöD, TV-V, gehalt.de, destatis.de – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik dauert 3 Jahre und ist dual aufgebaut. Einen Teil der Ausbildung verbringst du in deinem Ausbildungsbetrieb und den anderen Teil in der Berufsschule. Je nach Unternehmen bzw. Region findet der Unterricht wöchentlich oder in Blockform statt.
In den ersten 15 Monaten lernst du die Kernqualifikationen, die bei allen umwelttechnischen Berufen gleich sind. Dazu gehören u.a. Umweltschutztechnik, Grundlagen der Maschinen- und Verfahrenstechnik und qualitätssichernde Maßnahmen.
Anschließend absolvierst du die Zwischenprüfung.
Im zweiten Teil deiner Ausbildung folgen die berufsspezifischen Fachqualifikationen. Das sind beispielsweise der Betrieb und Unterhalt von Entwässerungssystemen, Rechtsvorschriften und Umweltmanagement.
Die Ausbildung schließt du im Anschluss mit der Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr ab.
In der Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik lernst du die Methoden zur Verfahrenstechnik und vertiefst deine Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern.
Außerdem lernst du in deiner Ausbildungszeit, wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist, welche Rechten und Pflichten es während der Ausbildung zu beachten gibt und die Organisation des Umweltschutzes.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
duale Ausbildung
Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach 15 Monaten, Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung
Die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik kannst du in kommunalen oder industriellen Kläranlagen machen. Die Aufgaben können sich je nach Größe des Betriebes etwas unterscheiden.
Hier berichten Fachkräfte für Abwassertechnik aus ihrem Arbeitsalltag.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung muss dein Karriereweg nicht enden. Durch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten hast du die Chance aufzusteigen und mehr Geld zu verdienen.
Du kannst dich beispielsweise zum Meister qualifizieren oder Umweltschutzfachwirt werden.
Als ausgelernte Fachkraft für Abwassertechnik kannst du in die Position des Abwassermeisters aufsteigen.
Als Abwassermeister:in bist du in der Steuerung und Organisation der Betriebsabläufe und Abwasserentsorgung tätig- Du bist für die Leitung deiner Mitarbeiter:innen tätig und bildest Azubis aus.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik gehört zu den umwelttechnischen Berufen. Damit hast du die Option, dich zum Umweltschutzfachwirt weiterzubilden.
Als Umweltschutzfachwirt:in bist du darauf spezialisiert Abfall- und Gewässerschutzbestimmungen im Betrieb umzusetzen. Außerdem entwickelst du Konzepte für eine ressourcenschonende Produktion und schulst die Geschäftsführung und Kolleg:innen zum Thema Umweltschutz.