Rohrleitungsbauer sind gefragte und gut ausgebildete Fachkräfte, die unsere Grundversorgung mit Gas, Wasser, Fernwärme und Strom sichern. Die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer ist überdurchschnittlich vergütet, bietet extrem gute Jobperspektiven und beste Aufstiegschancen, z. B. zum Meister.
Das Wichtigste auf einen Blick
Als Rohrleitungsbauer sicherst du die Grundversorgung mit Strom, Wasser, Gas, Daten und Fernwärme. Du verschweißt Rohre, verlegst diese und kümmerst dich um die Wartung der Rohrleitungen. Der krisensichere Job im Bauwesen und Handwerk bietet dir nach der Ausbildung vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.
3 Jahre
Interesse an Technik und Maschinen und handwerkliches Geschick
1.208 Euro
Hauptschulabschluss
Der Rohrleitungsbauer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Bauwesen und im Handwerk. Rohrleitungsbauer*innen bauen und verlegen Rohre, in denen Trinkwasser, Gas, Fernwärme, Strom oder Daten transportiert werden. Manchmal wird der Rohrleitungsbauer auch als Rohrleger bezeichnet. Der Beruf ist sehr krisensicher, denn kannst du dir vorstellen, dass wir einmal ohne Wasser oder Wärme auskommen werden? Wir auch nicht, und deshalb gehört der Rohrleitungsbauer definitiv zu den Berufen mit Zukunft.
Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.
Rohrleitungsbauer*innen sind für den Bau, die Reparatur und die Wartung von Rohrleitungen zuständig. Das können Rohre von wenigen Metern Länge bis hin zu mehrere Kilometer lange Rohrleitungen sein. In manchen Bereichen, z. B. im Pipelinebau, haben die Rohre auch mal einen Durchmesser von 2 Metern!
Auch die Größe der Baustellen variiert, vom Hausanschluss, den man innerhalb eines Tages baut, bis hin zur Großbaustelle, wenn ganze Straßen oder mehrere Hundert Haushalte mit Gas, Wasser oder Strom versorgt werden. Das Schöne ist in jedem Fall, dass du am Ende des Tages immer siehst, was du gemacht hast und stolz darauf sein kannst.
Mir persönlich gefällt einfach das Arbeitsklima auf der Baustelle, man versteht sich untereinander. Ich glaube, das ist im Bau generell so, dass man ein – ich sag mal – relativ lockeres Arbeitsklima hat.
Luca Möhlmeyer
Rohrleitungsbauer bei der Köster GmbH
Für viele der Arbeiten ist äußerste Präzision und gutes Augenmaß nötig, wenn du z. B. zwei Rohrteile absolut lückenlos miteinander verschweißt oder Wartungsarbeiten an in Betrieb befindlichen Gasleitungen vornimmst. Wichtige Arbeitsgeräte für den Rohrleitungsbauer sind Schweißgerät, Schippe und Spaten. Aber auch das Bedienen von Radlagern und Baggern gehört zu den wesentlichen Aufgaben. Die brauchst du z. B. für das Ausheben von Rohrgräben.
Kurz zusammengefasst
Der Youtuber Tomatolix hat einen Tag lang einen Rohrleitungsbauer bei der Arbeit begleitet.
Hier berichten Rohrleitungsbauer von ihrer Ausbildung und aus ihrem Arbeitsalltag.
Wenn du Rohrleitungsbauer*in werden möchtest, solltest du auf jeden Fall Interesse an Technik und Maschinen haben.
Für viele der Arbeiten, wie z. B. eine Rohrsanierung oder für Wartungs- und Reparaturmaßnahmen, brauchst du auf jeden Fall handwerkliches Geschick. Eine gute Beobachtungsgabe ist wichtig, um beispielsweise Korrosionsschäden an einer Leitung zu erkennen.
Wer Rohrleitungsbauer werden möchte, muss nicht schon vor der Ausbildung handwerklich geschickt sein. Das lernt man schon während der Ausbildung.
