Ausbildung zum Chemielaboranten

Chemielaborantin im Labor
Foto: Erftverband

Als Chemielaborant ist dein Arbeitsplatz das Labor. Ausgestattet mit passender Schutzkleidung analysierst du Proben und führst chemische Versuche durch. Wer Chemie und Biologie mag, gerne analytisch denkt und handwerklich geschickt ist, sollte sich die Ausbildung als Chemielaborant:in genauer ansehen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Chemielaborant

Chemielaboranten bereiten chemische Untersuchungen und Versuchsreihen vor bzw. führen diese durch. Sie analysieren Stoffe, trennen Stoffgemische und stellen chemische Substanzen her. Nach der Ausbildung kannst du dich als Techniker weiterbilden.

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Voraussetzungen

präzises und sorgfältiges Arbeiten

Ø Ausbildungsgehalt

1.129 Euro

empfohlener Schulabschluss

Realschulabschluss

Was ist ein Chemielaborant?

Chemielaborant*innen führen im Labor chemische Analysen und Versuche durch. Sie kennen sich nicht nur mit Chemie aus, sondern beherrschen auch die Grundlagen in Mathe, Bio und Physik. Die Ausbildung zum Chemielaboranten gehört zu den Umweltschutzberufen.

In der Energie- und Wasserwirtschaft arbeiten Chemielaborant*innen oftmals für Wasserversorger und Abwasserentsorger. Wasser durchläuft viele Prozesse, bevor es als Trinkwasser verwendet werden kann. Dazu gehören regelmäßige Wasseranalysen zur Bestimmung der Wassergüte. Bei der Wasserrückführung müssen aus dem gereinigten Abwasser und dem Klärschlamm z. B. Proben analysiert werden, um eine Verunreinigung der Gewässer zu verhindern.

Arbeit mit Gefahrstoffen

Im Labor arbeitest du mit verschiedenen Gefahrstoffen. Aber keine Angst: Während der Ausbildung lernst du, wie Gefahrstoffe angewendet werden und was im Umgang damit zu beachten ist.

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Was macht ein Chemielaborant?

Chemielaborant*innen tragen große Verantwortung bei der Auswertung von Daten und Ergebnissen aus Experimenten und Versuchsreihen. Das kann auch mal gefährlich werden, wenn chemische Gefahrenstoffe und Substanzen für Experimente eingesetzt werden. Schutzkleidung, wie Laborkittel, Schutzbrille und Handschuhe, gehört daher zur täglichen Arbeitskleidung.

Versuche vorbereiten und durchführen

Chemielaborant*innen bereiten chemische Untersuchungen vor und führen diese durch. Dazu müssen sie die Probe genau wiegen bzw. messen, um präzise Ergebnisse zu erzielen. Unsaubere Arbeit kann zu großen Messfehlern führen, die das Ergebnis verfälschen. Wenn z. B. eine Probe aus einem Wasserwerk untersucht werden soll, um die Wassergüte zu überprüfen, kommt es auf die präzise Bestimmung des pH-Wertes an. Denn Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel – da kann ein Messfehler große Konsequenzen haben.

Für die chemischen Untersuchungen haben Chemielaborant*innen ein ganzes Labor voller Messgeräte und Werkzeuge zur Verfügung, die die Durchführung erleichtern.

Versuchsprotokoll führen

Chemielaborant*innen schreiben zu jedem Versuch ein Protokoll. In diesen beschreiben sie die Versuchsanordnung, tragen die genauen Maßeinheiten des Versuchsobjektes ein und protokollieren die genaue Durchführung. Das ist wichtig, um den Versuchsaufbau mit anderen Substanzen zu wiederholen oder um spätere Fehler bei der Versuchsanordnung auszuschließen.

Mann sitzt im Labor am Labtop
Chemielaborant:innen dokumentieren Messdaten und werten Versuche aus. Foto: marvent / adobestock

Ergebnisse auswerten und analysieren​

Wenn der Versuch abgeschlossen ist oder die Probe durchgeführt wurde, werten Chemielaborant:innen die Ergebnisse aus. Dazu nutzen sie die Messdaten, die aus den Versuchen gewonnen wurden. Sie vergleichen und analysieren die Ergebnisse.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Chemielaborant

Vorbereiten & Messen

  • chemische Versuche planen
  • Labor- und Messgeräte vorbereiten und bereitlegen
  • Probenmaterial messen und wiegen
  • Schutzkleidung anziehen

