IT & Wasser: Leon ist Fachinformatiker beim Ruhrverband

Junger Mann sitzt an Schreibtisch
Leon Kim hat sich für die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beim Ruhrverband entschieden. Foto: Ruhrverband

Erst mal was Praktisches. Mit diesem Gedanken hat Leon sein Abi gemacht und sich bewusst gegen ein Studium entschieden. Da er als Leistungskurs Informatik belegt hat, lag für ihn eine Ausbildung zum Fachinformatiker nahe. Beim Ruhrverband hat er sich deshalb auf den Ausbildungsplatz zum Fachinformatiker für Systemintegration beworben.

Wen rufe ich an, wenn mein Computer nicht startet? Wer schult mich in der Bedienung des neuen Programms? Wer verkabelt meinen neuen PC und richtet die Software ein? Die Antwort auf all diese Fragen: Fachinformatiker*innen für Systemintegration. Sie sind die IT-Spezialisten und sorgen dafür, dass alles funktioniert, was mit Netzwerk, Computer und Co. zu tun hat.

Genau in diese Fußstapfen möchte auch Leon Kim treten. Der 19-Jährige hat im September 2024 seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beim Ruhrverband begonnen. „Während des Abis habe ich gemerkt, dass ich erst einmal was anderes machen möchte. Da ich in der Schule als Leistungskurs Informatik belegt habe, fiel die Wahl schnell auf einen IT-Beruf“, erklärt Leon.

Berufesteckbrief

Fachinformatiker für Systemintegration

Alles über die Ausbildung und den Beruf erfährst du im Berufesteckbrief zur Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration.

Junger Mann mit Labtop vor IT-Anlage

Auf den Wasserwirtschaftsverband aus Essen ist der Auszubildende über seine Eltern aufmerksam geworden, beide arbeiten dort und sein Vater wies Leon schließlich auf den freien Ausbildungsplatz hin. Zwar hatte er sich auch bei anderen Unternehmen beworben, doch die Arbeit beim Ruhrverband überzeugte Leon schließlich.

Ich interessiere mich sehr für Informatik und habe mit dem Gedanken gespielt, etwas in diese Richtung zu studieren. Während des Abis habe ich gemerkt, dass ich Abwechslung vom Lernen brauche und ich lieber praktisch arbeiten möchte. Das hat mich auf die Ausbildung zum Fachinformatiker gebracht.

Leon Kim
Fachinformatiker für Systemintegration beim Ruhrverband

Ausbildung ist Neuland

Die ersten Tage in einer neuen Umgebung mit neuen Menschen und Aufgaben können eine ganz schöne Umstellung sein. Das hat auch Leon gemerkt: „Nach der Schule habe ich eine Zeit in der Gastronomie gejobbt und war dadurch viel auf den Beinen. Plötzlich ist mein Hauptarbeitsort das Büro und ich verbringe viel Zeit vor dem Computer. Daran musste ich mich erst gewöhnen.“ Hilfreich war das Kennenlernen der neuen Kolleg*innen, die auf dem gleichen Flur arbeiten und mit denen der Auszubildende im Alltag viel zu tun hat.

Junger Mann beim Programmieren

Das Programmieren von Anwendungen und Websites ist eine wichtige Aufgabe von Leon als Fachinformatiker für Systemintegration. Foto: Ruhrverband

Zum Einstieg in die neuen beruflichen Tätigkeiten hat sich Leon mit dem Social Intranet des Ruhrverbands auseinandergesetzt. In erster Linie ging es hier darum, die Fähigkeiten von Leon einzuschätzen und ihm die Einarbeitung zu erleichtern. „Zu Beginn habe ich hauptsächlich an der Replikation der Intranet-Seite mit HTML gearbeitet oder bei meinen Kolleg*innen über die Schulter geguckt, um ihre Arbeitsweise kennenzulernen“, erinnert sich Leon.

Das Programmieren mit HTML hat sich der Auszubildende hauptsächlich mithilfe von Videos beigebracht. Eine gute Basis war seine Kenntnis im Programmieren mit Java: „In der Schule haben wir nur mit Java programmiert, deswegen war es cool, was Neues zu lernen. Im Aufbau unterscheiden sich die beiden Varianten, aber ein paar Ähnlichkeiten gibt es.“

Ticket, bitte

In einer IT-Abteilung ist es üblich, dass Anfragen von Kolleg*innen aus anderen Abteilungen über ein Ticketsystem koordiniert werden. So auch beim Ruhrverband. Eine typische Aufgabe von Leon ist es, Tickets zu bearbeiten und bei technischen Problemen zu helfen: „Am Anfang habe ich hauptsächlich PCs aufgesetzt und über das Boot-Menü Einstellungen vorgenommen oder Software installiert, die wir betrieblich nutzen“, beschreibt der Auszubildende. 

