Vermessungstechniker – Ausbildung und Beruf

Als Vermessungstechniker bist du vor Ort für Vermessungen zuständig und verarbeitest bzw. visualisierst anschließend die gewonnenen Daten am Computer. Dabei erstellst oder aktualisierst du Pläne, Karten, Kataster o. Ä.

Frau mit blauem Helm bei Vermessungsarbeiten

Messungen auf dem freien Gelände gehören zum Arbeitsalltag. Foto: istockphoto.com/sturti

Vermessungstechniker:in

Das Wichtigste auf einen Blick

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Physik, Geographie

empfohlener Schulabschluss

Realschulabschluss

Ø Ausbildungsgehalt

1.077 Euro

Vermessungstechniker – ein Beruf zwischen Natur und Büro

Vermessungstechniker:innen sind in der Natur und im Büro zu Hause. Sie kombinieren räumliches Denken und mathematische Fertigkeiten, um Gelände und Grundstücke zu vermessen. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre und gehört in der Energie- und Wasserwirtschaft zu den Top 10 der gut bezahlten Ausbildungsberufe mit Realschulabschluss.

Der Vermessungstechniker ist ein Beruf aus dem Bauwesen. In der Energie- und Wasserwirtschaft arbeiten Vermessungstechniker:innen häufig in Planungsbüros oder Landesvermessungsämtern. Sie werden meist für konkrete Projekte, z. B. wenn auf einem Gelände Rohre verlegt werden, hinzugezogen und unterstützen die Bauunternehmen. Größere Bauunternehmen haben manchmal sogar eigene Abteilungen, in denen Vermessungstechniker:innen mit Bauzeichner:innen und Geomatiker:innen zusammenarbeiten.

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Welche Aufgaben hat ein Vermessungstechniker?

Vermessungstechniker:innen ermitteln Daten für Bauvorhaben, damit Bauzeichnungen und Pläne für Gebäude erstellt werden können. Dazu gleichen sie frühere Messergebnisse mit den neuen Daten ab, um Messfehler auszuschließen.

Abstecken & Vermessen

Vermessungstechniker:innen arbeiten bei Vermessungen oft gemeinsam mit anderen in einer Messtruppe. Gemeinsam stecken sie das Gelände ab, was vermessen werden soll. Da es bei Vermessungen auf den Millimeter genau ankommt, ist höchste Präzision und Konzentration bei der Arbeit auf dem Gelände und der Übertragung der Daten in den PC gefragt.

Die Messungen führst du mit „normalem“ Werkzeug, aber auch mit modernen technischen Messverfahren mittels GPS, Laser und Satelliten durch.

Erfassen & Auswerten

Sobald die Vermessungstechniker:innen alle Messungen durchgeführt haben, geht es zurück ins Büro. Dort werden die Daten in den PC übertragen und ausgewertet. Frühere Messergebnisse werden mit den neuen Daten verglichen und Änderungen festgehalten. Messdaten, die bisher gefehlt haben, können so vervollständigt werden.

Überprüfen & Speichern

Auf Grundlage der Geodaten, die nun im PC erfasst sind, können die Planungsunterlagen für Bauvorhaben erstellt werden. Damit lässt sich beispielsweise der Wert eines Grundstückes ermitteln, wenn es um die Kostenkalkulation für das Bauvorhaben geht.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Vermessungstechniker:in im Überblick

Abstecken & Vermessen

  • Gelände abstecken

  • Baugelände, Grundstücke, Berge vermessen

  • technische Vermessungen durchführen

  • Messergebnisse abgleichen

  • in einer Messtruppe arbeiten

Erfassen & Auswerten

  • Geodaten erfassen

  • Messergebnisse in PC übertragen

  • Daten auswerten

Überprüfen & Speichern

  • Messergebnisse überprüfen

  • Daten für das Bauvorhaben weiterverarbeiten

  • Planungsunterlagen erstellen

  • Wert von Grundstücken ermitteln

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Vermessungstechniker

Wesentlich für die Ausbildung ist deine Bereitschaft sowohl draußen bei jedem Wetter zu arbeiten als auch im Büro viele Stunden vor dem PC zu verbringen. Außerdem solltest du gute Fähigkeiten in Mathe, Physik und Geographie mitbringen, um die Messungen korrekt durchführen zu können. Wichtig ist deine präzise und sorgfältige Arbeitsweise – sowohl beim Abstecken & Messen als auch später bei der Übertragung der Daten in den PC.

Empfohlener Schulabschluss

Für die Ausbildung zum Vermessungstechniker solltest du mindestens einen Realschulabschluss mitbringen.