Durchführen & Protokollieren

  • chemische Versuche durchführen
  • Proben entnehmen
  • chemische Lösungen herstellen
  • Stoff(-gemische) trennen und reinigen
  • Arbeit dokumentieren
  • Protokoll führen

Auswerten & Analysieren

  • Ergebnisse auswerten
  • Qualität und Menge von Stoffen analysieren
  • Stoffbestandteile nachweisen
  • Ergebnisse in Zusammenhang setzen

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Chemielaboranten

Wenn du Chemielaborant*in werden möchtest, solltest du dich unbedingt für Naturwissenschaften – insbesondere Chemie – interessieren. Genauso wichtig sind gute Fähigkeiten in Mathe, Bio und Physik. Die Fächer hast du bereits in der Schule und sie bilden eine gute Grundlage für deine Ausbildung.

Für die Arbeit im Labor sind darüber hinaus auch Sorgfalt und handwerkliches Geschick wichtig. Du musst Proben und Stoffe genau abwiegen oder aus einem größeren Untersuchungsmaterial entnehmen, da sind ruhige Hände ein absolutes Muss.

Empfohlener Schulabschluss

Gesetzlich ist kein Schulabschluss vorgeschrieben, jedoch bevorzugen viele Unternehmen angehende Azubis mit (Fach-)Abitur oder dem erweiterten Realschulabschluss.

Du möchtest wissen, welche Berufe mit diesen Schulabschlüssen du noch wählen kannst? Dann schau hier:

Kurz zusammengefasst

  • mindestens einen erweiterten Realschulabschluss hast
  • gutes Verständnis für Naturwissenschaften hast
  • Chemie, Bio und Mathe magst
  • handwerkliches Geschick mitbringst
  • präzise und sorgfältig arbeitest
  • verantwortungsvoll bist
  • gerne im Labor arbeiten möchtest
  • längeres Arbeiten im Stehen nicht scheust

Was verdient ein Chemielaborant?

Das durchschnittliche Jahresgehalt für Chemielaborant*innen liegt bei rund 47.000 Euro. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt 38.000 bei  Euro. Bei guter Leistung und mit zunehmender Berufserfahrung reicht die Gehaltsspanne bis zu 49.000 Euro brutto im Jahr.

Gehalt in der Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung ist gestaffelt: Das bedeutet, dass du mit jedem Ausbildungsjahr mehr verdienst. Im ersten Ausbildungsjahr liegt dein Gehalt bei ca. 1.060 Euro brutto im Monat. Über alle vier Ausbildungsjahre hinweg verdienst du durchschnittlich 1.129 Euro brutto im Monat.

Das Ausbildungsgehalt ist davon abhängig, ob das Unternehmen tariflich vergütet, in welcher Region der Ausbildungsbetrieb liegt und wie groß das Unternehmen ist. Ein tariflicher Ausbildungslohn ist meist höher, da er überregional angepasst ist.

Ausführliche Infos zu den Verdienstmöglichkeiten als Chemielaborant*in findest du auf der Themenseite Chemielaborant Gehalt.

Inhalte und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Chemielaboranten dauert 3,5 Jahre und ist dual aufgebaut. Schon in der Berufsschule gibt es einen hohen Praxisanteil und Zugang zu Lernlaboren.

Im ersten Ausbildungsjahr wird vor allem Grundwissen vermittelt. Dazu gehören die Herstellung und Arbeit mit Stoffgemischen und verschiedene Rechen- und Messverfahren, aber auch Themen wie Arbeitssicherheit.

Im zweiten Ausbildungsjahr wird dieses Grundwissen durch spezifische Inhalte vertieft. Und im dritten und vierten Ausbildungsjahr geht es schwerpunktmäßig um biologische Themen. Das erworbene Wissen kannst du dann auch in deinem Ausbildungsbetrieb umsetzen.

Bei guten Noten kann die Ausbildung auf drei Jahre verkürzt werden – die Zustimmung des Ausbildungsbetriebes und der zuständigen IHK vorausgesetzt.

Die Abschlussprüfung wird nach dreieinhalb Jahren von der jeweils zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) abgenommen.

Wahlqualifikationen im Bereich Digitalisierung

In der Ausbildung zum Chemielaboranten sind seit einigen Jahren auch Wahlqualifikationen im Bereich Digitalisierungen möglich. Damit können sich angehende Chemielaboranten in der Arbeit in digitaler Laborumgebung üben.

