Duales Studium Energie- und Gebäudetechnik

Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Dass diese komfortabel und gut ausgestattet sind, darum geht es in der Energie- und Gebäudetechnik. Das duale Studium deckt alle Bereiche von der Elektronik über Sanitär bis zu Entsorgung und Umweltaspekten für die Gesamtplanung beim Gebäudebau ab.

In der Energie- und Gebäudetechnik dreht sich alles um die Planung und Umsetzung der Versorgung von Gebäuden. Foto: CandyRetriever / Adobe Stock

Das Wichtigste auf einen Blick

Duales Studium Energie- und Gebäudetechnik

Studiumsdauer

3 – 4,5 Jahre

Wichtige Schulfächer

Mathe, Deutsch, Physik, Informatik

NC / Zugangsbeschränkung

je nach Hochschule unterschiedlich

Ø Gehalt

1.047 Euro

Worum geht es im dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik?

Im dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik geht es um die Versorgung von Gebäuden, also die Planung von Leitungen und Transformatoren sowie den Bau von Zugangssystemen und Technik (Heizung, Raumluft, Sanitär und Licht).

Waren die beiden Bereiche technische Gebäudeausrüstung und elektrische Gebäudesystemtechnik vor einigen Jahren noch zwei unterschiedliche Disziplinen, sind diese inzwischen zur Energie- und Gebäudetechnik vereint. Mit dem Abschluss des Studiums bist du also Ansprechpartner für alle Bereiche aus dem Themenfeld.

Zu den späteren Aufgaben gehören auch Fragen rund um erneuerbare Energien und Abfallentsorgung. Je nach Gebäudeart gibt es außerdem sehr unterschiedliche Ansprüche: Ein Krankenhaus oder ein Kraftwerk müssen anders versorgt werden als Einfamilienhäuser oder Industrieanlagen.

Im Studium lernst du in theoretischen und praktischen Phasen, die Gebäudetechnik zu entwerfen, zu berechnen und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Du befasst dich mit modernen und klimafreundlichen Energietechniken wie Solaranlagen oder Wärmepumpen. Auch das Gebäudemanagement oder die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude können zu deinen Studieninhalten und späteren Aufgaben gehören.

Gut zu wissen

Das duale Studium Energie- und Gebäudetechnik findest du je nach Hochschule vielleicht unter anderen Bezeichnungen. An einigen Hochschulen ist beispielsweise der Umweltaspekt direkt im Namen mit drin (Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik). Auch die Bezeichnung Green Building Systems wird an manchen Hochschulen verwendet. Außerdem gibt es noch die Erweiterung um die Versorgungstechnik. Die Inhalte der Studiengänge sind alle ähnlich zu denen im klassischen Studiengang Energie- und Gebäudetechnik, haben aber einen spezifischeren Bezug zu Umwelt oder eben Versorgung. Wenn du dich für das duale Studium interessierst, solltest du also darauf achten, welches Format des Studiengangs jeweils angeboten wird.

Factsheet zum dualen Studium downloaden

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Aufbau des dualen Studiums Energie- und Gebäudetechnik

Mit dem dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik hast du nicht nur den Bachelor of Engineering (B. Eng.), sondern im Falle eines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums zusätzlich noch eine abgeschlossene Berufsausbildung beispielsweise als Anlagenmechaniker oder Elektroniker.

Beim dualen Studium unterscheidet man nämlich nach ausbildungsintegrierend und praxisintegrierend. In ersterem absolvierst du zusätzlich zum theoretischen Studium an der Hochschule eine Berufsausbildung in einem Unternehmen deiner Wahl und erhältst am Ende zwei Abschlüsse.

Studierst du praxisintegrierend machst du keine komplette Berufsausbildung, sondern bist lediglich für längere Praktika im Betrieb. Du sammelst also schon während des Studiums Praxiserfahrung, hast am Ende aber nur den Abschluss von der Hochschule. Welche duale Studiumsart angeboten wird, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.

