Umwelttechnologe für Wasserversorgung – Ausbildung und Beruf

Umwelttechnologen für Wasserversorgung kümmern sich um unser Trinkwasser. Sie sorgen dafür, dass es sauber und sicher bei uns zuhause ankommt. Dafür entwickeln und überwachen sie technische Anlagen, die Wasser reinigen, speichern und verteilen. Durch ihre Arbeit leisten Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer lebenswichtigen Wasserressourcen. Wenn du Interesse an Umweltschutz und Technik hast, ist dieser Beruf eine spannende Möglichkeit, aktiv an einer grüneren Zukunft mitzuwirken.

Mann bedient Steuerungsrad im Wasserwerk

Typischer Arbeitsort für Umwelttechnologen für Wasserversorgung ist das Wasserwerk. Foto: Veolia, Heiko Rebsch

Das Wichtigste auf einen Blick

Umwelttechnolog:in für Wasserversorgung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Wichtige Voraussetzungen

handwerkliches Geschick und Sorgfalt, Interesse an Naturwissenschaften und Technik, Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen, Teamfähigkeit

empfohlener Schulabschluss

Realschulabschluss

Ø Ausbildungsgehalt

1.300 Euro

Was ist ein Umwelttechnologe für Wasserversorgung?

Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung setzen sich für den Schutz und die Aufbereitung einer unserer wichtigsten natürlichen Ressourcen ein: dem Wasser. Sie sorgen dafür, dass uns sauberes Trinkwasser jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

Ein häufiger Arbeitsplatz ist das Wasserwerk. Hier bedienen und warten Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung als technische Fachkräfte die Maschinen und Anlagen, um Trinkwasser zu gewinnen, aufzubereiten und zu verteilen. Aber auch in der Industrie gibt es Ausbildungsmöglichkeiten.

Wie der Ausbildungstitel schon verrät, gehört der Beruf zu den Umweltschutzberufen. Damit ist auch der Klimawandel ein zentrales Thema der Ausbildung. Dürreperioden und Starkregenereignisse treten häufiger und länger auf. Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung werden vor diesem Hintergrund geschult, wie sie mit den bestehenden Wasserressourcen nachhaltig umgehen, um die zuverlässige Trinkwasserversorgung weiter zu sichern.

Neue Ausbildungsverordnung und neuer Name ab 1. August 2024

Den Ausbildungsberuf der Umwelttechnolog:in für Wasserversorgung kennst du vielleicht schon unter der Bezeichnung Fachkraft für Wasserversorgungstechnik. Gemeint ist damit die gleiche Ausbildung. Die Inhalte der Ausbildung müssen jetzt aber an neue Herausforderungen und Entwicklungen angepasst werden. Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Anforderungen werden in Zukunft mehr Raum in der Ausbildung einnehmen.

Um die inhaltlichen Veränderungen der Ausbildungsinhalte zu verdeutlichen, wird der Beruf zum 1. August 2024 offiziell in „Umwelttechnologe bzw. Umwelttechnologien für Wasserversorgung“ umbenannt.

Was macht ein Umwelttechnologe für Wasserversorgung?

Trinkwasser benutzen wir hier in Deutschland jeden Tag ganz selbstverständlich. Wir drehen den Wasserhahn auf und werden zuverlässig mit sauberem Trinkwasser versorgt. Damit das auch immer so bleibt, benötigen wir Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung.

Da die zuverlässige Wasserversorgung ohne diese Fachkräfte nicht möglich ist, gehört die Ausbildung zu den Berufen mit Zukunft!

In vielen Aufgabenfeldern arbeiten Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung mit digitalen Technologien und deshalb ist ein entsprechendes Sicherheitsbewusstsein mit Daten erforderlich. Immerhin ist die Wasserversorgung Teil der kritischen Infrastruktur.

Trinkwasser gewinnen

Trinkwasser wird aus Rohwasser gewonnen. Dazu betreiben Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung im Wasserwerk bzw. im Stadtgebiet Brunnen, aus denen Grundwasser gefördert und zu Aufbereitungsanlagen geleitet wird.

