Vom Studium ins Berufsleben: als Betriebswirte beim Ruhrverband

Luisa Kotecki und Christopher Winter haben Energie- und Wassermanagement an der Hochschule Ruhr-West studiert. Heute arbeiten sie in der Koordination und Betreuung von Projekten beim Ruhrverband.
Luisa Kotecki und Christopher Winter vom Ruhrverband im Büro

Foto: Ruhrverband

Wir, Luisa Kotecki und Christopher Winter, sind beide Mitte zwanzig und haben zusammen den interdisziplinären Studiengang Energie- und Wassermanagement (B. A.) an der Hochschule Ruhr West (HRW) absolviert. Unser Studium vermittelt im Branchenkontext wirtschaftswissenschaftliche, technische sowie rechtliche Inhalte, welche u. a. in Form von Projektarbeiten praxisnah angewendet werden. Darüber hinaus bieten zahlreiche externe Vorträge einen tiefen Einblick in die Berufswelt der Energie- und Wasserwirtschaft.

Unser Berufsleben haben wir im Mai 2019 zufällig und dennoch gemeinsam in der Abteilung technische Administration beim Ruhrverband gestartet. Die Schnittstelle unserer doch sehr unterschiedlichen Aufgabenfelder bildet die Projektmanagement-Software, über die bei uns im Unternehmen sowohl Bau- als auch IT-Projekte abgewickelt werden. Neben administrativen Aufgaben erstellen wir auf Basis der dort gepflegten Daten verschiedene Berichte, beispielsweise für das Investitions- und Meilensteincontrolling.

Mein Hauptaufgabenbereich liegt vor allem im Asset Management, welches der Ruhrverband vor einigen Jahren eingeführt hat. Ich habe schon als Praktikant und später als Werksstudent im Unternehmen gearbeitet und die Einführung praktisch von der Pike auf miterlebt.

Meine Aufgabe ist es in diesem Zusammenhang, die verschiedenen Prozesse des Asset Managements mit- und weiterzuentwickeln. Dazu schaffe ich z. B. die technischen Voraussetzungen in der Instandhaltungssoftware, entwickle Checklisten und Bewertungskriterien und erstelle Dashboards zur Datenanalyse in unserer Business-Intelligence-Software.

Darauf aufbauend werden im gemeinsamen Dialog neue Projekte entwickelt und priorisiert. Mein Arbeitsalltag ist daher sehr vielseitig und geprägt von Terminen und Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, der Ausarbeitung bzw. Umsetzung von Konzepten sowie der Weiterentwicklung diverser Softwareanwendungen im Kontext des Asset Managements.

Christopher Winter in einem leeren Nachklärbecken auf der Kläranlage Bochum-Ölbachtal. Foto: Ruhrverband

Für die unterschiedlichen Aufgabenfelder war ich dank meines Grundstudiums bestens vorbereitet. Nicht nur die erlernten Inhalte, wie etwa aus den Modulen Asset Management, Projektmanagement und Hydrologie, haben mir einen leichten Einstieg in mein Arbeitsumfeld ermöglicht. Auch die im Studium geförderten Kompetenzen kommen mir dabei zugute. Aktuell studiere ich berufsbegleitend den Masterstudiengang Management and Technology of Water and Waste Water (M. Sc.) an der Universität Duisburg-Essen, um dort mein technisches Wissen zu vertiefen.

Einer meiner Tätigkeitsschwerpunkte ist das Fördermanagement, bei dem ich hauptverantwortlich die administrative Abwicklung von geförderten Bau- und Forschungsprojekten im Verbandsgebiet übernehme.

Besonders spannend finde ich u. a. das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte innovative Fischliftsystem am Baldeneysee in Essen. Als Teil des Projektteams ist es meine Aufgabe, die Finanzen des millionenschweren Projekts zu überwachen, aufzubereiten und gegenüber den Behörden nachzuweisen.

Mein Arbeitsalltag zeichnet sich grundsätzlich durch vielfältige Tätigkeiten mit finanzwirtschaftlichem Bezug aus. Ich budgetiere dabei Projekte, betreibe Kostencontrolling und erstelle auf dieser Basis verschiedene Berichte, z. B. zum Abwasserbeseitigungskonzept.

Die im Rahmen meines Bachelor-Studiums erlernten Kompetenzen haben mir den Berufseinstieg leicht gemacht. Um diese weiter zu forcieren und mein Wissen zu vertiefen, habe ich mich für den weiterführenden berufsbegleitenden Masterstudiengang der Energie- und Wasserökonomik (M. Sc.) an der HRW entschieden, welchen ich im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen habe.

In den zwei Jahren, in denen wir mittlerweile beim Ruhrverband arbeiten, haben sich unsere Aufgaben vielfältig weiterentwickelt. Inzwischen koordinieren wir auch die finanzielle Abwicklung sogenannter Sammelprojekte, bei denen mehrere gleichartige Baumaßnahmen in einem Projekt umgesetzt werden, und wirken darüber hinaus in diversen Projekt- und Arbeitsgruppen mit. An dieser Stelle haben uns die im Studium erlernten Schlüsselqualifikationen wie strukturiertes und Output-orientiertes Arbeiten und Präsentieren sehr weiter geholfen. Ein besonders schöner Aspekt unserer Arbeit ist, dass wir den Ruhrverband bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben im Umweltbereich unterstützen.