In jedem Fall verbringst du Zeit an der Hochschule und in einem Unternehmen. Die genaue Aufteilung der Theorie- und Praxisphasen wird von der Hochschule festgelegt. Es gibt beispielsweise ein Modell in Blöcken, bei dem du drei Monate am Stück im Betrieb und dann drei Monate an der Hochschule bist. Es kann aber auch sein, dass du jede Woche zwei Tage an der Hochschule und drei Tage im Betrieb verbringst.

Mehr über die Unterschiede der beiden Modelle und den Ablauf eines dualen Studiums erfährst du auf unserer Themenseite „duales Studium“.

So ist das duale Studium aufgebaut

duale Ausbildung

Theorie und Praxis eng verzahnt
Studium an der Hochschule und Ausbildung im Betrieb

Studiumsdauer

3 – 4 Jahre

Abschlussprüfung

Bachelor-Prüfung an der Hochschule
Beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium zusätzlich die Ausbildungsprüfung im Betrieb

Studieninhalte: Was lerne ich im dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik?

Theoretisches Studium an der Hochschule

In den ersten Semestern des dualen Studiums werden die Grundlagen der Energie- und Gebäudetechnik vermittelt. Fächer wie (Ingenieur-)Mathematik, Physik, Chemie, Thermodynamik, Mechanik, Elektrotechnik, Statik und Konstruktion stehen auf dem Plan.

Im weiteren Verlauf des Studiums hast du dann spezifischere Module wie zum Beispiel Bauphysik, Klimatechnik, Sanitärtechnik, Heizsysteme, Gebäudelasten oder Strömungslehre. Wichtig sind außerdem BWL, Recht und Management sowie technisches Englisch.

In der Energie- und Gebäudetechnik kannst du dich in drei unterschiedliche Richtungen spezialisieren. In der Technischen Gebäudeausrichtung (TGA) geht es um die Heizungs- und Wärmeversorgung, Lüftungen und Klimaanlagen sowie die Wasserver- und -entsorgung. Die Elektrische Gebäudeausrüstung (EGA) beschäftigt sich mit der Energieversorgung, der Beleuchtung, dem Brandschutz und der Alarmtechnik. Und im Green Building liegt der Schwerpunkt – wie der Name es vermuten lässt – auf einer energieeffizienten Bauweise, die regenerative Energien nutzt.

Was sind die Vorteile des dualen Studiums Energie- und Gebäudetechnik?

Im dualen Studium wirst du praktisch und wissenschaftlich geschult – du kennst also beide Seiten. Das bringt dir am Arbeitsmarkt Vorteile gegenüber denjenigen ein, die „nur“ entweder die Ausbildung oder das Studium absolviert haben. Wenn du ausbildungsintegrierend studierst, erhältst du sogar zwei Abschlüsse. Außerdem bekommst du während des dualen Studiums bereits ein Gehalt, das meist etwas höher ist als das der entsprechenden Berufsausbildung. Oft übernehmen Unternehmen auch den Studienbeitrag und andere Gebühren, sodass du finanziell schon gute Unterstützung hast.

Praxisphasen im Unternehmen

Die Inhalte und Aufgaben in den Praxisphasen hängen zunächst davon ab, ob du ein ausbildungsintegrierendes duales Studium gewählt hast. Denn dann lernst du natürlich alles, was du für die entsprechende Berufsausbildung benötigst. Ausbildungen, die du gut mit dem dualen Studium kombinieren kannst, sind zum Beispiel: Anlagenmechaniker SHK, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Mechatroniker, Technischer Systemplaner oder Bauzeichner.

Bei einem praxisintegrierenden dualen Studium orientieren sich die Inhalte am Unternehmen selbst. Je nach Branche können die Tätigkeiten hier variieren. Oft wird die grobe Struktur aber auch im Vorhinein oder beim Vertragsabschluss für dein Praktikum festgelegt.

In jedem Fall solltest du zunächst das Unternehmen selbst kennenlernen. Häufig durchläufst du verschiedene Abteilungen und triffst so auch einige Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen.

