Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen – Ausbildung und Beruf

Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen sorgen dafür, dass Abwässer sicher zur Wiederaufbereitung gelangen: Sie überwachen, reinigen und reparieren öffentliche und private Abwasserkanäle und kümmern sich um umweltschonende Produktionsabläufe in Industrieunternehmen.

Zwei Männer inspizieren und reinigen die Kanalisation mit einem Hochdruckreiniger.

Foto: Berliner Wasserbetriebe / Malte Jäger

Das Wichtigste auf einen Blick

Umwelttechnolog:in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Wichtige Schulfächer

Physik, Biologie, Mathe

empfohlener Schulabschluss

mindestens Hauptschulabschluss

Ø Ausbildungsgehalt

1.088 Euro

Was ist ein Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen?

Umwelttechnolog:innen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen halten unser Abwassersystem instand. Mit handwerklichem Geschick und leistungsstarkem Reinigungsgerät dichten sie Lecks ab und entfernen Verstopfungen, damit das Abwasser fließen kann.

Mit speziellen Inspektionskameras und ferngesteuerten Robotern behalten sie den Überblick in der Kanalisation. Um die Qualität unseres Wassers nicht zu gefährden, dürfen keine bedenklichen Stoffe in den Wasserkreislauf gelangen.

Als Expert:innen für den Zustand und Erhalt des Abwassersystems haben sie diese Problematik immer im Blick, weshalb die Ausbildung zu den Umweltschutzberufen zählt.

Neue Ausbildungsverordnung und neuer Name ab dem 1. August 2024

Der Ausbildungsberuf des Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen könnte dir bekannt vorkommen. Bisher wurde von einer Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice gesprochen, es handelt sich dabei aber um die gleiche Ausbildung.

Die Veränderungen durch Klimawandel und Digitalisierung sowie die gewachsenen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit erfordern eine inhaltliche Neuausrichtung des Ausbildungsberufs, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Auch die erhöhten Anforderungen an die IT- und Arbeitssicherheit werden durch die Modernisierung abgedeckt.

Zur Neuausrichtung gehört auch eine neue Namensgebung, sodass der Beruf zum 1. August 2024 offiziell in „Umwelttechnologe bzw. Umwelttechnologin für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen“ umbenannt wird.

Factsheet zum Beruf downloaden

Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.

Was macht ein Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen?

Umwelttechnolog:innen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen kümmern sich darum, dass die Wasser- und Abwassersysteme einwandfrei funktionieren. Dazu überwachen sie das Kanalsystem – auch mit Robotern und modernster Technik. Zu ihren Aufgaben gehört die Fehlersuche und -behebung.

Kontrollieren & Dokumentieren

Während deiner Ausbildung erlernst du die technischen Abläufe zur Überwachung der Leitungen und Kanäle. Treten Blockaden oder Schäden durch Wurzeln, Frost oder Erdbewegungen auf, erfasst du diese. Genauso dokumentierst du Verunreinigungen und Verstopfungen, die das (Ab)Wassersystem betreffen.

Reinigen & Warten

Natürlich reicht es nicht aus, Schäden oder Verunreinigungen zu dokumentieren. Deshalb bist du auch für die Störungsbeseitigung zuständig. Mithilfe leistungsstarker Reinigungsgeräte und spezieller Fahrzeuge kannst du jede Störung beheben und die Dichtigkeit im Kanalsystem wiederherstellen.

Analysieren & Erhalten

Als Umwelttechnolog:in kümmerst du dich außerdem um den Erhalt ökologischer Kreisläufe. Du analysierst Wasserproben und entsorgst chemisch bedenkliche Abfälle ordnungsgemäß. Dabei hältst du wichtige Richtlinien ein.
 

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Umwelttechnolog:in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen im Überblick

Kontrollieren & Dokumentieren

  • Kontrolle und Dokumentation des Kanalzustandes

     

  • Prüfung auf Schäden und Dichtigkeit

     

  • Dokumentation von Kanaldaten und -schäden

Reinigen & Warten

  • Blockaden beseitigen

     

  • Entfernen von Verunreinigungen und Ablagerungen

     

  • Kanalschäden abdichten

Analysieren & Erhalten

  • Wasserproben analysieren

     

  • Ökologische Kreisläufe schützen

     

  • Entsorgen von Rückständen und Altlasten

     

  • Rechtliche Anforderungen dokumentieren und einhalten

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen

Wenn du als Umwelttechnolog:in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen arbeiten möchtest, solltest du handwerkliches Geschick und eine praktische Veranlagung mitbringen. Auch mit Maschinen und Werkstoffen solltest du sicher umgehen können.