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn

Gehalt: Was verdient ein Vermessungstechniker?

Vermessungstechniker:innen starten mit einem Einstiegsgehalt von rund 26.100 Euro brutto im Jahr. Das sind ungefähr 2.100 Euro brutto im Monat. Mit wachsender Erfahrung steigt auch das Gehalt des Vermessungstechnikers. Der Durchschnitt liegt hier bei 35.500 Euro brutto im Jahr.

Gehalt in der Ausbildung

Angehende Vermessungstechniker:innen können während der Ausbildung mit einem Durchschnittsgehalt von 1.077 Euro brutto im Monat rechnen. Das Besondere an der Ausbildung: Im Gegensatz zu den meisten anderen Ausbildungsberufen gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland keinen Unterschied bei der tariflichen Vergütung.

Ausbildungsvergütung im Überblick

Quelle: BIBB, Stand 2021, TVAöD, Stand 2022

deutschlandweit

1. Lehrjahr: 1.040 Euro
2. Lehrjahr: 1.092 Euro
3. Lehrjahr: 1.140 Euro

TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft

1. Lehrjahr: 1.068,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.118,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.164,02 Euro

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Vermessungstechniker:innen in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)

1. Lehrjahr
1.040 – 1.068 €
2. Lehrjahr
1.092 € – 1.118 €
3. Lehrjahr
1.140 € – 1.164 €
Einstiegsgehalt
2.108 € – 2.166 €
mit Berufserfahrung:
2.566 € – 2.851 €
im Öffentlichen Dienst nach TV-V
3.302 € – 3.979 €

Quellen: BIBB 2021, TVAöD, TV-V, gehalt.de und StepStone – Stand 2022. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

Inhalte und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Vermessungstechniker dauert drei Jahre und kann dual absolviert werden. Das bedeutet, dass die Azubis theoretische Ausbildungsinhalte in der Berufsschule und praxisbezogene Inhalte im Ausbildungsbetrieb lernen.

Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahrs findet eine Zwischenprüfung statt, in der die grundlegenden Qualifikationen überprüft werden. Nach dem dritten Ausbildungsjahr folgt dann die Abschlussprüfung.

Das lernst du in der Ausbildung

Während der Ausbildung lernst du verschiedene Methoden zur Raumbestimmung und natürlich zur Vermessung kennen.  Außerdem erfährst du, wie du die ermittelten Geodaten überprüfst und in eine graphische Darstellung bringst.

Du wirst ebenfalls mit den Bauordnungs- und planungsrechtlichen Gesetzen vertraut gemacht, die du bei deinen Aufträgen beachten musst.

Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:

  • wie du aus Geodaten mehrdimensionale Modelle entwickelst.
  • wie du Geoinfomationssysteme verwaltest.
  • wie du Bodenschätzungen unterscheidest.
  • wie du Planungsgeometrien bei deinen Vermessungen berücksichtigst.

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt


Ausbildungsdauer

3 Jahre


Abschlussprüfung

Zwischenprüfung zu Beginn des 2. Lehrjahrs
Abschlussprüfung nach dem 3. Lehrjahr

Wo kann ich die Ausbildung zum Vermessungstechniker machen?

Vermessungstechniker:innen stehen verschiedene Unternehmen offen. Sie können z. B. in einem Ingenieurbüro arbeiten, beim Landesvermessungsamt oder direkt bei großen Bauunternehmen, die eine eigene Planungsabteilung haben.

Diese Unternehmen bilden Vermessungstechniker:innen aus

Weiterbildungsmöglichkeiten für Vermessungstechniker

Als Vermessungstechniker:in stehen dir viele Spezialisierungen und Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Damit kannst du nicht nur dein Wissen auf einem Fachgebiet vertiefen, sondern es springt meist auch eine schöne Gehaltserhöhung dabei heraus.

Spezialisierungen

Je nachdem welcher Bereich der Ausbildung dir am besten gefällt, kannst du zwischen folgenden Spezialisierungen wählen:

  • Bergvermessung
  • Geographie
  • Geologie
  • Kartografie
  • Liegenschaftsverwaltung

Techniker – Fachbereich Geologietechnik

Geologietechniker:innen beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Mineralien und Gesteinen. Sie entnehmen Proben und überprüfen diese im Labor, erstellen geologische Karten und stellen auf dieser Grundlage Gutachten zu einem Gelände oder Grundstück aus.

Ein Studium beginnen

Wenn du eine Hochschulzugangsberechtigung hast, kannst du dich auch durch ein Studium weiterbilden. Mögliche Studiengänge sind:

  • Vermessungstechnik

  • Geoinformationswesen

  • Ingenieurswesen

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