Kurz zusammengefasst

Studieninhalte im Überblick

Grundstudium

Fachstudium

Spezialisierung & Praxisphasen

Voraussetzungen für das duale Studium

Um das duale Studium Energie- und Gebäudetechnik zu beginnen, musst du das Abitur bzw. die Fachhochschulreife mit guten Noten in Mathe und Deutsch sowie Physik und Informatik haben. Wenn du das duale Studium ausbildungsintegrierend angehen willst, brauchst du außerdem einen abgeschlossenen Ausbildungsvertrag.

Darüber hinaus gibt es an einigen Hochschulen ein Auswahlverfahren. Dabei musst du deine naturwissenschaftlichen Kenntnisse beweisen und deine Studienmotivation erläutern. Ab und zu gibt es auch Persönlichkeitstests oder deine Englischkenntnisse werden geprüft. Informiere dich am besten direkt bei der Hochschule, welche Zugangsvoraussetzungen dein gewählter dualer Studiengang hat.

Um dual zu studieren, musst du lernwillig sein. Denn durch die sich abwechselnden Theorie- und Praxisphasen kommt viel Stoff auf dich zu und du hast nicht so viel Freizeit.

Wie laufen Bewerbungsverfahren und Immatrikulation ab?

Je nachdem, ob du ausbildungsintegrierend oder praxisintegrierend studieren möchtest, musst du dich zunächst bei einem Unternehmen um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum bewerben. Tipps zur perfekten Bewerbung erhältst du in unserem Blogbeitrag.

Der Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag ist häufig die Voraussetzung, damit du dich bei einer Hochschule für den entsprechenden dualen Studiengang einschreiben kannst. Viele Hochschulen kooperieren bereits mit Unternehmen, sodass du auch auf der Website des Studiengangs passende Praxispartner finden kannst.

Kurz zusammengefasst

Das duale Studium passt zu dir, wenn du

Gehalt: Was verdient man während des dualen Studiums Energie- und Gebäudetechnik und danach?

Das Gehalt in und nach dem dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik ist von mehreren Faktoren abhängig. Besonders Betriebsgröße und Standort spielen eine Rolle. Während des dualen Studiums ist außerdem noch relevant, welchen Ausbildungsberuf du gewählt hast oder ob du praxisintegrierend studierst. Nach dem dualen Studium kommt es neben den allgemeinen Faktoren auch auf deinen Fachbereich an, wie hoch dein Gehalt sein wird.

Gehalt im dualen Studium

Das Gehalt im dualen Studium ist abhängig von dem gewählten Ausbildungsberuf. Oft erhältst du ein ähnliches Gehalt wie die Auszubildenden, wobei dein Gehalt als duale:r Student:in häufig etwas höher ausfällt.

Durchschnittlich kannst du im dualen Studium Energie- und Gebäudetechnik im ersten Studienjahr mit einem Bruttomonatsgehalt von 942 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt dein Gehalt auf etwa 1.012 Euro brutto monatlich und im dritten Studienjahr erhältst du durchschnittlich 1.086 Euro. Im vierten und letzten Jahr ist das Gehalt am höchsten und du kannst mit ca. 1.148 Euro brutto im Monat rechnen.

Zusätzlich übernehmen die meisten Betriebe die Studiengebühren oder Semesterbeiträge, was dich finanziell weiter entlastet.

Übrigens erhältst du auch im praxisintegrierenden dualen Studienmodell eine Vergütung von deinem Praxisbetrieb. Meistens beläuft sich der Betrag auf etwa 600 bis 1.100 Euro pro Monat.

Gehalt nach dem dualen Studium

Nach dem dualen Studium steigt dein Gehalt natürlich an. Denn du hast nun mindestens einen Abschluss und bereits Praxiserfahrung gesammelt. Das Einstiegsgehalt mit einem Abschluss in Energie- und Gebäudetechnik liegt bei 2.500 bis 3.500 Euro brutto monatlich.

Mit mehr Berufserfahrung steigt auch dein Verdienst. Je nachdem, in welchem Bereich du arbeitest kannst du dich auf 3.170 bis 6.650 Euro freuen.