Alternativ wird auch das Wasser aus dafür vorgesehenen Gewässern gefördert, um es zu Trinkwasser aufzubereiten.

Trinkwasser filtern und aufbereiten

Damit wir Wasser als Trinkwasser nutzen können, durchläuft das Rohwasser verschiedene Anlagen und Stationen, um Bakterien und Verschmutzungen zu entfernen. Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung stellen sicher, dass alle unerwünschten Begleitstoffe aus dem Wasser entfernt werden.

Wasserqualität prüfen

Eine wichtige tägliche Aufgabe ist die Qualitätskontrolle. Wassertechnolog:innen entnehmen während der verschiedenen Phasen der Trinkwasseraufbereitung Proben, um die Wasserqualität zu prüfen. Dazu messen sie beispielsweise den pH-Wert, die Temperatur oder die Leitfähigkeit des Wassers.

Erst werden alle Daten sorgfältig dokumentiert, dann werden die Proben für genaue Untersuchungen ins Labor geschickt. Auch im industriellen Bereich dürfen diese Arbeitsschritte nicht fehlen. Auch Prozesswasser wird regelmäßig einer Qualitätskontrolle unterzogen.

Wenn die Wasserqualität nicht stimmt, müssen Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sie zu verbessern.

Neben den technischen Aufgaben beraten die Fachkräfte im Wasserwerk auch Kunden, die sich über die Wasserqualität oder die Wasserhärte informieren möchten.

Trinkwasser speichern und verteilen

Wenn mit der Wasserqualität alles stimmt, wird das Wasser – das nun Trinkwasser ist – in Trinkwasserspeichern gelagert. Von dort kann es in das Leitungsnetz geleitet werden. Als Umwelttechnologe für Wasserversorgung gehört es zu deinen Aufgaben, dieses Leitungsnetz zu warten und auszubauen, um eine flächendeckende Wasserversorgung zu gewährleisten.

Störungsmanagement

Fällt eine Anlage der Wasserversorgung aus oder wird im Leitungsnetz eine Störung gemeldet, sind die Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung dafür verantwortlich, die Störungen zu orten und zu beheben.

Kleinere Reparaturen an elektrischen Einrichtungen kann ein Umwelttechnologe für Wasserversorgung auch selbst beheben. Bereits während der Ausbildung werden sie in Elektronik und Elektrotechnik geschult.

Factsheet zum Beruf downloaden

Lade die wichtigsten Infos über die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung als PDF herunter. So kannst du sie mit deinen Eltern, deiner Klasse und Freunden teilen.

Kurz zusammengefasst

Aufgaben als Umwelttechnolog:in für Wasserversorgung im Überblick

Trinkwasserversorgung planen & entwickeln

  • Rohrleitungen im Versorgungsnetz planen und installieren
  • Hydranten montieren
  • Wasseraufbereitung steuern und überwachen

Wasseraufbereitung dokumentieren

  • regelmäßig Wasserproben entnehmen und analysieren
  • Proben zur weiteren Auswertung ins Labor schicken
  • Filter anpassen, wenn die Wasserqualität nicht stimmt
  • Arbeitsschritte dokumentieren, um eine sichere Trinkwasseraufbereitung zu gewährleisten

Komponenten der Wasserversorgung instandhalten

  • Wasserpumpen und Brunnen warten
  • Störungen im Rohrleitungsnetz orten und beheben
  • elektrische Anlagen und Maschinen der Wasserversorgung warten und reparieren

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung

Wenn du dich für Technik, Naturwissenschaften und Umweltthemen interessierst und etwas Praktisches machen möchtest, dann ist die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung genau das Richtige für dich. Wichtige Voraussetzung: Du bist handwerklich geschickt und hast Lust auf die Arbeit in einem Team.

Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein

Im Umgang mit Lebensmitteln ist immer besondere Sorgfalt gefragt. Das gilt auch in der Trinkwasseraufbereitung. Wenn du Wasserproben entnimmst, Daten auswertest oder ganz allgemein an den Anlagen arbeitest: Sorgfalt ist bei der Arbeit mit unserem Lebensmittel Nr. 1 immer gefragt.

Handwerkliches und technisches Geschick

Dein handwerkliches und technisches Geschick ist täglich gefragt. Egal, ob bei der Bedienung oder der Reparatur von Maschinen und Komponenten der Wasserversorgung.

Im geringeren Umfang sind auch deine Kenntnisse in der Elektrotechnik und Elektronik erforderlich. Keine Angst, wenn du das noch nicht beherrscht. In der Ausbildung lernst du alles, was du für diesen Beruf wissen musst.

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Jeder, der praktisch veranlagt ist, ist hier gut aufgehoben.
Arthur Thomas
Auszubildender zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik bei den Leipziger Wasserwerken

Körperbeherrschung und -belastung

Enge Schächte, schmale Öffnungen, luftige Höhen – als Umwelttechnolog:in für Wasserversorgung hast du verschiedene Arbeitsorte. Das kann unter der Erde sein oder auch oben auf einem Wasserturm. Wichtig ist, dass du damit keine Probleme hast und auch in diesen Situationen ruhig und konzentriert arbeiten kannst.

Flexibilität

Störungen in der Wasserversorgung richten sich nicht nach deinen normalen Arbeitszeiten und halten sich nicht ans Wochenende. Als ausgebildete:r Umweltechnolog:in für Wasserversorgung gehört die Rufbereitschaft dazu. Im Fall der Fälle musst du dann auch mal Nachts oder am Sonntag raus. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

Empfohlener Schulabschluss

In der Energie- und Wasserwirtschaft benötigst du für diese Ausbildung in der Regel einen Realschulabschluss. Oft wird auch Wert auf gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern gelegt.

Hier findest du ausführliche Infos rund um deine Ausbildung mit Realschulabschluss.

Kurz zusammengefasst

Der Beruf passt zu dir, wenn du

Was verdient ein Umwelttechnologe für Wasserversorgung?

Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung sind gefragte Fachkräfte. Daher gehört die Ausbildung zu den Top 10 der gut bezahlten Ausbildungsberufe in der Energie- und Wasserwirtschaft.

Über alle Ausbildungsjahre hinweg liegt das durchschnittliche Ausbildungsgehalt bei rund 1.300 Euro brutto im Monat.

Wenn du deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, steigt dein Gehalt weiter. Das mittlere Gehalt für ausgelernte Umwelttechnologen für Wasserversorgung liegt bei 37.300 Euro brutto im Jahr.

Entscheidend ist, wo du deine Ausbildung machst. Faktoren wie Bundesland, Region und Unternehmen sind ausschlaggebend in der Gehaltsfrage.

Mehr Informationen zum Gehalt als Umwelttechnologe für Wasserversorgung findest du hier.

Inhalte und Aufbau der Ausbildung

Die 3-jährige Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung gehört zu den dualen Ausbildungsberufen. Die Theorie lernst du in der Berufsschule und machst dort auch deine Prüfungen.

Die praktischen Fähigkeiten lernst du in deinem Ausbildungsbetrieb. Je nach Absprache zwischen Unternehmen und Berufsschule findet der Unterricht entweder im Block oder mehrmals wöchentlich statt.

Nach dem zweiten Ausbildungsjahr folgt der erste Teil der gestreckten Abschlussprüfung. Am Ende der Ausbildung folgt dann die Abschlussprüfung.

Das lernst du in der Ausbildung

Du startest in der Ausbildung mit den Grundlagen. Während des ersten und zweiten Ausbildungsjahres bildest du im Betrieb und in der Berufsschule Kernqualifikationen aus. Wissen aus dem Chemie-, Physik- und Biounterricht werden wiederholt und auf die Wasserversorgung angewendet. Zusätzlich lernst du auch die Grundlagen der Maschinen- und Steuerungstechnik kennen. Auf dem Stundenplan stehen aber auch Themen wie Gefahrenstoffe, Elektro- und Messtechniken.