Nils Regente
Rohrleitungsbauer bei den Mindener Stadtwerken
Für andere Aufgaben, z. B. das Berechnen von Leitungsdrücken, ist Grundwissen in Mathematik sehr hilfreich. Weil du es mit dem Lebensmittel Wasser und auch mal mit Gas zu tun hast, solltest du außerdem immer aufmerksam, ruhig und konzentriert arbeiten. Das gilt auch beim Schweißen, einer häufigen Tätigkeit des Rohrleitungsbauers.
Grundvoraussetzung für die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer ist mindestens der Hauptschulabschluss. Viele Azubis haben aber auch einen Realschulabschluss.
Man muss auf jeden Fall zusehen, dass man gut improvisieren kann. Es läuft nicht immer alles nach Plan.
Dustin Kinastowski
Rohrleitungsbauer bei der Peters Rohrleitungsbau GmbH
Hier findest du weitere Berufe mit Hauptschulabschluss.
Kurz zusammengefasst
Im Durchschnitt verdient ein Rohrleitungsbauer zwischen 2.800 Euro und 3.700 Euro brutto monatlich. Das Jahresgehalt eines Rohrleitungsbauers liegt bei durchschnittlich 42.000 Euro brutto.
Deine Verdienstmöglichkeiten steigen mit zunehmender Berufserfahrung. Auch durch verschiedene Weiterbildungen nach der Ausbildung kann das Gehalt weiter steigen.
Die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer gehört zu den bestvergüteten Ausbildungen überhaupt. Sowohl in den Top 10 der gut bezahlten Berufe mit Realschulabschluss als auch in den Top 6 der gut bezahlten Berufe mit Hauptschulabschluss belegt das Azubi-Gehalt des Rohrleitungsbauers den 1. Platz. Die Höhe des Gehalts schwankt jedoch je nach Unternehmen und Bundesland.
Quelle: BIBB, Stand 2023 und TVAöD, Stand 2024. Angegeben ist immer das Bruttogehalt. Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten.
durchschnittliche Ausbildungsvergütung
1. Lehrjahr: 920 bis 1.010 Euro
2. Lehrjahr: 1.094 bis 1.234 Euro
3. Lehrjahr: 1.277 bis 1.447 Euro
TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft
1. Lehrjahr: 1.218,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.268,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.314,02 Euro
Gehalt auf einen Blick
Quellen: BIBB 2023, TVAöD, TV-V, Stepstone, destatis.de – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten.
In der Serie „Lohnt sich das?“ hat der Bayerische Rundfunk den Beruf des Rohrleitungsbauers unter die Lupe genommen.
Die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer dauert drei Jahre und gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. Die praktische Ausbildung findet dabei immer auf Baustellen vor Ort und in überbetrieblichen Ausbildungsstätten statt. Für die theoretische Ausbildung besuchst du die Berufsschule.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, erst die zweijährige Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter zu machen. Nach Bestehen der Tiefbaufacharbeiterprüfung kann man dann noch ein drittes Lehrjahr zum Rohrleitungsbauer anhängen.
duale Ausbildung
praktische Ausbildung im Betrieb und in überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Theorie in der Berufsschule
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Abschlussprüfung
Gesellenprüfung nach 3 Jahren
In der Ausbildung lernst du alle nötigen Techniken und Fähigkeiten, um die Aufgaben des Rohrleitungsbauers erfüllen zu können. Dazu gehört u. a.:
Der Tag ist gefüllt mit verschiedenen Unterrichtseinheiten, um die Grundlagen der technischen und handwerklichen Arbeit im Bauwesen kennenzulernen. Dazu gehören Lehrgänge, wie man einen Bagger oder Radlader fährt, aber auch ganz allgemein die Bedienung von Maschinen und Werkzeugen, die auf der Baustelle genutzt werden.
Ben Röthemeier
Rohrleitungsbauer bei den Mindener Stadtwerken
Mario Jahn ist Geschäftsführer der rbv GmbH, einer Bildungsgesellschaft des Rohrleitungsbauverbandes e. V.
Wie ist die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer aufgebaut?
