Ohne die Berufe im Bauwesen sähen wir ganz schön alt aus. Wer sonst sollte unsere Infrastruktur für Energie, Trinkwasser und Abwasser bauen? Und die Berufe auf dem Bau sind viel besser als ihr Ruf. Was wirklich in den Berufen steckt und für wen sich eine Ausbildung in der Bauwirtschaft lohnt.
Bist du der Anpacker auf der Baustelle oder eher der kreative Typ, der gerne zeichnet? Arbeitest du gerne an der frischen Luft oder doch lieber im Büro? Kein Problem. Im Bauwesen gibt es ein breit gefächertes Spektrum an Berufen. Vom Rohrleitungsbauer bis zum Bauzeichner, vom Ausbildungsberuf bis zum Studium. Gemeinsam haben die Jobs in der Bauwirtschaft alle eines: Sie sind ziemlich wichtig und auch morgen noch gefragt.
Die Bauwirtschaft gliedert sich in drei Teilbereiche: den Hochbau, den Tiefbau und den Ausbau.
Hast du richtig Bock auf große und schwere Maschinen? Dann triffst du mit einem Beruf im Tiefbau die richtige Wahl.
Hier wird gebaggert und geschaufelt, was das Zeug hält. Rohrleitungen und Kanäle verlegen, Brunnen bohren – all das sind Tätigkeiten im Tiefbau.
Wenn du richtig anpacken möchtest, gerne draußen bist und abends zufrieden nach Hause gehen möchtest, könnte einer der folgenden Berufe genau richtig für dich sein.
Das Handwerk ist auch in der Bauwirtschaft nicht wegzudenken. Vor allem im Bereich Ausbau kommen Handwerker wie der Elektroniker für Energie- und Gebäudetetechnik oder der Anlagenmechaniker SHK zum Einsatz.
Mit einem Beruf im Berufsfeld Vermessung und Technisches Zeichnen kannst du bei der Planung und Errichtung von Bauwerken mitwirken, Vermessungen durchführen und gesammelte Geodaten anschließend aufbereiten. Ein Mix aus drinnen und draußen zeichnet die Arbeitsplätze in diesen Berufen häufig aus.
Hier stellen wir sechs Berufe vor, die du mit Hauptschulabschluss machen kannst und in denen du gutes Geld verdienen kannst.
Eine Ausbildung im Bauwesen ist nicht nur zukunftssicher. Auch das Gehalt kann sich sehen lassen.
In den Unternehmen der Bauwirtschaft richtet sich das Ausbildungsgehalt meistens nach dem Tarif der Soka Bau. Und der ist überdurchschnittlich hoch. Für das Tarifgebiet West liegt das Ausbildungsgehalt schon im 2. Lehrjahr bei 1.230 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche tarifliche Ausbildungsgehalt liegt in Deutschland bei rund 1.096 Euro (Quelle: BIBB 2024).
Wer einen Ausbildungsplatz bei einem kommunalen Unternehmen der Versorgungswirtschaft bekommt, wird höchstwahrscheinlich nach TVAöD bezahlt. Das ist der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes und auch hier ist die Ausbildungsvergütung für Berufe der Bauwirtschaft überdurchschnittlich hoch.
Quelle: Soka Bau, TVAöD – Stand 2024
Tarifgebiet West nach Soka Bau
1. Lehrjahr: 920 Euro
2. Lehrjahr: 1.230 Euro
3. Lehrjahr: 1.495 Euro
4. Lehrjahr: 1.580 Euro
Tarifgebiet Ost nach Soka Bau
1. Lehrjahr: 855 Euro
2. Lehrjahr: 1.060 Euro
3. Lehrjahr: 1.270 Euro
4. Lehrjahr: 1.330 Euro
TVAöD in der Energie- und Wasserwirtschaft
1. Lehrjahr: 1.218,26 Euro
2. Lehrjahr: 1.268,20 Euro
3. Lehrjahr: 1.314,02 Euro
4. Lehrjahr: 1.377,59 Euro
So viel verdienst du durchschnittlich über die gesamte Ausbildung hinweg pro Monat:
Durchschnittliche Gehälter nach der Ausbildung. Die Top 3:
So unterschiedlich wie die Berufe in der Bauwirtschaft sind auch die Voraussetzungen. Wer sich für einen Beruf auf der Baustelle entscheidet, sollte körperlich fit und belastbar sein. Rohrleitungsbauer, Tiefbaufacharbeiter und Brunnenbauer sind bei Wind und Wetter draußen. Neben Wetterfestigkeit braucht man in diesen Berufen vor allem technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Teamfähigkeit.
Genau und sorgfältig müssen Elektroniker wie Bauzeichner arbeiten. Der eine beim Installieren von Heizungs- oder Klimatechnik, der andere beim Zeichnen von Skizzen und Bauplänen am Computer.
Hier kannst du Azubis und berufserfahrenen Fachkräften in Bauberufen über die Schulter schauen. Sie berichten aus ihrem Arbeitsalltag und erzählen spannende Insights, die nur sie wissen können.
Die Bauwirtschaft ist ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig. Gebaut wird immer, so heißt es. Und da ist auch was dran.
Für die Energie- und Wasserwirtschaft gehören Rohrleitungen und Kanäle zu den wichtigsten Infrastrukturen. Ohne sie käme kein Trinkwasser und keine Energie wie Strom und Wärme zu uns nach Hause. Sie zu bauen und instand zu halten ist Aufgabe der Bauwirtschaft, heute und auch in Zukunft.
In der Branche gibt es außerdem einen sehr großen Bedarf an Fach- und Nachwuchskräften. Der Fachkräftemangel stellt viele Rohrleitungs- und Tiefbaufirmen bereits heute vor große Herausforderungen. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind deshalb besonders groß.
Auch die beruflichen Perspektiven in den Bauberufen sind gut. Es gibt viele Aufstiegsmöglichkeiten: Als Vorarbeiter, Meister oder Polier kannst du nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, sondern auch mehr Geld verdienen.