Da du den ganzen Tag körperlich arbeitest, sind Fitness und Belastbarkeit essenziell. Außerdem darfst du keine Scheu davor haben, unterirdische Arbeiten in teils beengten Verhältnissen zu verrichten. Du arbeitest viel im Freien und kannst auch mal in Kontakt mit Schmutz und Abwasser kommen, das sollte dir entsprechend nichts ausmachen.

Gewisse naturwissenschaftliche Vorkenntnisse erleichtern dir den Einstieg. Außerdem sollte Umweltschutz dir wichtig sein. Sicherheit und Sorgfalt sind bei diesem Beruf sehr wichtig, sowohl bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten als auch im Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen.

Empfohlener Schulabschluss

Um die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen zu beginnen, solltest du mindestens den Hauptschulabschluss in der Tasche haben.

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn du

Was verdient ein Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen?

Das durchschnittliche Brutto-Monatsgehalt während der Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen beträgt 1.088 Euro. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist von Faktoren wie Region und Unternehmen sowie Tarifpartnern abhängig.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung steigt dein Gehalt auf durchschnittlich 3.124 Euro brutto im Monat an.

Mehr Informationen zum Gehalt als Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen findest du hier.

Inhalte und Aufbau der Ausbildung

Die duale Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen dauert 3 Jahre. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in der Berufsschule und der praktische Teil in deinem Ausbildungsbetrieb statt.

Im ersten Ausbildungsjahr lernst du mit Umwelttechnolog:innen aus den anderen Bereichen zusammen und absolvierst im dritten Ausbildungshalbjahr den ersten Teil der gestreckten Abschlussprüfung. Darin beschäftigst du dich mit den Kernqualifikationen für Umwelttechnolog:innen.

Ab dem zweiten Ausbildungsjahr geht es dann um die fachspezifischen Qualifikationen. Die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen besteht aus zwei großen Schwerpunkten.

Im Bereich Rohrleitungsnetze geht es darum, Abwassersysteme auf undichte Stellen und Verunreinigungen zu überprüfen und diese Schäden zu beheben. Der zweite Bereich beschäftigt sich mit effizienten und umweltschonenden Produktionsabläufen in Industrieanlagen. Du lernst hier neben der Rohrreinigung auch die Reinigung chemischer Behälter und die Entsorgung von Sondermüll.

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt

Ausbildungsdauer
3 Jahre

Abschlussprüfung
Zwischenprüfung im 3. Ausbildungshalbjahr, Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung

Kurz zusammengefasst

Ausbildungsinhalte im Überblick

Reinigen & Warten

Vorschriften & Sicherheit

Umweltschutz

Wo kann ich die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen machen?

Unternehmen des Rohr- und Kanalservices sowie der Industriereinigung und -wartung bieten die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen an.

Diese Unternehmen bilden Umwelttechnolog:innen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen aus

Weiterbildung und Aufstieg nach der Ausbildung

Als ausgelernter Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen stehen dir die Türen zu unterschiedlichen Weiterbildungen offen.

Meister werden

Als Meister im Bereich Wasser, Abwasser oder Städtereinigung kannst du selbst als Ausbilder:in tätig werden. In dieser Position übernimmst du Führungs- und Personalverantwortung und bist Ansprechpartner:in für Fachaufgaben.

Weiterbildung zum Techniker

Interessierst du dich eher für die technische Seite deines Berufs? Dann ist die Weiterbildung zum Techniker die richtige Wahl. Du kannst dein Wissen in den Fachrichtungen Wasserversorgung oder Umweltschutz erweitern.

An der Hochschule studieren

Ein Studium ist eine weitere Möglichkeit der Weiterqualifizierung. Wenn du die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen der Hochschule erfüllst, kannst du ein Ingenieursstudium im Bereich Umwelttechnik aufnehmen.

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