Start » Schule & Ausbildung » Bildungswege nach dem Realschulabschluss
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Möchte ich schnell eigenes Geld verdienen oder lieber doch noch studieren? Was bietet mir mehr Sicherheit: eine berufliche Ausbildung oder ein akademischer Abschluss? Und was davon passt eigentlich besser zu mir und meinen Vorstellungen vom Leben? Diese Fragen stellen sich wahrscheinlich viele der rund 330.000 Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr in Deutschland ihren Realschulabschluss machen.
Während der eine vielleicht schon einen konkreten Plan hat, ist der andere noch am überlegen. Schließlich hat man mit einem ordentlichen Zeugnis am Ende der 10. Klasse gleich mehrere Möglichkeiten, die Türen in unterschiedliche Richtungen öffnen.
Als Absolvent:in mit mittlerem Schulabschluss (Realschulabschluss) hast du zwei grundlegende Möglichkeiten:
Beide Bildungswege haben ihre Vorteile. Welche das sind, erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Beachte unbedingt, dass das Bildungssystem in Deutschland in jedem Bundesland etwas anders ist. Auch Begrifflichkeiten können sich je nach Bundesland unterscheiden. An den grundlegenden zwei Wegen ändert das aber nichts.
Fast jeder 5. Berufstätige hat laut Arbeitsagentur einen akademischen Abschluss. Ein Trend, der bereits seit einigen Jahren anhält, da akademische Berufe die vermeintlich besseren Chancen bieten.
Dabei besteht gerade im technisch-gewerblichen Bereich eine erhebliche Personallücke. Dies eröffnet für Auszubildende nicht nur extrem gute Übernahmechancen, sondern auch langfristige Perspektiven. In der Energie- und Wasserwirtschaft bieten Aufstiegsfortbildungen wie z. B. zum Meister oder Techniker obendrein beste Aussichten auf Führungspositionen und attraktive Gehälter. Und ja, auch ein Studium ist damit am Ende noch möglich – vorausgesetzt, dass man das dann überhaupt noch will …
Mit Realschulabschluss kannst du so gut wie jeden Ausbildungsberuf wählen. Dabei reicht die Themenpalette von handwerklichen Berufen, über Umweltschutzberufe bis hin zu Ausbildungen im Bereich IT und Digitalisierung.
Viele Ausbildungen mit Realschulabschluss sind auch noch gut bezahlt, in der Energie- und Wasserwirtschaft sogar oft über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Wenn du dir schon sicher bist, dass du nach der Realschule noch studieren möchtest, heißt es weiter die Schulbank zu drücken. Dein Ziel: die Hochschulzugangsberechtigung bzw. das Abi. Hier gibt es zwei Varianten. Entweder du machst das Fachabitur (Fachhochschulreife) oder das Abitur (allgemeine Hochschulreife). Je nachdem dauert das nochmal zwei bis drei Jahre. Erfahre hier, wie du nach der Realschule das Abitur machen kannst.
Auch mit Abitur kannst du dich natürlich noch für eine Berufsausbildung entscheiden! Für einige betriebliche Ausbildungen wird das Abitur sogar vorausgesetzt oder du wählst ein duales Studium!
Auf diese Frage kannst letzten Endes nur du eine Antwort geben.
Eine Berufsausbildung passt zu dir, wenn du:
Der Weg zum (Fach)Abi lohnt sich für dich, wenn du:
Am allerwichtigsten ist aber, dass dein späterer Beruf dir Spaß macht und deinen persönlichen Interessen entspricht. Auf keinen Fall solltest du dich von irgendwelchen Vorurteilen beeinflussen lassen. Denn Berufe mit Zukunft gibt es sowohl mit betrieblicher Ausbildung als auch mit einem Studium!
Der Realschulabschluss ist ein hochwertiger Schulabschluss, der dir viele verschiedene berufliche Möglichkeiten verschafft. Du hast nicht nur eine sehr große Auswahl an Ausbildungsberufen. Mit dem Besuch der Realschule steht dir auch immer noch die Möglichkeit offen, das Abitur nachzuholen und zu studieren.
In der Energie- und Wasserwirtschaft haben Realschüler:innen beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit langfristigen Perspektiven. Nachwuchskräfte in den technisch-gewerblichen Berufen werden händeringend gesucht. Und viele Berufe bieten durch die Weiterbildung zum Meister oder Techniker gute Aufstiegschancen. Auch ohne Studium ist eine Karriere nach der Realschule sehr gut möglich.