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Bauzeichner - Ausbildung und Beruf
Schon als Kind hast du gerne Skizzen erstellt und warst mit Lineal und Zirkel unterwegs, um detailgetreue Zeichnungen zu erstellen? Dich interessiert, wie Gebäude und sogar ganze Städte geplant werden? Dann solltest du jetzt weiterlesen, um mehr über die Ausbildung zum Bauzeichner zu erfahren.
Das erfährst du hier über den Beruf
Bauzeichner
Ausbildungsdauer
3 Jahre
empfohlener Schulabschluss
Realschule, (Fach-)Abitur
wichtige Schulfächer
Mathe, Physik
Ø Ausbildungsgehalt
892 Euro
Bauzeichner - messen, berechnen, zeichnen
Bauzeichner:innen erstellen technisch präzise Zeichnungen, auf deren Grundlage Brunnen gebaut, Rohrleitungen verlegt oder ganze Versorgungswerke errichtet werden. Im dritten Ausbildungsjahr können sich Bauzeichner auf Ingenieur-, Hoch- oder Tiefbau spezialisieren.
In der Energie- und Wasserwirtschaft werden Bauzeichner benötigt, um Baugelände auszumessen und technische Zeichnungen für das Versorgungsnetz sowie Werke und Gebäude für die Wasser- oder Energieversorgung zu erstellen.
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Die Informationen über die Ausbildung zum Bauzeichner gebündelt zum downloaden.
Aufgaben: Was macht ein Bauzeichner?
Bauzeichner sind mehr als nur kreative Köpfe – sie sind die rechte Hand der Architekten und gestalten die Infrastruktur von Städten. Je nach Spezialgebiet arbeiten sie an Bauaufträgen für den Tief-, Hoch- oder Ingenieurbau mit.
Baustelle besichtigen
Müssen auf einem Gelände neue Rohrleitungen verlegt oder ausgetauscht werden, führt der Weg der Bauzeichner:innen auf die Baustelle. Sie kennen zwar schon den groben Entwurf des Architekten und ein paar weitere Eckdaten, aber die präzisen Zahlen fehlen. Daher besuchen sie die Baustellen, vermessen das Gelände und fertigen eine eigene Skizze an.
Außerdem wird mithilfe der Angaben des Architekten auch der Baustoffbedarf geplant und eine Stückliste des Materials erstellt.
Berechnungen durchführen
Hat der Bauzeichner alle Messungen durchgeführt und einen Entwurf der Baustelle gezeichnet, geht es für den Bauzeichner zurück an seinen Hauptarbeitsplatz: den PC. Dort führt er Berechnungen durch und fertigt mittels einer Software eine maßstabsgetreue Zeichnung des Bauvorhabens an.
Bauplan (kenn-)zeichnen
Auch wenn der Beruf zunächst nach viel kreativer Arbeit klingt, ist es das eher weniger. Die bautechnischen Zeichnungen werden am PC mit CAD-Programmen erstellt. Das sind Softwares, um Bauwerke rechnergestützt zu konstruieren. Außerdem können damit statische Rechnungen durchgeführt werden, um die Sicherheit des Bauwerkes zu sichern und Einstürze zu verhindern.
Eine fehlende oder falsche Zahl kann auf der Baustelle zu großen Schwierigkeiten führen. Daher muss der Bauzeichner wichtige Zahlen und Berechnungen für die Ausführung auf dem Bauplan vermerken.
Deine Aufgaben als Bauzeichner im Überblick
Planen & Begutachten
- Baustelle begutachten
- Materialbedarf planen
- Arbeitsabläufe planen
- Fotos der Baustelle machen
- Fortschritte auf der Baustelle beobachten
Vermessen & Berechnen
- Baustelle vermessen
- Berechnungen zur Statik und Bauweise durchführen
- Unterlagen, Berechnungen und Abrechnungen bearbeiten
Zeichnen & Konstruieren
- grobe Skizze der Baustelle erstellen
- präzise Zeichnung am PC erstellen
- Baupläne mit Zahlen und Notizen ergänzen
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Bauzeichner
Für die Ausbildung zum Bauzeichner ist mehr als nur zeichnerisches Talent wichtig. Du brauchst ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, um eine präzise Skizze anzufertigen. Außerdem solltest du ein gutes Verständnis für Mathe und Physik mitbringen, um Berechnungen durchzuführen und den richtigen Baustoff auszuwählen.
Dein Büro ist dein Arbeitsort und dein PC dein wichtigstes Arbeitsmittel. Deshalb solltest du mit Technik umgehen können. Präzises und sorgfältiges Arbeiten sind genauso wichtig, wenn du Zeichnungen erstellst und Vermessungen durchführst.
Der Beruf passt zu dir, wenn du:
- mindestens den Realschulabschluss hast
- gutes Verständnis für Mathe und Physik hast
- gerne technisch am PC arbeitest
- gerne Skizzen am PC oder Tablet erstellst
- lieber im Büro arbeiten möchtest
- zuverlässig und präzise arbeitest
- organisiert bist
- ein Teamplayer bist
- kommunikativ bist
- dir Ausflüge auf Baustellen nichts ausmachen
Gehalt: Wieviel verdient ein Bauzeichner?
Neben der passenden Ausbildung spielt auch das Gehalt eine wichtige Rolle. Schließlich willst du dir auch mal was gönnen. Viele Unternehmen vergüten nach Tarif. Informiere dich am besten bei den Unternehmen wegen der Vergütung. Sie können dir die beste Auskunft geben.
