Kanalbauer – Ausbildung und Beruf

Du suchst einen gut bezahlten Beruf mit Zukunft und Verantwortung? Dann haben wir hier einen Job für dich, der dir bisher vielleicht entgangen ist – denn er findet zu einem großen Teil unter der Erde statt. Mit einer Ausbildung zum Kanalbauer kannst du lernen, wie unser unterirdisches Abwassersystem funktioniert und wie die dazugehörigen Kanäle ausgebaut und instand gehalten werden.

Mann untersucht große Pipeline

Als Kanalbauer:in bist du viel in Rohren und unter der Erde unterwegs. Foto: istockphoto.com/tolgart

Kanalbauer:in

Das Wichtigste auf einen Blick

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Physik

empfohlener Schulabschluss

mindestens Hauptschulabschluss

Ø Ausbildungsgehalt

1.074 Euro

Kanalbauer – das Rückgrat unserer Infrastruktur

Was wären unsere Städte ohne eine funktionsfähige Kanalisation? Kanalbauer:innen sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Untergrund, also dafür, dass die großen Mengen an täglich verbrauchtem Wasser fachgerecht abgeleitet werden können. Als Rückgrat unserer Infrastruktur bauen und sanieren sie das Abwassersystem, welches sich unter unseren Füßen befindet.

Von großen Baumaschinen über präzise Vermessungsgeräte bis hin zu Kanalrobotern. Als Experte des Leitungsbaus verbindest du in diesem Job hochmoderne Technik mit körperlicher Arbeit. Egal ob meterstarker Beton oder leichter Kunststoff – als ausgebildete Fachkraft kannst du mit jedem Material umgehen. Kanalbauer:innen heben Schächte aus, verlegen Rohre und installieren Leitungen vom kleinen Hausanschluss bis hin zu großen Abwassersammlern.

Factsheet zum Beruf downloaden

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Welche Aufgaben hat ein Kanalbauer?

Kanalbauer:innen kümmern sich darum, dass Wasser und Abwasser unter unseren Füßen von A nach B kommen. Sie graben sich unter die Erde, um Kanalschächte auszubauen und verlegen die Rohre.

Planung und Vorbereitung

Bevor das eigentliche Kanalsystem installiert werden kann, muss die zugehörige Baustelle geplant, gesichert und vorbereitet werden. Das Ausmessen der entsprechenden Strecken erfordert höchste Genauigkeit.

Herstellung und Montage

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem eigentlichen Kanalbau. Dazu müssen zunächst Kanalschächte ausgegraben und gesichert werden. Anschließend können die großen (oder kleinen) Rohre in den Schacht abgelassen werden und an das bestehende Abwassersystem montiert werden. Ein Kanalbauer verbindet hier schweres Gerät mit höchster Präzision.

Die Energie- und Wasserwirtschaft ist ohne Kanalbauer:innen nicht denkbar, weshalb dieser Beruf definitiv zu den Berufen mit Zukunft gehört!

Prüfung und Sanierung

Nicht immer müssen direkt neue Leitungen gebaut werden. Ebenso gehört die Instandhaltung des bestehenden Abwassersystems zu den Aufgaben eines Kanalbauers. Die Kanäle müssen regelmäßig gecheckt, gereinigt und korrosionsfrei gehalten werden. Ebenso gibt es Sanierungsoptionen von innen mit Kunststoffschläuchen, sogenannten Inlinern.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Kanalbauer:in im Überblick

Planung & Vorbereitung

  • Vermessen der Arbeitsstrecke

  • Sichern der Baustelle

  • Transport von Maschinen und Geräten

  • Bereitstellung des nötigen Materials

Herstellung & Montage

  • Gräben und Gruben ausschachten und sichern

  • Rohre verlegen

  • Anschlüsse herstellen

  • Dichtigkeit prüfen

  • Gelände wiederherstellen

Störungs- & Bereitschaftsdienst

  • Überprüfung der Kanalisation

  • Reinigung von Leitungen und Schächten

  • Korrosionsschutz durchführen

  • Einzug von Inlinern

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Kanalbauer

Als Kanalbauer:in sind handwerkliches Geschick und ein sicherer Umgang mit Maschinen, Werkstoffen und Baumaterialien essenziell. Fitness und Belastbarkeit sind ebenfalls sehr wichtig, da du den ganzen Tag körperliche Arbeit verrichtest. Das Gleiche gilt für Sorgfalt und Präzision – beim Abdichten von Wasserleitungen dürfen schließlich keine Fehler passieren.

Der Beruf bringt es mit sich, viel Zeit unterirdisch und teilweise auch in beengten Verhältnissen zu verbringen – das darf für dich kein Problem darstellen. Außerdem solltest du dich für Technik interessieren und sowohl allein als auch im Team mit anderen Fachkräften arbeiten können. Eine strukturierte Arbeitsweise und das Halten an eine festgelegte Organisation sind ebenfalls wichtig, damit die Bauvorhaben zeitlich sauber ablaufen können.