Die sogenannte Stufenausbildung dauert in der Regel drei Jahre und endet mit der Abschlussprüfung. Die erste Stufe dauert zwei Jahre und dient der beruflichen Grund- und Fachausbildung. Sie schließt mit einer Zwischenprüfung ab. Mit der bestandenen Zwischenprüfung erlangen die Azubis gleichzeitig ihren Abschluss als Tiefbaufacharbeiter. Das ist bereits ein vollwertiger Berufsabschluss. In der zweiten Stufe, einem weiteren Azubi-Jahr, wird dann die Spezialisierung zum Rohrleitungsbauer vollzogen.
Die Ausbildung am Bau findet in der Berufsschule und im Betrieb statt. Damit die Auszubildenden alles lernen, was für den Beruf wichtig ist, verbringen sie einen Teil ihrer Ausbildung in einem überbetrieblichen Ausbildungszentrum. Dort werden sie mit anderen Azubis in der Praxis ausgebildet und auf die Abschlussprüfung vorbereitet.
Welche Chancen haben Rohrleitungsbauer auf dem Arbeitsmarkt?
Kurz und knapp: unglaublich gute Chancen und das sogar auf mittel- und langfristige Sicht! Denn die Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte, um in der Erneuerung, dem Ausbau und der Rehabilitation der Leitungsnetz-Infrastruktur hinterherzukommen.
Wie haben sich die Tätigkeiten des Rohrleitungsbauers und das Berufsbild in den letzten Jahren verändert?
Hier hat es sehr viele Veränderungen gegeben, die den Beruf im Umgang mit vielseitiger Technik richtig attraktiv machen. Die Digitalisierung in Verbindung mit handwerklichen Fähigkeiten läuft hier sehr eng ineinander. Von modernen grabenlosen Bauweisen wie Spülbohrungen und Apps zum Vermessen von Leitungssystemen. Natürlich dürfen auch entsprechende Bauschienen nicht fehlen, die zum Standard zählen.
Weil der Beruf immer vielseitiger und moderner wird, haben wir seitens des rbv eine Umbenennung der Berufsbezeichnung angestrebt, die viel besser zu der Arbeit passt. Denn schon lange sind die Leitungsbaufirmen auch mit Fernwärmeleitungen, Stromkabeln und Glasfaserverlegung beschäftigt. Vermutlich wird der Beruf des Rohrleitungsbauers in zwei bis drei Jahren „Leitungsbauer für Infrastrukturtechnik“ heißen. Das wird den wichtigen Aufgaben in unserem Versorgungsnetz viel besser gerecht.
Nach der Ausbildung hast du verschiedene Möglichkeiten, dich zu spezialisieren oder weiter zu qualifizieren, um Führungspositionen zu übernehmen. Als Vorarbeiter*in oder Polier*in übernimmst du z. B. in Zusammenarbeit mit der Bauleitung die organisatorische Abwicklung von Baustellen und die fachliche Führung von Kolonnen mit mehreren Mitarbeiter*innen.
Rohrleitungsbauarbeiten übernehme ich dabei meist selbst, zudem steuere ich in Verbindung mit der Bauleitung und der Disposition die Arbeiten mit den Baggern, Radladern sowie den benötigten Lkw und Materialien.
Maik Schulz
Kolonnenführer / Vorarbeiter bei FRIEDRICH VORWERK
Noch mehr Möglichkeiten bietet dir die Weiterbildung zum Rohrnetzmeister. Als Meister*in übernimmst du die Gesamtverantwortung für Maßnahmen in Rohrleitungsnetzen und achtest dabei darauf, dass wirtschaftliche und technische Vorgaben eingehalten werden. Wenn dir das immer noch nicht reicht:
Typische Arbeitgeber für Rohrleitungsbauer*innen sind Tiefbauunternehmen, Rohrleitungsbaufirmen oder Ingenieurbüros, die Rohrleitungen z. B. im Auftrag für ein Versorgungsunternehmen verlegen.
Rohrleitungsbauer*innen werden aber auch von Stadtwerken oder Wasser- und Energie-Versorgungsunternehmen gesucht. Viele dieser Unternehmen bilden auch selbst aus.