In virtuellen Teams arbeiten sie über eigene Laborgrenzen hinaus mit anderen Laboreinrichtungen zusammen. Außerdem lassen sich die Daten, die aus Versuchsreihen gewonnen werden, in Simulationen darstellen.

Das lernst du in der Ausbildung

Während der Ausbildung lernen Chemielaborant*innen, wie Labor- und Messgeräte verwendet, Versuche geplant und durchgeführt werden. Dazu gehört alles, was für die Vorbereitung eines Versuches bis hin zur Analyse und Auswertung der Ergebnisse wichtig ist. Chemielaborant*innen können Ergebnisse in einen größeren Zusammenhang bringen und einen wesentlichen Teil in der Forschung beitragen.

Außerdem werden die angehenden Chemielaborant*innen im richtigen Umgang mit Gefahrstoffen geschult.

Weitere Aufgaben, die du während der Ausbildung lernst, sind z. B.

  • wie du biochemische Arbeiten durchführst
  • wie chemische Prozesse analysiert werden
  • wie ein korrektes Versuchsprotokoll geschrieben wird
  • wie organische und anorganische Verbindungen hergestellt werden
  • wie Stoffe getrennt werden
  • welche chemischen Verfahren du für welche Stoffe anwendest

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung
Die Ausbildung findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt.

Ausbildungsdauer
3,5 Jahre, bei guten Noten verkürzbar auf 3 Jahre

Abschlussprüfung
nach 3,5 Jahren vor der zuständigen IHK

Weiterbildung und Karriere

Mit der Ausbildung zum Chemielaboranten stehen dir spannende Weiterbildungsmöglichkeiten offen, mit denen du dich auf einen Bereich spezialisieren kannst. Du kannst dich zum Fachtechniker weiterbilden lassen oder Fachwirt werden. Außerdem gibt es viele Studiengänge, die auf der Ausbildung aufbauen.

Techniker der Fachrichtung Chemietechnik

Als Techniker*in in der Fachrichtung Chemietechnik kannst du dich in verschiedener Weise spezialisieren: Laboratoriumstechnik, Biochemie und Umweltschutz. In der Ausbildung zum Chemielaboranten kannst du herausfinden, ob eine dieser Weiterbildungen etwas für dich ist.

Fach- und Betriebswirt

Wenn du dich mehr für die betriebswirtschaftlichen Bereiche des Berufes interessierst, solltest du über eine Weiterbildung zum Fach- oder Betriebswirt nachdenken.

Studieren

Eine weitere Option ist das Studium. Wenn du deine praktischen Kenntnisse in einen noch größeren theoretischen Zusammenhang setzen möchtest und das (Fach-)Abi hast, kannst du an einer (Fach-)Hochschule oder Uni studieren. Mögliche Studiengänge sind:

  • Chemie
  • Chemieingenieurwesen
  • Biochemie
  • Chemische Biologie

Wo kann ich die Ausbildung zum Chemielaboranten machen?

In der Energie- und Wasserwirtschaft werden Chemielaborant*innen häufig von Versorgungsunternehmen oder Wasserzweckverbänden gesucht und ausgebildet, die ein eigenes Labor haben. Aber es gibt auch einige unabhängige Labore, die Aufträge von anderen Unternehmen bearbeiten.

Diese Unternehmen bilden Chemielaboranten aus

Freie Stellen

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Häufig gestellte Fragen über die Ausbildung als Chemielaborant:in

Was macht ein Chemielaborant?

Chemielaborant:innen arbeiten im Labor und führen chemische Analysen und Versuche durch. Außerdem protokollieren und dokumentieren sie die Versuche und werten die gewonnenen Messdaten aus.

Rechtlich ist zwar kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Unternehmen wünschen sich aber Azubis mit erweitertem Realschulabschluss oder Abitur.

Fertig ausgebildete Chemielaborant:innen verdienen durchschnittlich 41.300 Euro im Jahr. Die Gehaltsspanne reicht dabei von rund 35.000 Euro bis zu 47.000 Euro Brutto-Jahresgehalt.

Chemische Analysen im Labor sind ein extrem wichtiger Kontrollmechanismus in vielen Bereichen. In der Wasserversorgung sind z. B. Analysen des Trinkwassers – unserem wichtigsten Lebensmittel – unverzichtbar. Chemielaborant:innen werden deshalb auch in Zukunft gefragte Fachkräfte sein.

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