Bauzeichner fangen in der Ausbildung klein an, können aber als ausgelernte Kraft mit einem Gehalt von rund 32.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Durch Weiterbildungen kann das Gehalt gesteigert werden.
*Quelle: gehalt.de, StepStone, Stand 2022
Gehalt und Verdienst in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)
1. Ausbildungsjahr: 674 € – 717 €
2. Ausbildungsjahr: 840 € – 885 €
3. Ausbildungsjahr: 995 € – 1.041 €
Einstiegsgehalt: 2.000 € – 2.500 €
mit Berufserfahrung: 2.500 € – 2.800 €
Gehalt in der Ausbildung
Wie in den meisten Ausbildungsberufen wird die Ausbildung zum Bauzeichner gestaffelt vergütet. Das bedeutet, du verdienst mit jedem Ausbildungsjahr mehr. Im Durchschnitt verdienst du während der Ausbildung 892 Euro brutto im Monat. Das ist aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und hängt auch davon ab, in welchem Unternehmen du deine Ausbildung machst.
*Quelle: BIBB 2020, TVaÖD 2022
Ausbildungsvergütung im Überblick:
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 717 Euro
2. Lehrjahr: 885 Euro
3. Lehrjahr: 1.041 Euro
Ostdeutschland
1. Lehrjahr: 674 Euro
2. Lehrjahr: 840 Euro
3. Lehrjahr: 995 Euro
Quelle: BIBB 2021
TVaÖD
1. Lehrjahr: 1.068 Euro
2. Lehrjahr: 1.118 Euro
3. Lehrjahr: 1.164 Euro
Quelle: TVaÖD, Stand 2022
Der Beruf als Bauzeichnerin ist
vielseitig
- du übernimmst verschiedene Aufgaben von der ersten Begehung der Baustelle bis zur Bauabnahme
- du führst notwendige Berechnungen und Vermessungen durch
- du erstellst den Bauplan, auf deren Grundlage gebaut wird
herausfordernd
- du musst präzise arbeiten, eine falsche Berechnung beeinflusst den ganzen Bauplan
- in Stresssituationen solltest du einen kühlen Kopf bewahren können
teamorientiert
- du arbeitest mit vielen verschieden Menschen zusammen
- du solltest gut im Team arbeiten können
- vor anderen musst du dich gut ausdrücken und durchsetzen können
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Bauzeichner?
Das lernst du in der Ausbildung zum Bauzeichner
Während der Ausbildung zum Bauzeichner lernst du, wie du am Computer technisch präzise Zeichnungen erstellst, Baustellen vermisst und Berechnungen durchführst. Du lernst die Grundlagen, auf die es in dem Beruf ankommt.
Im dritten Ausbildungsjahr kannst du dich auf einen Teilbereich spezialisieren. Zur Wahl stehen:
- Ingenieurbau
- Hochbau
- Tiefbau
Im Ingenieurbau wirst du darin ausgebildet Konstruktionszeichnungen zu erstellen und Berechnungen durchzuführen.
Der Fokus im Hochbau liegt dagegen mehr darauf, dass du Architekturbauten planst und ausführst.
Der Tiefbau gliedert sich in den allgemeinen Tiefbau, dem Straßenbau und dem Landschaftsbau.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
- wie du Skizzen und Zeichnungen am PC erstellst
- wie du korrekte Baupläne erstellst
- wie du Baustellen vermisst
- wie du Berechnungen nach baurechtlichen Vorgaben durchführst
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zum Bauzeichner dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Die Theorie lernst du in der Berufsschule. In deinem Ausbildungsbetrieb lernst du dann die praktischen Fähigkeiten und arbeitest an konkreten Projekten mit.
So ist die Ausbildung aufgebaut
duale Ausbildung
Ausbildung im Unternehmen und in der Berufsschule
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach 2. Lehrjahr, Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung
Wo kann ich die Ausbildung zum Bauzeichner machen?
Du kannst die Ausbildung zum Bauzeichner entweder in einem Ingenieurbüro oder einem Bauunternehmen machen. Gerade größere Bauunternehmen haben eine eigene Abteilung für Architekten und Bauzeichner, um Bauaufträge schneller umsetzen zu können.
Diese Unternehmen bilden Bauzeichner aus
Weiterbildungsmöglichkeiten für Bauzeichner:innen
Ausgelernte Bauzeichner haben spannende Weiterbildungsmöglichkeiten. Je nach Interesse können sie verschiedene Richtungen einschlagen: Techniker, Fachwirt oder Studium.
Techniker
Wenn dich vor allem die technische Planung und Umsetzung von Bauprojekten interessiert, kannst du dich zum Techniker im Bereich Bautechnik oder Vermessungstechnik weiterbilden. Du übernimmst viele organisatorische Aufgaben.
Technischer Fachwirt
Wenn dich mehr der kaufmännische Aspekt deiner Ausbildung interessiert hat, ist vielleicht die Weiterbildung zum Technischen Fachwirt das passende für dich. Die Weiterbildung dauert zwischen 2 und 30 Monaten. Je nachdem, ob du die Weiterbildung in Voll- oder Teilzeit machen möchtest.
Studium
Wenn du vor oder während deiner Ausbildung das (Fach-)Abi gemacht hast, kannst du auch einen Studiengang an der Uni oder der (Fach-)Hochschule machen. Studiengänge, die auf deine Ausbildung aufbauen, sind z.B.:
- Bauingenieurwesen
- Städteplanung
- Architektur
Möglichkeiten für Aufstieg und Spezialisierung
- Techniker
- Technischer Fachwirt
- Studium