Start » Berufe von A - Z » Geomatiker
Ein vielseitiger Beruf, der in der Natur und am Schreibtisch erledigt wird. Du misst mit technischen Werkzeugen Geodaten und wertest sie am PC aus, um Geoinformationssysteme aktuell zu halten.
Auch draußen unterwegs sind Geomatiker:innen bei ihren Messungen. Foto: istockphoto.com/Sturti
Das Wichtigste auf einen Blick
3 Jahre
Mathe, Physik, Informatik
Realschule, (Fach-)Abitur
1.132 Euro
Geomatiker:innen liegen Mathe und räumliches Denken praktisch im Blut. Sie erfassen die digitalen Informationen, die in einem abgesteckten Gebiet mittels GPS und anderen technischen Werkzeugen gemessen werden.
In dem dreijähirgen Ausbildungsberuf lernen Geomatiker, was Geodaten sind, wie sie erfasst und visualisiert werden.
In der Energie- und Wasserwirtschaft arbeiten Geomatiker:innen in Versorgungsunternehmen, um z. B. Netzveränderungen zu erfassen und Netzinformationssysteme zu aktualisieren.
Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Geomatiker als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Geomatiker:innen übernehmen von der Datenerfassung bis hin zum Erstellen neuer digitaler Karten verschiedene Aufgaben. Geodaten sind Informationen auf der Erdoberfläche, die mittels GPS oder anderer technischer Werkzeuge räumlich verortet werden können. Höhenmeter, Straßen und sogar Bäume können als Geodaten erfasst und in eine Karte aufgenommen werden.
Das sind wichtige Daten, wenn es um den Bau von Gebäuden, aber auch das Verlegen von Gas- oder Wasserleitungen geht. Der Beruf des Geomatikers gehört deshalb auch zu den Berufen im Bauwesen.
Bevor Geodaten überhaupt ausgewertet werden können, müssen sie erfasst und miteinander verknüpft werden. Dazu fahren Geomatiker:innen raus in das betreffende Gebiet und nehmen Messungen vor. Wenn alle Daten erfasst sind, geht es zurück ins Büro, um die Daten in den PC zu übertragen. Im Büro müssen nun auch alle notwendigen Unterlagen geprüft werden.
Am PC müssen nun die neu erfassten Geodaten attribuiert werden. Bäumen wird ein bestimmter Wert zu ihrer Eigenschaft vergeben. So können gleiche Bäume einfacher erfasst werden. Eine weitere typische Aufgabe am Computer ist das Aufbereiten und Auswerten der Daten, damit sie auch für Fachfremde verständlich werden.
Wenn alle Daten übertragen wurden, müssen digitale Karten und Geoinformationsdienste aktualisiert werden. Außerdem ein nicht ganz unwichtiger Aspekt: Wenn die Karten gedruckt werden, muss die Druckqualität stimmen, damit alles lesbar ist. Deshalb begutachten Geomatiker:innen vor der Druckfreigabe die Drucktechnik.
Kurz zusammengefasst
Für die Ausbildung zum Geomatiker ist gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein sicheres Verständnis für Mathe wichtig. Außerdem müssen Geomatiker:innen ein gewisses graphisches Geschick bei der Erstellung digitaler Karten und Skizzen mitbringen.
Besonders beim Erfassen der Geo- und Fachdaten arbeiten Geomatiker zusammen mit ihren Teamkollegen, daher solltest du teamfähig sein.
Ein großer Teil der Arbeit eines Geomatikers findet am PC statt: Daten einpflegen, digitale Karten erstellen, Unterlagen prüfen usw. – deswegen solltest du einerseits technikaffin sein und andererseits auch kein Problem mit viel PC-Arbeit haben. Zum Ausgleich folgen auch immer wieder Aufgaben, die im Freien erledigt werden müssen.
Für die Ausbildung zum Geomatiker solltest du mindestens einen Realschulabschluss mitbringen. Einige Unternehmen wünschen sich von ihren Bewerber:innen auch das (Fach-)Abitur.
Hier findest du weitere Ausbildungen mit Realschulabschluss und Berufe mit (Fach-)Abitur.
Kurz zusammengefasst
Das mittlere Gehalt für ausgelernte Geomatiker:innen liegt bei rund 40.000 Euro brutto im Jahr. Damit gehört der Ausbildungsberuf zu den Top 10 der gut bezahlten Berufe in der Energie- und Wasserwirtschaft. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei etwa 3.250 Euro brutto im Monat. Durch Weiterbildungen und Spezialisierungen verbessern sich die Gehaltsaussichten.
Auch schon während der Ausbildung gehört der Beruf der Geomatiker:innen zu den gut bezahlten Ausbildungsberufen der Branche. Im Schnitt können Azubis über alle Ausbildungsjahre hinweg einen Lohn von 1.133 Euro brutto im Monat verdienen. Das ist jedoch abhängig davon, ob in dem Ausbildungsbetrieb nach Tarif vergütet wird oder nicht.
Quelle: BIBB, Stand 2023 und TVAöD, Stand 2024
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 1.038 Euro
2. Lehrjahr: 1.132 Euro
3. Lehrjahr: 1.184 Euro
TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft
1. Lehrjahr: 1.218,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.268,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.314,02 Euro
Gehalt auf einen Blick
Quellen: BIBB 2023, TVAöD, TV-V, gehalt.de, destatis.de – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!
Die Ausbildung zum Geomatiker dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Die Theorie lernst du in der Berufsschule, praktische Erfahrungen sammelst du in deinem Ausbildungsbetrieb.
Nach dem zweiten Ausbildungsjahr folgt eine Zwischenprüfung, in der du deine ersten Erfahrungen als Geomatiker:in unter Beweis stellst. Nach dem dritten Ausbildungsjahr folgt schließlich die Abschlussprüfung. Nach erfolgreichem Bestehen darfst du dich Geomatiker:in nennen.
In der Ausbildung zum Geomatiker lernst du, wie du Geodaten erfasst und diese auf digitale Karten überträgst. Außerdem verknüpfst du die Daten mit Datenbanken und vergleichst bestehende Werte mit neuen. Während deiner Lehrjahre lernst du auch, wie du technische Werkzeuge zur Messung und Software bedienst.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
duale Ausbildung
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach 2. Lehrjahr, Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung
Geomatiker:innen können in verschiedenen Bereichen arbeiten: Möglich wären Dienststellen des Vermessungs-, Kataster- und Geoinformationswesens im öffentlichen Dienst oder in Verlagen und Betrieben der Kartografie oder in Unternehmen der Fernerkundung.
Nach erfolgreichem Bestehen deiner Abschlussprüfung, stehen dir aufgrund des Fachkräftemangels in der Branche alle Türen offen. Du hast gute Karrierechancen und kannst durch Weiterbildung deine Expertise vertiefen.
Wenn du dich besonders für geologische und geoinformationstechnische Aspekte deiner Ausbildung interessiert hast, bietet sich die Weiterbildung zum Geologietechniker an. Du führst Untersuchungen am Boden durch und vertiefst deine geologischen Kenntnisse im Bereich Hydrologie und Ingenieurwesen.
Wenn dein Steckenpferd eher das Planen und Organisieren von Untersuchungsarbeiten und vermessungstechnischen Aufgaben ist, dann solltest du dich zum Vermessungstechniker qualifizieren.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kannst du auch den Weg zur Uni einschlagen und dort deinen Bachelor und Master machen. Mögliche Studiengänge sind: