Geprüfter Berufsspezialist für Verteilnetztechnik – Weiterbildung und Beruf

Wer eine technisch-handwerkliche Ausbildung in der Versorgungsbranche hat oder aus einer verwandten Branche kommt und sich beruflich weiterbilden möchte, sollte über eine Weiterbildung zum Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik nachdenken. Die Weiterbildung kann ein- oder mehrspartig in Gas, Wasser, Fernwärme und Strom erfolgen. Aufgepasst: Auch ohne abgeschlossenene Ausbildung ist die Weiterbildung möglich.

Verteilnetztechnikerin bei der Arbeit

Geprüfte Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik arbeiten in Netzen und Anlagen für Wärme, Strom, Gas und Wasser. Sie sorgen dafür, dass die Versorgung gesichert ist. Foto: Adobe Stock / littlewolf1989

Verteilnetztechniker:in

Das Wichtigste auf einen Blick

Weiterbildungsdauer

9 bis 18 Monate

Qualifikationswege

Weiterbildung

Zielgruppe

Fachkräfte aus Versorgungsunternehmen oder Quereinsteiger mit Berufspraxis

Ø Jahresgehalt

41.040 €

Was ist ein Geprüfter Berufsspezialist für Verteilnetztechnik?

Geprüfte Berufsspezialist:innen für Verteilnetztechnik arbeiten in Netzen und Anlagen für Wärme, Strom, Gas und Wasser und sorgen dafür, dass die Versorgung gesichert ist. Durch die betriebliche Ausbildung in der Versorgungsbranche sind Verteilnetztechniker:innen für die technischen und handwerklichen Arbeitsabläufe geschult.

Factsheet zum Beruf downloaden

Die Informationen über die Qualifikation zum Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik gebündelt zum downloaden.

Welche Aufgaben hat ein Geprüfter Berufsspezialist für Verteilnetztechnik?

Verteilnetztechniker:innen sind die Spezialist:innen, wenn es um das Versorgungsnetz geht. Sie kümmern sich um die Wartung und Planung von Maschinen und Anlagen, die z. B. im Wasserwerk, Umspannwerk oder in Versorgungsunternehmen stehen. Sie arbeiten selbständig und übernehmen viel Verantwortung, damit die Versorgung gesichert ist.

Versorgungsnetz überwachen

Damit Wasser, Gas, Strom und Fernwärme auch wirklich in jedem Haushalt ankommen, ist ein ausgeklügeltes Versorgungsnetz wichtig, das zuverlässig funktioniert. Gemeinsam mit Netzmeister:innen planen Verteilnetztechniker:innen das Versorgungsnetz und dokumentieren Maßnahmen und Umsetzungen bezüglich Anlagen und Maschinen.

Anlagen und Maschinen warten

Ein wesentlicher Aufgabenbereich für geprüfte Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik ist das Warten und Betreiben von Anlagen und Maschinen in den Versorgungswerken. Sie kümmern sich darum, dass die Automatisierungen funktionieren und beheben Störungen im Netzbetrieb.

Rechtsvorschriften beachten

Verteilnetztechniker:innen müssen sich mit den Rechtsvorschriften im Netzbetrieb auskennen und sie zugunsten der Kunden, der Umwelt und der Gesundheit anwenden. Sie überprüfen die Anwendungen und beachten die technischen Regeln und Vorschriften.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Verteilnetztechniker:in

Planen & Dokumentieren

  • Versorgungsnetz planen

  • Maßnahmen im Versorgungsnetz dokumentieren

  • Kabel- und Leitungsnetze erstellen

Wartung & Instandhaltung

  • Anlagen & Maschinen in Betrieb nehmen

  • Messungen an Anlagen vornehmen

  • Leckwarnsysteme prüfen

  • Reparaturen veranlassen

Prüfen & Beraten

  • Rechtsvorschriften kennen

  • Maßnahmen zu Umweltschutz und Gesundheit kennen

  • technische Regeln und Vorschriften beachten

  • Kunden beraten

Ausbildung: Wie wird man Geprüfter Berufsspezialist für Verteilnetztechnik?

Die Prüfung zum Verteilnetztechniker kann bei der IHK absolviert werden. Voraussetzung dafür ist Berufserfahrung in der Versorgungsbranche durch eine betriebliche Ausbildung. Die kann z. B. der Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik sein.

Auch aus anderen technischen Berufen oder als Quereinsteiger:in kann man Verteilnetztechniker:in werden.  Außerdem ist die Weiterbildung auch möglich, wenn du keine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Dann ist allerdings mehr Berufserfahrung wichtig, die zu den Aufgaben eines Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik passt.

