Foto: istockphoto.com/serts
Industriemechaniker - Ausbildung und Beruf
Dich interessiert, wie die Dinge funktionieren? Was ein kleines Bauteil in einer großen Maschine ausmachen kann? Das und noch viel mehr lernst du in der Ausbildung zum Industriemechaniker.
Das erfährst du hier über den Beruf
Industriemechaniker
Ausbildungsdauer
3,5 Jahre
empfohlener Schulabschluss
Hauptschulabschluss
wichtige Schulfächer
Mathe, Physik, Informatik
Ø Ausbildungsgehalt
1.062 Euro
Industriemechaniker - Meister der Präzisionsarbeit
Die Ausbildung zum Industriemechaniker ist ein handwerklicher Beruf. Von kleinen Bauteilen bis hin zu großen Maschinen stellen Industriemechaniker:innen aus verschiedenen Werkstoffen her. Mit das wichtigste Werkzeug: Das Fingerspitzengefühl, um Präzisionsarbeit zu leisten.
In der Energie- und Wasserwirtschaft stellen Industriemechaniker:innen z. B. Pumpen für die Wasserwirtschaft her oder halten Pumpspeicherwerke zur Speicherung von elektrischer Energie instand.
Download Factsheet
Die Informationen über die Ausbildung zum Industriemechaniker gebündelt zum downloaden.
Aufgaben: Was macht ein Industriemechaniker?
Industriemechaniker:innen arbeiten in der Werkstatt oder der Produktionshalle. In der Werkstatt stellen sie Bauteile und Werkstücke her, die in größere Maschinen und Anlagen eingebaut werden. Scharniere, Bolzen, Zahnräder – all diese Bauteile stellen Industriemechaniker selbst her.
Neben der Montage gehört auch die Demontage zu den Aufgaben der Industriemechanikerin. Wenn Maschinen nicht so funktionieren, wie sie es sollen, geht die Industriemechanikerin auf Fehlersuche.
Im Laufe der Ausbildung kann sich der angehende Industriemechaniker auf ein Einsatzgebiet spezialisieren:
Feingerätebau
Industriemechaniker:innen, die sich auf Feingerätebau spezialisieren, stellen beispielsweise Bauteile für extreme Temperaturbereiche her oder bauen Montagehilfsgeräte. In diesem Fachbereich kommt es auf viel Fingerspitzengefühl an.
Maschinen- und Anlagenbau
Im Gegensatz zum Feingerätebau kommt es hier auf das Zusammenbauen großer Bauteile und die Vorbereitung von Maschinen an. Hier sind auch programmiertechnische Kenntnisse gefragt.
Produktionstechnik
In der Produktionstechnik geht um den Neubau von Werkteilen und Geräten. Du bist von Anfang an bei der Herstellung einer Anlage oder Maschine dabei und verfolgst den Produktionsprozess von Anfang bis Ende.
Instandhaltung
Im Einsatzgebiet Instandhaltung kümmern sich Industriemechaniker vor allem um die Pflege und Wartung von Maschinen und Anlagen, die bereits im Einsatz sind. Sie reparieren defekte Maschinen und sorgen für reibungslose Arbeitsabläufe.
Deine Aufgaben als Industriemechaniker im Überblick
Bauen & Montieren
- Werkstücke planen und bauen
- Bauteile herstellen
- Maschinen und Anlagen montieren
Installieren & Instandhalten
- Computergesteuerte Anlagen programmieren
- Maschinen- und Produktionsanlagen warten
- Maschinen und Anlagen reparieren
Prüfen & Auswerten
- technische Unterlagen auswerten
- Projektberichte erstellen
- Qualitätskontrollen durchführen
- Wie bist du auf die Ausbildung zum Industriemechaniker aufmerksam geworden?
Der Ausbilder und einige Azubis haben uns in der Schule besucht.
- Die Kernthemen deiner Ausbildung?
Arbeiten am Metall und der Instandhaltung
- Wie lange dauert die Ausbildung und wie werden Praxis und Theorie miteinander verknüpft?
3 ½ Jahre dauert die Ausbildung und die Sachen, die man in der Schule lernt, kann ich im Betrieb gut anwenden.
- Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Entweder wir sind in der Ausbildungswerkstatt oder hier vor Ort in der Werkstatt der Instandhaltung. Dann reparieren wir z. B. Pumpen oder wir sind auf Außenbaustellen und bauen z. B. Pumpen ein oder aus.
- Dein wichtigstes Arbeitsgerät:
Schraubenschlüssel
- Dein bisher größtes Erlebnis:
Die Arbeit an einer 4 Tonnen schweren Hochwassermaschine

Justin (17) ist Auszubildender zum Industriemechaniker bei Emschergenossenschaft – Lippeverband
- Warum sollte man die Ausbildung zum Industriemechaniker machen?
Weil die Ausbildung mega Spaß macht und sehr abwechslungsreich ist.
- Was machst du gerade auf dem Foto?
Auf dem Foto wird gerade ein Modell-LKW in der Ausbildungswerkstatt gebaut und der muss auf Maß gefeilt werden. Die Maße werden gerade kontrolliert, damit alle Teile beim Zusammenbauen genau passen.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Industriemechaniker
Wenn dich die Ausbildung zum Industriemechaniker interessiert, solltest du unbedingt handwerkliches und technisches Geschick mitbringen. Ohne die kannst du deine Aufgaben beim Bauen und Installieren der Anlagen nicht erledigen.
Außerdem ist eine gute Hand-Augen-Koordination wichtig, wenn du kleine Bauteile zusammenbaust. Du verbringst viel Zeit vor der Werkbank oder in der Produktionshalle – du solltest also auch körperlich belastbar sein.
