„Ein Bürojob käme für mich nicht in Frage!“ Als Anlagenmechaniker auf der Suche nach Wasserlecks

Angefangen hat Markus mit einer Ausbildung zum Anlagenmechaniker, heute ist er Vorarbeiter und für die systematische Überprüfung des Wassernetzes in Nürnberg zuständig.

Markus Heid bei der Suche nach Wasserlecks
Foto: N-ERGIE Aktiengesellschaft

Mein Name ist Markus Heid und ich bin 41 Jahre alt. Seit über 25 Jahren arbeite ich bei der N-ERGIE Aktiengesellschaft bzw. ihrem Vorgängerunternehmen in Nürnberg: Angefangen habe ich im September 1993 mit der Ausbildung zum Anlagenmechaniker (Fachrichtung Versorgungstechnik); nach dem Abschluss war ich bis Mitte 2012 als Anlagenmechaniker im Rohrnetz beschäftigt.

Seit dem 1. September 2012 bin ich in der Abteilung Lecksuche Gas/Wasser bei der N-ERGIE Service GmbH, einem Tochterunternehmen der N-ERGIE Aktiengesellschaft, tätig, mittlerweile als Vorarbeiter.

Im Bereitschaftsdienst weiß man nie, was einen vor Ort erwartet.

Meine Hauptaufgabe ist das systematische Überprüfen des Wassernetzes. Das beinhaltet neben der Lecksuche auch die Leckortung, die Bewertung des Lecks, aber auch die Suche von Leitungen.

Bei der Lecksuche höre ich anhand von Datenloggern, Korrelator oder Bodenmikrofon das Wassernetz nach Auffälligkeiten ab. An der Frequenz und Lautstärke im Wassernetz kann ich dabei erkennen, ob ein Leck vorliegt und wo es zu finden ist.

Besonders hilfreich ist das Bodenmikrofon, mit dessen Hilfe ich das Leck finden und daraufhin an der Bodenoberfläche markieren kann, wo in etwa das Leck im Rohrnetz zu finden ist. Diese Markierung ist wichtig für meine Kollegen vom Baumanagement: Sie übernehmen dann die Reparatur des Lecks, ich bleibe dabei und arbeite mit.

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Zudem haben meine Kollegen und ich auch Bereitschaftsdienst, bei dem wir immer dann angerufen werden, wenn ein Wasseraustritt bei der Störungsstelle eingeht und die Erstsicherung bereits vor Ort ist. Im Bereitschaftsdienst weiß man nie, was einen vor Ort erwartet – da kann von der feuchten Wand bis zum ausgewachsenen Rohrbruch alles dabei sein. Meine Aufgabe ist es dann, das Leck genau zu orten, den Schaden zu begutachten, zu bewerten und mit den Kollegen des Baumanagements zusammenzuarbeiten.

Mein Arbeitstag beginnt bereits um 6 Uhr morgens, Feierabend wäre dann gegen 15:30 Uhr. Doch wenn kurzfristig Schäden oder Reparaturen im Netz zu bearbeiten sind, können sich diese Zeiten auch einmal verschieben.

Um in diesen Fällen schnell reagieren zu können, sind meine Kollegen und ich auf alles vorbereitet: In meinem Einsatzfahrzeug befinden sich nicht nur alle notwendigen Gerätschaften, sondern auch Wechselklamotten, Ersatzschuhe sowie eine Ausrüstung für jegliches Wetter – schließlich sind wir deutlich mehr Zeit draußen als im Büro.

Ich arbeite nach einem groben Wochenplan, der sich aber – je nach Wetterlage – auch spontan ändern kann. Denn: Bei trockenem Wetter bietet sich die Gaslecksuche an und wird dann in so einem Fall gerne vorgezogen.

Die Digitalisierung hat meinen Arbeitsalltag in den letzten Jahren verändert.

Verändert hat sich mein Arbeitsalltag insofern, als digitale Prozesse in den letzten Jahren stark Einzug gehalten haben. Große Teile der Kommunikation laufen per E-Mail ab, zudem arbeiten wir mittlerweile mit einem Tablet, wenn wir beispielsweise digitales Planwerk brauchen. Mein wichtigstes Arbeitsgerät ist und bleibt aber das Bodenmikrofon.

Am meisten an meinem Beruf gefällt mir die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Da wir in der Regel zu zweit unterwegs sind, ist es wichtig, dass man sich gut versteht und sich aufeinander verlassen kann. Und das ist bei uns der Fall. Darüber hinaus genieße ich es, an der frischen Luft zu arbeiten – ein reiner Bürojob käme für mich deshalb nicht in Frage!

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