Vorbereitung auf die Prüfung zum Verteilnetztechniker

Um sich bestmöglich auf die Prüfung zum Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik vorzubereiten, sollten die Teilnehmer:innen an einem Vorbereitungslehrgang teilnehmen. Die Vorbereitungslehrgänge können in Vollzeit oder in berufsbegleitenden Block- und Fernlehrgängen absolviert werden.

Qualifikationswege zum Verteilnetztechniker

  • Ausbildung als Fachkraft in Metall- oder Elektroberuf plus 1 Jahr Berufspraxis
  • Ausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf plus 2 Jahre Berufspraxis 
  • ohne Berufsausbildung: 5 Jahre Berufspraxis 

Lehrgänge und Kurse: Hier kann man die Weiterbildung zum Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik machen

Die DVGW Berufliche Bildung bietet Lehrgänge an, um sich auf die Prüfung zum geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik vorzubereiten. Die Weiterbildung kann in einem Zeitraum von 9 bis 18 Monaten absolviert werden. Die Prüfung selbst kann jedoch nur vor den Industrie- und Handelskammern abgelegt werden.

Gehalt: Wie viel verdient ein Geprüfter Berufsspezialist für Verteilnetztechnik?

Das mittlere Jahresgehalt für Geprüfte Berufsspezialist:innen für Verteilnetztechnik liegt bei rund 41.040 Euro brutto.

Als Verteilnetztechniker:in kannst du in Versorgungs- oder Leitungsbauunternehmen arbeiten. Je nach Unternehmen kann das Gehalt auch höher oder niedriger ausfallen.

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Verteilnetztechniker:innen (brutto/Monat)

Einstiegsgehalt
ca. 2.961 €
mit Berufserfahrung:
3.032 € - 3.349 €

Quelle: StepStone, gehalt.de. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

Das lernst du in der Weiterbildung zum Geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik

Die Berufsspezialisierung zum Verteilnetztechniker baut auf dem erworbenen Wissen aus der technischen Ausbildung auf. Das Wissen in Netztechnik und -betrieb wird während der Weiterbildung vertieft.

Qualifikationen, die mit der Weiterbildung erlangt werden:

  • verantwortliches Arbeiten in Netzen und Anlagen im Bereich der Gas-, Wasser-, Strom- und  Fernwärmeversorgung
  • Arbeiten auf Basis von Rechtsvorschriften, anerkannter Regeln der Technik, Vorschriften der Sicherheit sowie des Gesundheits- und Umweltschutzes
  • Bauen, Betreiben, Instandhalten sowie Mitwirken bei der Planung von Netzen und Anlagen
  • Erkennen und Beurteilen von Störungen und Einleiten geeigneter Maßnahmen im Rahmen des Störungsmanagements
  • Erstellen von Dokumentationen
  • Handeln nach Grundsätzen der Kosten- und Kundenorientierung
  • Anwenden von Informations- und Kommunikationstechniken

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Berufsspezialisierung zum Verteilnetztechniker kann entweder in einem Block von 9 Monaten oder berufsbegleitend über einen Zeitraum von maximal 18 Monaten erfolgen. Der Lernumfang, um alle nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erreichen, liegt bei etwa 400 Stunden.

Die Prüfung gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Teilprüfungen:

  1. Teilprüfung: „Fachtheoretische Qualifikationen“ mit den Prüfungsteilen „Fachrichtungsübergreifende Qualifikationen“ und „Fachrichtungsspezifische Qualifikationen “
  2. Teilprüfung „Fachpraktische Qualifikationen“ mit den Prüfungsteilen „Praxisorientierte Aufgabe“ und „Begleitendes Fachgespräch“

Die Teilprüfungen werden in den Sparten Fernwärme, Gas, Strom oder Wasser absolviert. Wenn du dich für die mehrspartige Weiterbildung entschieden hast, kannst du mehrere Handlungsfelder auswählen, in denen du geprüft wirst. Du kannst dich aber auch zunächst nur in einem Handlungsfeld prüfen lassen und zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Sparte ergänzen.

Zusätzliche Qualifikationen für Geprüfte Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik

Nach deiner Weiterbildung zum geprüften Berufsspezialisten für Verteilnetztechnik endet die Karriereleiter nicht. Die nächste Aufstiegsoption ist die Weiterbildung zum geprüften Netzmeister. Du kannst Führungsverantwortung übernehmen und bildest Azubis aus.

Außerdem hast du mit deiner Weiterbildung die Hochschulzugangsberechtigung erworben und kannst einen Studiengang wählen, der zu deinen beruflichen Interessen passt. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Versorgungstechnik. Voraussetzung dafür ist jedoch mindestens das Fachabi oder die Qualifikation als Meister.

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