Zum Beruf des Industriemechanikers gehört auch die Schichtarbeit dazu. Die Arbeitszeiten können zwischen Früh-, Spät- und sogar Nachtschicht variieren.
Der Beruf passt zu dir, wenn du:
- mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen kannst
- handwerklich geschickt bist
- gute Fähigkeiten in Informatik, Mathe und Physik mitbringst
- dich für Technik interessierst
- ein Teamplayer bist
- sorgfältig und präzise arbeitest
- dich in der Werkstatt zuhause fühlst
- kein Problem mit Schichtarbeit hast
Gehalt: Wieviel verdient ein Industriemechaniker?
Industriemechaniker:innen halten Maschinen und Anlagen in Gang, die wichtig für die Versorgung sind. Diese Arbeit wird auch entsprechend entlohnt.
Ausgebildete Industriemechaniker:innen verdienen durchschnittlich 39.200 Euro brutto im Jahr. Damit liegt der Beruf auf dem zweiten Platz der gut bezahlten Berufe mit Hauptschulabschluss.
*Quelle: gehalt.de, Stepstone, Stand 2022
Gehalt und Verdienst in der Ausbildung und danach (brutto/Monat)
1. Ausbildungsjahr: 930€ – 985 €
2. Ausbildungsjahr: 996 € – 1.053 €
3. Ausbildungsjahr: 1.068 € – 1.140 €
4. Ausbildungsjahr: 1.140 € – 1.218 €
Einstiegsgehalt: 2.500 € – 2.900 €
mit Berufserfahrung: 2.800 € – 3.600 €
Gehalt in der Ausbildung
Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt für angehende Industriemechaniker liegt bei 1.062 Euro brutto im Monat. Während der 3,5-jährigen Ausbildungsdauer steigert sich die Vergütung mit jedem Lehrjahr.
*Quelle: BIBB 2021, TVaÖD 2022
Ausbildungsvergütung im Überblick:
Westdeutschland
1. Lehrjahr: 985 Euro
2. Lehrjahr: 1.053 Euro
3. Lehrjahr: 1.140 Euro
4. Lehrjahr: 1.218 Euro
Ostdeutschland
1. Lehrjahr: 930 Euro
2. Lehrjahr: 996 Euro
3. Lehrjahr: 1.068 Euro
4. Lehrjahr: 1.140 Euro
Quelle: BIBB 2020
TVaÖD
1. Lehrjahr: 1.068 Euro
2. Lehrjahr: 1.118 Euro
3. Lehrjahr: 1.164 Euro
4. Lehrjahr: 1.227 Euro
Quelle: TVaÖD, Stand 2022
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Industriemechaniker?
Das lernst du in der Ausbildung zum Industriemechaniker
In der Ausbildung zum Industriemechaniker lernst du, wie du Materialien nach ihrer Beschaffenheit beurteilst und für unterschiedliche Projekte auswählst und einsetzten kannst. Außerdem lernst du, wie du Anlagen und Maschinen aus kleinen Bauteilen herstellst und erste Einstellungen programmierst.
Weitere Aufgaben, die du während deiner Ausbildung lernst, sind z. B.:
- Anlagen und Werkzeuge begutachten und warten
- elektrische Baugruppen installieren und prüfen
- moderne und klassische Werkzeuge und Geräte zu bedienen
- Maschinen instandsetzen
- betriebliche Datenschutzbestimmungen einhalten
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die 3,5-jährigen Ausbildung zum Industriemechaniker ist dual aufgebaut und umfasst neben Modulen, in denen die Auszubildenden die Grundlagen des Berufs lernen, Spezialisierungen.
Während der Ausbildung können sich die Azubis je nach Interesse auf diese vier Einsatzgebiete spezialisieren:
- Feingerätebau
- Maschinen- und Anlagenbau
- Produktionstechnik
- Instandhaltung
So ist die Ausbildung aufgebaut
duale Ausbildung
Ausbildung im Unternehmen und in der Berufsschule
Ausbildungsdauer
3,5 Jahre
Abschlussprüfung
Zwischenprüfung nach 2. Lehrjahr, Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung
Wo kann ich die Ausbildung zum Industriemechaniker machen?
Die Ausbildung zum Industriemechaniker kannst du in Unternehmen der Industrie und des Handwerks machen. Je Nach Unternehmen können die Aufgaben variieren.
Diese Unternehmen bilden Industriemechaniker aus
Weiterbildungsmöglichkeiten für Industriemechaniker
Mit der abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche kannst du dich als Industriemechaniker in verschiedenen Bereichen weiterbilden.
Du kannst dich beispielsweise als Industriemeister qualifizieren, Techniker werden oder mit den entsprechenden schulischen Voraussetzungen auch ein Studium im Bereich Ingenieurswesen anstreben.
Techniker
Während der Weiterbildung zum Techniker kann eine Zusatzprüfung abgelegt werden, mit der du Fachhochschulreife erlangst. Mit diesem Abschluss kannst du an Fachhochschulen studieren.
Industriemeister
Industriemeister kümmern sich um die Ausbildung der Lehrlinge und sorgen dafür, dass im Betrieb alles läuft. Der Industriemeister kann sich in verschiedenen Fachrichtungen spezialisieren.
Studium
Wenn du mit Abi oder Fachabi deine Ausbildung zum Industriemeachniker begonnen hast, kannst du dein Wissen mit einem Studium im Ingenieurswesen vertiefen. Alternativ kannst du auch ohne (Fach-)Abi studieren, wenn du über die Weiterbildung zum Techniker den erforderlichen Schulabschluss erworben hast.
Möglichkeiten für Aufstieg und Spezialisierung
- Techniker
- Industriemeister
- Studium