Empfohlener Schulabschluss

Für die Ausbildung zum Kanalbauer solltest du mindestens einen Hauptschulabschluss haben. 

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn du

Gehalt: Was verdient ein Kanalbauer?

Kanalbauer:innen verdienen im Schnitt nach der Ausbildung rund 33.000 Euro brutto im Jahr. Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich auch die Vergütung, sodass erfahrene Fachkräfte durchschnittlich bis zu 36.000 Euro verdienen können.

Gehalt in der Ausbildung

Während der Ausbildung liegt das durchschnittliche Gehalt über alle Ausbildungsjahre hinweg bei rund 1.074 Euro brutto im Monat. Die Ausbildungsvergütung steigt mit deinen Fähigkeiten von Jahr zu Jahr.

Damit gehört der Beruf zu den Top 6 der gut bezahlten Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss.

Ausbildungsvergütung im Überblick

Quelle: BIBB, Stand 2021 und TVAöD, Stand 2022

Westdeutschland

1. Lehrjahr: 920 Euro
2. Lehrjahr: 1.120 Euro
3. Lehrjahr: 1.270 Euro

Ostdeutschland

1. Lehrjahr: 855 Euro
2. Lehrjahr: 960 Euro
3. Lehrjahr: 1.070 Euro

TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft

1. Lehrjahr: 1.068,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.118,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.164,02 Euro

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Kanalbauer:innen in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)

1. Lehrjahr
855 € – 1.068 €
2. Lehrjahr
960 € – 1.120 €
3. Lehrjahr
1.070 € – 1.270 €
Einstiegsgehalt
1.800 € – 2.400 €
mit Berufserfahrung:
2.560 € – 3.290 €
im Öffentlichen Dienst nach TV-V
2.878 € – 3.691 €

Quellen: BIBB 2021, TVAöD, TV-V, gehalt.de – Stand 2022. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

Das lernst du in der Ausbildung

Während der Ausbildung lernst du, wie du Baugeräte und -maschinen bedienst, um Baugruben auszuheben und auszubauen. Außerdem lernst du Baustellen abzusichern, wie du Einstiegsschächte installierst und Vorkehrungen zur Sicherung der Baugrube triffst.

Ein wichtiger Bestandteil sind außerdem die Grundlagen des Umweltschutzes, die in dem Beruf eine wichtige Rolle spielen.

Kurz zusammengefasst

Ausbildungsinhalte im Überblick

Planen & Umsetzen

Betonverarbeitung

Sicherheitsmaßnahmen

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung zum Kanalbauer dauert 3 Jahre. Die Ausbildung ist dual aufgebaut, sodass ein Teil der Ausbildung in der Berufsschule stattfindet und der Praxisteil im Wesentlichen im Ausbildungsbetrieb gelehrt wird. Nach dem ersten Ausbildungsjahr gibt es eine Zwischenprüfung, gefolgt von einer weiteren Prüfung nach dem zweiten Ausbildungsjahr. Am Ende der Ausbildung folgt die Abschlussprüfung.

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung

Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt


Ausbildungsdauer

3 Jahre


Abschlussprüfung

Dreiteilige Abschlussprüfung: Teil 1 nach dem 1. Lehrjahr, Teil 2 am Ende des 2. Ausbildungsjahres, Teil 3 zum Abschluss der Ausbildung

Wo kann ich die Ausbildung zum Kanalbauer machen?

Die Ausbildung zum Kanalbauer kannst du bei Tiefbauunternehmen, in der Abwasserwirtschaft oder bei Bauämtern machen.

Diese Unternehmen bilden Kanalbauer:innen aus

Weiterbildung und Aufstieg nach der Ausbildung zum Kanalbauer

Mit der Ausbildung zum Kanalbauer in der Tasche kannst du verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Meisterweiterbildung Polier Tiefbau

Wenn du selbst als Ausbilder:in tätig sein möchtest, ist die Weiterbildung zum Meister der erste Schritt. Du übernimmst Führungs- und Personalverantwortung und bist Ansprechpartner:in für Fachaufgaben.

Techniker mit Fachrichtung Bautechnik

Wenn dich mehr die technische Seite deines Berufes interessiert und du dein Wissen vertiefen möchtest, ist die Qualifizierung zum Techniker der Fachrichtung Bautechnik die richtige Wahl.

Ein Studium beginnen

Wenn du die Zugangsvoraussetzungen für ein Studium erfüllst, bietet sich auch ein (Fach-)Studium an einer (Fach-)Hochschule oder Universität an. Mögliche Studiengänge sind:

  • Bauingenieurwesen
  • Abfall- und Entsorgungstechnik

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