Ganzheitliche Ausbildung im Fokus: Leben und Lernen auf dem EAM-Campus

In dieser Folge gehen wir der Frage nach, wie man eigentlich einer der besten Ausbildungsbetriebe in Deutschland wird. Genau dazu wurde die EAM Netz GmbH bereits mehrmals gekürt, zuletzt 2021. Das Unternehmen legt den Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Ausbildung – wichtiges Instrument dabei ist der EAM-Campus. Hier werden die Jugendlichen nicht nur fachlich ausgebildet, sondern auch aufs Leben vorbereitet.

Berufsweltenbummler ist ein gemeinsamer Podcast der Berufswelten Energie & Wasser und der Fachzeitschrift DVGW energie | wasser-praxis.

Unsere Gäste in dieser Folge

Beate Lopatta-Lazar ist seit über 20 Jahren bei der EAM in verschiedenen Funktionen und Bereichen tätig, z. B. im Marketing, im Vertrieb und in der Personalentwicklung. Seit 2015 leitet sie den Bereich der Aus- und Weiterbildung bei der EAM Netz GmbH, einem Strom- und Gasnetzbetreiber mit Hauptsitz in Kassel, der Teil der EAM-Gruppe ist. Die EAM-Gruppe hat insgesamt rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu gehören auch 75 Auszubildende.

Lucas Vogler war zum Zeitpunkt dieser Aufnahme im dritten Jahr seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Seit Beginn seiner Ausbildung wohnte er auf dem EAM-Campus in Baunatal. Kurz nach der Aufnahme dieses Podcasts hat Lucas Vogler seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun als Elektroniker für Betriebstechnik für die EAM.

Ganzheitliche Ausbildung vermittelt Fachkompetenz und Sozialkompetenz

Die EAM-Gruppe ist in fünf Bundesländern aktiv und hat dementsprechend viele dezentrale Standorte. Schon in den 1980er-Jahren kam der Gedanke einer zentralen Ausbildung auf, der im EAM-Campus am Standort Baunatal umgesetzt wurde.

Das Unternehmen legt großen Wert darauf, seine Auszubildenden nicht nur fachlich bestmöglich auf ihren Beruf vorzubereiten. Die Jugendlichen sollen in ihrer Ganzheitlichkeit und allen Aspekten ihrer Entwicklung betrachtet und begleitet werden. So wird ein sicherer Übergang aus Elternhaus und Schule in das Berufsleben und die Selbstständigkeit ermöglicht.

Durch den Campus hatte ich die Möglichkeit, direkt nach der Schule von zuhause auszuziehen und selbstständiger zu werden.

Neue Rollenverteilung im Recruiting

Jugendliche kommen heute mit anderen Erwartungen und Vorstellungen in ein Bewerbungsgespräch als vor 10 oder 20 Jahren. Während es für Bewerber:innen früher darum ging, den Arbeitgeber zu überzeugen, ist es heute oft umgekehrt: Arbeitgeber werden geprüft und müssen etwas zu bieten haben, damit die Wahl der Jugendlichen nicht auf ein anderes Unternehmen fällt.

Gute Auszubildende haben heute zwei bis drei Ausbildungsverträge zur Auswahl. Als Arbeitgeber haben wir daher die Herausforderung zu meistern, den Jugendlichen etwas zu bieten.

Das Campus-Konzept der EAM zahlt voll auf die neuen Anforderungen im Azubi-Recruiting ein. Das vielfältige Ausbildungs- und Freizeitangebot, gepaart mit professioneller Unterstützung durch Sozialpädagogen, gibt nicht nur den jungen Menschen, sondern auch den Eltern ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität.

Bei der Auswahl des Arbeitgebers nimmt auch der Wohlfühlaspekt einen immer größeren Stellenwert ein. Die EAM holt die Jugendlichen genau da ab, wo sie stehen und begleitet sie während der 3 oder 3,5 Jahre dauernden Ausbildung in allen beruflichen und privaten Lebenslagen. Ein Konzept, das ankommt: Auf dem Campus leben Auszubildende aus fünf Bundesländern und im Alter von 15 bis 22 Jahre.

Ziel ist es, dass die Auszubildenden am Ende ihrer Ausbildung wieder in ihre Heimatregionen zurückkehren und dort das erlernte Wissen einbringen. Doch die jungen Berufseinsteiger können sich auch für einen anderen EAM-Standort entscheiden und haben dadurch erneut eine Wahlmöglichkeit.

Gerade wir als Lehrjahr sind zu einer großen Familie zusammengewachsen. Aber auch lehrjahrübergreifend ist immer jemand da, der etwas besser kann, was der andere nicht so gut kann, und dann hilft man sich gegenseitig.

Der EAM-Campus

Das Leben auf dem Campus findet von Montags bis Freitags statt. Hier finden die Jugendlichen eine gute Sozialstruktur und einen geregelten Tagesablauf vor. Ein Campustag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Dabei wird auch auf gesunde Ernährung geachtet. Anschließend gehen die Jugendlichen in ihre Ausbildung.

Nachmittags gibt es ein breit gefächertes Freizeitangebot, das familienähnlich von drei Soziapädagogen begleitet wird. Hier werden Freundschaften und lehrjahrsübergreifend Kontakte geknüpft – wichtige Beziehungen, die auch für das Arbeitsleben wertvoll sind.

Fachkompetenz ist die eine Sache, aber die Teamorientierung hat im Strom- und Erdgasbereich noch eine größere Bedeutung als in anderen Branchen. Hier muss ich mich einfach auf den anderen verlassen können.

Viele der Projekte auf dem Campus wurden und werden von den Auszubildenden selbst ins Leben gerufen und umgesetzt. Neben einem selbst gebauten Kino gibt es z. B. ein Tonstudio, einen Barber-Shop, Volleyball- und Basketballfelder, einen Tennisplatz und vieles mehr.

Natürlich gehört der Campus mit zur Firma, aber man hat trotzdem seinen Feierabend und wird nicht immer nur beobachtet.

Interessante Links zu dieser Folge

LinkedIn-Gruppe

In unserer LinkedIn-Gruppe "Recruiting & Personalmanagement" diskutieren wir die Themen dieser und anderer noch kommender Podcast-Episoden weiter.

EAM-Campus

Informationen und Stimmen zum EAM-Campus auf der Website der EAM Gruppe.

Erfahrungsbericht

Lucas Vogler über seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der EAM Gruppe.