Ab der Hälfte des zweiten Ausbildungsjahres werden dann deine Fachqualifikationen vertieft, die in der Wasserversorgung wichtig sind. Dazu gehört das Wissen, wie Wasser gefördert wird, wie du die Anlagen in der Wasseraufbereitung bedienst und was es bei der Wasserspeicherung zu beachten gibt.

Außerdem lernst du z. B.:

  • betriebswirtschaftliche Prozesse, Arbeitsorganisation, Information und Dokumentation, Qualitätssicherung
  • Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und Hygiene
  • Grundlagen der Maschinen- und Verfahrenstechnik sowie der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Umgang mit elektrischen Gefahren
  • Anwendung naturwissenschaftlicher Grundlagen
  • Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffe, Werkstoffbearbeitung, Lagerhaltung, Arbeitsgeräte und Einrichtungen
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht, Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz 
  • Sicherheit von Personen und Anlagen
  • Wasserwirtschaft: Gewinnung/Förderung, Untersuchung, Beschaffenheit, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung von Wasser
  • Messen, Steuern und Regeln, elektrische Anlagen und Maschinen
  • Trinkwasserschutz und Kundenanlage, Kundenorientierung
  • Rechtsvorschriften und technische Regelwerke, Dokumentation

So ist die Ausbildung aufgebaut

duale Ausbildung
Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Theorie und Praxis eng verzahnt

Ausbildungsdauer
3 Jahre

Abschlussprüfung
Prüfung nach dem 3. Lehrjahr

Weiterbildung und Aufstieg nach der Ausbildung

Wenn du die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung in der Tasche hast, muss deine Karriereleiter noch nicht enden. Du hast die besten Voraussetzungen, um dich als Wassermeister, Netzmeister oder Umweltschutzfachwirt zu qualifizieren.

Eine Alternative ist auch ein fachgebundenes Hochschulstudium. Mit dem Ausbildungsabschluss und der Praxiserfahrung hast du nämlich auch die Hochschulzugangsberechtigung erworben.

Wassermeister werden

Im Wasserwerk werden dir die Wassermeister:innen bestimmt schon begegnet sein. Sie sind die Fach- und Führungskräfte, die leitende Funktionen in der Wasserversorgung einnehmen. Sie bilden Azubis aus, organisieren den Betriebsablauf und leiten das Personal im Wasserwerk an.

Qualifizierung zum Netzmeister

Netzmeister:innen stellen sicher, dass die Versorgung im Leitungsnetz funktioniert. Wie Wassermeister:innen übernehmen sie Fach- und Führungsaufgaben, zu denen beispielsweise die Ausbildung der Mitarbeitenden gehört.

Weiterbildung zum Umweltschutzfachwirt

Umweltschutzfachwirt:innen kümmern sich um den betrieblichen Umweltschutz. Sie setzen Abfall- und Gewässerbestimmungen um und sorgen so für eine nachhaltige Entsorgung. Darüber hinaus prüfen sie auch Methoden für eine ressourcenschonendere Produktion im Unternehmen und schulen Geschäftsleitung und Mitarbeitende.

Ein Studium beginnen

Wenn du eine Hochschulzugangsberechtigung hast, kannst du nach deiner Ausbildung auch ein Bachelorstudium beginnen. Mögliche Studiengänge sind:

Wo kann ich die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung machen?

Die gute Nachricht: Es gibt überall Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland. Egal, ob du in deiner Region bleiben oder eine andere Ecke von Deutschland kennenlernen möchtest, du wirst überall fündig.

Je nach Gemeinde kannst du deine Ausbildung bei Stadtwerken, Wasserzweckverbänden oder überregionalen Konzernen beginnen.

Diese Unternehmen bilden Umwelttechnolog:innen für Wasserversorgung aus

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