Der Masterstudiengang Wasserstofftechnologie an der TU Chemnitz

Campus der Technischen Hochschule Chemnitz
Der Campus der Technischen Universität Chemnitz. Bild: TU Chemnitz Pressestelle

Die Wasserstoffwirtschaft aktiv mitgestalten und dabei von Anfang an die theoretischen Grundlagen mit den aktuellen Herausforderungen der Praxis verbinden – genau das bietet der neue Masterstudiengang Wasserstofftechnologie an der Technischen Universität Chemnitz. Ab dem Wintersemester 2025/2026 können Studierende in Voll- oder Teilzeit den neuen Masterstudiengang belegen. Dieser ist an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik, Naturwissenschaften und Maschinenbau angesiedelt.

Der Fokus liegt auf der Entwicklung, Anwendung und Integration von Wasserstofftechnologien – insbesondere von Brennstoffzellensystemen und Elektrolyseuren. Studierende erwerben fundierte Kenntnisse zur Herstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Wasserstoff.

Das praxisnahe und interdisziplinäre Studienkonzept zeichnet den Masterstudiengang aus: „Wir haben großen Wert auf den Praxisanteil gelegt. Die Studierenden können Elektrolyseure und Brennstoffzellen am Beispiel unserer Open-Source-Forschungsplattformen kennenlernen. Daran kann der Aufbau, die Funktionsweise und die Auslegung praktisch gezeigt werden“, so Dr.-Ing. André Bergmann, Fachstudienberater des Masterstudiengangs Wasserstofftechnologien.

Bei der Entwicklung des Studiengangs Wasserstofftechnologien war uns wichtig, dass Studierende einen starken Bezug zur Praxis haben. Durch unsere Anbindung an den HZwo e. V. haben wir den direkten Kontakt zu über 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Wasserstoffbranche.

Dr.-Ing. André Bergmann
Fachstudienberater an der TU Chemnitz

Warum Chemnitz?

Chemnitz zählt zu den führenden Standorten für Wasserstoffforschung in Deutschland. Seit 2025 wird dort das Hydrogen Innovation Center (HIC) errichtet – eines von vier Zentren dieser Art in Deutschland. Dazu gehört auch das Hzwo-Netzwerk mit über 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Durch die Anbindung des Studiengangs an dieses Experten-Netzwerk erhalten Studierende schon während des Studiums spannende Einblicke in die Wasserstoffbranche, beispielsweise durch Gastvorträge, Exkursionen und Projektarbeiten.

Gemeinsam mit den Technischen Universitäten in Dresden und Freiberg bildet die TU Chemnitz die Sächsische Wasserstoffunion, die sich für Forschung und Innovation entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette einsetzt.

Spannende Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft erhalten unsere Studierenden durch Fachvorträge und Exkursionen von bekannten Unternehmen aus dem Bereich Wasserstofftechnologien.

Dr.-Ing. André Bergmann
Fachstudienberater an der TU Chemnitz

Studieninhalte und Aufbau

Der neue Masterstudiengang Wasserstofftechnologien vermittelt in vier Semestern (Vollzeit) tiefgründige Kenntnisse zu Wasserstoff, den Herstellungs-, Transport- und Nutzungsmöglichkeiten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Brennstoffzellensysteme und Elektrolyseure.

Der Masterstudiengang ist modular aufgebaut und gliedert sich in fünf zentrale Bereiche. Zu Beginn des Studiums erwerben Studierende in den Grundlagenmodulen fundierte physikalische, chemische und technische Kenntnisse rund um den Energieträger Wasserstoff. Sie erhalten einen Überblick über die technischen Verfahren und Systeme, die bei der Erzeugung, Nutzung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff verwendet werden.

Ein Fokus liegt auf der nachhaltigen Elektroenergieerzeugung mittels Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Ergänzt wird dieses Basiswissen durch Inhalte zu den Themen wissenschaftliches Arbeiten für Ingenieure, Projektmanagement, betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeitsmanagement.

Studierende bei einer Exkursion

Patrick Schaarschmidt M. Sc., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Alternative Fahrzeugantriebe, vermittelt Studierenden Einblicke in die Testung von Brennstoffzellen. Bild: TU Chemnitz Pressestelle

Ab dem zweiten Semester beginnt die fachliche Vertiefung. In den entsprechenden Modulen setzen sich die Studierenden intensiv mit Brennstoffzellen und Elektrolyseuren auseinander. Dabei stehen neben elektrochemischen und thermodynamischen Grundlagen auch die Konstruktion und Integration von Systemkomponenten in Gesamtsysteme im Mittelpunkt.