Was kostet mich das duale Studium Energie- und Gebäudetechnik?

Studieren kostet Geld. Für ein duales Studium der Energie- und Gebäudetechnik kannst du an öffentlichen Hochschulen mit einem Semesterbeitrag von ca. 300 Euro rechnen. Private Hochschulen verlangen bis zu 700 Euro. Die gute Nachricht: Wenn du ausbildungsintegrierend studierst, übernimmt in den meisten Fällen dein Ausbildungsbetrieb die Kosten.

Gehalt auf einen Blick

Das verdienen Energie- und Gebäudetechniker im dualen Studium und danach (brutto/Monat)

1. Studienjahr
~ 942 €
2. Studienjahr
~ 1.012 €
3. Studienjahr
~ 1.086 €
4. Studienjahr
~ 1.148 €
Einstiegsgehalt
2.500 – 3.500 €
mit Berufserfahrung
3.200 – 6.600 €

Quellen: ausbildung.de, azubiyo.de, azubi.de, Stepstone – Stand 2024. Durchschnittswerte.
Aus den Angaben lässt sich kein Rechtsanspruch ableiten!

Diese Hochschulen bieten das duale Studium Energie- und Gebäudetechnik an:

TH Köln
Energie- und Gebäudetechnik (B.Eng.) – dual
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Energie- und Gebäudetechnik (B.Eng.) – dual
FH Münster
Energietechnik (B.Eng.) – dual
FH Erfurt
Gebäude- und Energietechnik (B.Eng.) – dual
Westsächsische Hochschule Zwickau
Gebäude-, Energie- und Klimatechnik (Diplom) – dual
Hochschule Esslingen
Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik (B.Eng.) – dual
FH Münster
Gebäudetechnik (B.Eng.) – dual
FH Westküste
Green Building Systems (B.Eng.) – dual
Hochschule 21 – Buxtehude
Ingenieurwesen Gebäudetechnik (B.Eng.) – dual
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Was kann ich nach dem dualen Studium machen?

Mit einem erfolgreich abgeschlossenen dualen Studium in Energie- und Gebäudetechnik hast du sehr gute Berufsaussichten – denn irgendwo muss immer ein Gebäude gebaut werden. Aufgrund deiner Doppelausbildung bist du eine gefragte Nachwuchskraft, denn du beherrschst sowohl Theorie als auch Praxis. Schon in deinem Ausbildungsbetrieb hast du in der Regel gute Übernahmechancen.

Mit deinem Abschluss stehen dir unterschiedliche Arbeitgeber offen. Du kannst zum Beispiel bei Baufirmen im Wohnungsbau, Industriebau oder Verwaltungsbau arbeiten. Auch Planungsbüros sind eine gute Anlaufstelle. Oder du gehst in einen Handwerks- oder Dienstleistungsbetrieb der Gebäudetechnik.

Ingenieure der technischen und elektrischen Gebäudeausrüstung können in allen Bereichen des Bauwesens arbeiten. Zu den Hauptaufgaben zählen Konzeption, Planung, Bau und Betrieb der Anlagen. In der Regel kommen noch einige Vertriebstätigkeiten hinzu. Du kannst dich aber auch auf bestimmte Bereiche spezialisieren wie die Inbetriebnahme oder Entsorgung.

Je nachdem, welcher Aufgabenbereich dich am meisten reizt, kannst du einen passenden Arbeitgeber suchen. Du kannst nach dem dualen Studium in der Planung, Ausführung und Entwicklung von gebäudetechnischen Anlagen arbeiten. Oder aber du beschäftigst dich mit dem Gebäudemanagement. Oder ist Nachhaltigkeit dein Ding? Dann kannst du beispielsweise in der Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden anfangen.

Mit einigen Jahren Berufserfahrung kannst du dich außerdem in der Energieberatung selbstständig machen. Möglich ist auch ein weiterführendes Studium, um deine Kenntnisse in einer bestimmten Fachrichtung zu vertiefen, zum Beispiel Green Building oder Energiemanagement und Energietechnik.

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