Durch ihre Arbeit gewährleisten Leon und seine IT-Kolleg*innen die Sicherheit bei der Nutzung von Anwendungen auf dem Computer und sorgen dafür, dass die Geräte auf dem neuesten Stand sind. Zu den Routineaufgaben des 19-Jährigen gehört auch die ordentliche Verkabelung der technischen Geräte, die im Büro auf dem Schreibtisch stehen.

Ein langfristiges Projekt, bei dem Leon unterstützt, ist das Update auf Windows 11. „Das Update des Betriebssystems beansprucht viel Zeit. Ich habe alle Kolleg*innen informiert, dass ihr PC ein Windows Update bekommt und vereinbare nun mit jedem einen Termin“, erklärt Leon und schmunzelt, „so lerne ich alle mal kennen.“ Die Abwechslung zwischen den Tätigkeiten am Schreibtisch und der Offline-Arbeit gefällt ihm besonders gut.

Als Fachinformatiker für Systemintegration ist es wichtig, kommunizieren zu können. Einfach Leute ansprechen zu können, das hilft oft sehr.

Leon Kim
Fachinformatiker für Systemintegration beim Ruhrverband

Ein Highlight für Leon: das Aufsetzen eines Servers. Gemeinsam mit einem Kollegen hat Leon einen Server in das Netzwerk integriert und die Betriebssoftware installiert. Jede Einstellung hat Leon sorgfältig dokumentiert, damit die Abläufe auch zu einem späteren Zeitpunkt problemlos nachverfolgt werden können.

Mittlerweile ist Leon fast am Ende des ersten Ausbildungsjahres angelangt und hat für sich eine deutliche Lernkurve festgestellt: „Im Vergleich zum Anfang weiß ich jetzt einfach mehr und mir werden komplexere Aufgaben zugetraut. Mir wird mehr Verantwortung übertragen – das finde ich schön.“

Junger Mann bei der Verkabelung am Schaltschrank

Leon Kim bei der Verkabelung am Schaltschrank. Foto: Ruhrverband

Berufsschule im Blockmodell

Alle vier Wochen tauscht Leon seinen Schreibtisch im Büro gegen einen Schultisch im Heinz-Nixdorf-Berufskolleg in Essen. Für jeweils zwei Wochen stehen dann verschiedene Programmiersprachen, wie z. B. Python, und das Fach „Vernetzte Prozesse“ auf dem Stundenplan. Den Unterricht beschreibt Leon als Kombination aus Theorie und Praxis, die entweder die Inhalte aus den Praxisblöcken ergänzen oder als neue Themen in den Unterricht eingeführt werden.

Im Fach „Vernetzte Prozesse“ geht es beispielsweise um die Grundlagen der Elektrotechnik, aber auch um die Verkabelung von technischen Geräten und die Kommunikation der Computer innerhalb eines Netzwerks. Zusätzlich gibt es drei Wirtschaftsfächer, die den Stundenplan füllen. Datenschutz ist ein übergeordnetes Thema, das bereits bei der Grundkonfiguration von PCs berücksichtigt werden muss – beispielsweise durch automatisierte Updates und die Nutzung von BitLocker zur sicheren Verschlüsselung der Festplatte

In Bezug auf das Blockmodell der Ausbildung sieht Leon Vor- und Nachteile. Ein großer Pluspunkt sind für ihn die langen Praxisphasen, in denen er viel im Arbeitsalltag lernen kann. Nachteil ist allerdings, dass zwischen den Theorieinhalten viel Zeit vergeht und manches in Vergessenheit gerät.

Wenn man Spaß am Tüfteln hat und die Geduld mitbringt, verschiedene Lösungsansätze zu entwickeln, dann ist die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration genau das Richtige.

Leon Kim
Fachinformatiker für Systemintegration beim Ruhrverband

Als Fachinformatiker beim Wasserwirtschaftsverband

Zurück beim Ruhrverband unterstützt Leon in vielen Teams der IT-Abteilung. Insgesamt umfasst die Abteilung rund 35 Personen, verteilt auf die Anwendungsbetreuung, Technische Infrastruktur und das SAP-Team. Zur technischen Infrastruktur gehören dann auch mal Außeneinsätze, wie Leon erzählt: „Vor kurzem waren wir auf einer Außenanlage vom Ruhrverband, um einen NDR-Sensoren einzubauen. Mit dem Sensor lässt sich schadhafter Datenverkehr überprüfen.“ Für ihn ein besonderes Erlebnis, für seine Kolleg*innen aus der Technischen Infrastruktur Alltag.

Die Arbeit als Fachinformatiker bei einem Wasserwirtschaftsverband hat Leon überrascht. Im Vergleich zu Klassenkamerad*innen aus der Berufsschule, die bei einem IT-Unternehmen die Ausbildung machen, sind Leons Aufgaben von deutlich praktischerer Natur.

Für Leon ist klar: Die Ausbildung beim Ruhrverband lohnt sich – wegen der vielfältigen Aufgaben, dem guten Teamgeist und der Möglichkeit, auch mal abseits vom Schreibtisch aktiv zu werden.

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