Parallel dazu bietet der Studiengang die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. In den technischen Ergänzungsmodulen kann zwischen den Bereichen Werkstoffkunde, Produktion oder Verfahrenstechnik gewählt werden. Darüber hinaus ermöglichen interdisziplinäre Module – etwa zur Datenanalyse oder kostenorientierten Produktentwicklung – eine bereichsübergreifende Vertiefung. Ergänzend dazu stehen wirtschaftliche Ergänzungsmodule zur Verfügung, in denen Themen wie Nachhaltigkeitsmanagement, Innovations- oder Produktionsmanagement behandelt werden.

Den Abschluss des Studiums bildet das Modul Masterarbeit, das im vierten Semester absolviert wird. Die Arbeit kann entweder an der Universität oder in Kooperation mit einem externen Partner aus Industrie oder Forschung angefertigt werden. Für die Anfertigung stehen im Vollzeitmodell 23 Wochen und im Teilzeitmodell 46 Wochen zur Verfügung.

Professor Thomas v. Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe, erläutert die Funktionsweise des Open Source Brennstoffzellenstacks. Bild: TU Chemnitz Pressestelle

Praxisorientierung ab dem ersten Semester

Ein zentrales Merkmal des Studiengangs ist der hohe Praxisbezug. „Durch unsere Anbindung an den HZwo e. V. haben wir den direkten Kontakt zu über 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Wasserstoffbranche“, erklärt Dr.-Ing. André Bergmann.

Schon im ersten Semester stehen Exkursionen, Fachvorträge und das Modul „Praxisprobleme der Wasserstofftechnik“ auf dem Programm. Hier lernen Studierende reale Herausforderungen aus der Wasserstoffwirtschaft kennen. Ab dem zweiten Semester werden sie selbst aktiv: In interdisziplinären Projektteams arbeiten sie an der Lösung konkrete Aufgabenstellungen – zum Beispiel von Partnern wie Fraunhofer, ENAS, Vitesco Technologies oder Sunfire.

Die Ergebnisse dieser Projektarbeiten fließen in Präsentationen oder kleinen Abschlussarbeiten ein und fördern so den direkten Transfer zwischen Theorie und Anwendung. Es ist gleichzeitig für Studierende eine gute Gelegenheit, Kontakte in die Branche zu knüpfen – ein entscheidender Vorteil später für die Planung der Masterarbeit oder den Einstieg in das Berufsleben.

Voraussetzungen und Zugang

Zugang zum Studiengang erhalten Absolvent*innen mit einem Bachelorabschluss im Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen mit technischem Schwerpunkt. Auch verwandte Studiengänge wie Elektrotechnik, Verfahrenstechnik oder Chemie sind grundsätzlich zugangsberechtigt, hier erfolgt jedoch eine Einzelfallprüfung durch den Prüfungsausschuss.

Englischkenntnisse sind nicht verpflichtend, jedoch notwendig für das Belegen eines englischsprachigen Moduls auf B2- oder C1-Niveau.

Berufliche Perspektiven

Mit dem Abschluss Master of Science Wasserstofftechnologie qualifizieren sich Absolvent*innen für vielfältige Tätigkeiten in der Energie- und Umwelttechnik, der Automobil- und Zulieferindustrie sowie in Forschung und Entwicklung. Mögliche Einsatzbereiche sind:

  • Produktions- und Montageplanung
  • Projektberatung und -management
  • Innovations- und Transformationsprozesse

Wasserstoff kann einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten. Auch in der chemischen Industrie oder für die Herstellung von Stahl oder Zement ist das Einsatzgebiet riesig. Entsprechend werden hier viele Fachleute gebraucht. Es ist der Arbeitsmarkt von morgen.

Dr.-Ing. André Bergmann
Fachstudienberater an der TU Chemnitz

Die Einstiegschancen sowohl in den deutschen als auch internationalen Wasserstoff-Arbeitsmarkt sind mit der praxisnahen Ausbildung hervorragend.

Short Facts

Masterstudiengang Wasserstofftechnologien (M. Sc.)

Abschluss: Master of Science (M. Sc.)

Studienbeginn: zum Wintersemester

Regelstudienzeit: 4 Semester (Teilzeitstudium möglich)

Voraussetzung: Bachelor Maschinenbau der TU Chemnitz bzw. inhaltlich gleichwertiger Studiengang

Zulassungsbeschränkung: zulassungsfrei

Bei Fragen zum Studiengang

Dr.-Ing. André Bergmann, Fachstudiengangsberater

andre.bergmann@mb.tu-chemnitz.de

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